Mit dem Jeep erkunden wir Fraser Island, die größte Sandinsel der Welt. Die Insel hat einiges zu bieten: kilometerlange Strände, traumhafte Seen und eine Unterkunft im Happy Valley. Was will man mehr...
Uluru: Der magische Felsen
Im Outback am Ayers Rock
Schon kurze Zeit nach dem Start vom Sydney Airport in Richtung Ayers Rock erblicken wir durch das Flugzeugfenster unter uns nur noch endlose rote Erde. Das ändert sich auch die nächsten 3,5 Stunden bis zu unserer Landung im Outback nicht. Der Flug mit Qantas ist sehr angenehm, das Kabinenpersonal ist freundlich und hilfsbereit und ich trinke einen Mango-Bananen-Saft nach dem anderen. Die sind wirklich sehr lecker!
Beim Landeanflug auf den Conellan Airport können wir den ersten Blick auf den heiligen Berg, der von den Aborigines Uluru genannt wird, werfen. Unsere Vorfreude kann kaum noch gesteigert werden.
Mit dem Bus fahren wir nach Yulara. In der kleinen Siedlung bietet das Ayers Rock Resort die einzigen Unterkünfte an, allerdings in verschiedenen Kategorien, was ein faires und vielseitiges Angebot für die verschiedensten Bedürfnisse zur Folge hat. Wir entscheiden uns für das Pioneer Outback Lodge, einer Unterkunft der einfacheren Kategorie mit einem Doppelzimmer in einer kleinen Lodge.
In einem Nebengebäude des Hotels befindet sich zu unserem Glück ein Büro des Autoanbieters Thrifty. Um unabhängiger zu sein, mieten wir uns für 40$ den günstigsten Wagen, der angeboten wird und machen uns direkt auf den Weg.
Die Straße führt uns mitten durchs Outback. Wir fahren an diesem Tag zu den Olgas. Das Felsmonument besteht aus 36 Felskuppeln, die bis zu 564 m aus der flachen Umgebung herausragen. Von den Ureinwohnern werden sie Kata Tjuta genannt, die "vielen Köpfe".
Am besten erlebt man die Olgas zu Fuß. Wir stellen das Auto an einem Parkplatz ab und starten eine Wanderung in das Valley of the Winds. Auf dem fast 8 km langen Rundweg (wir gehen nur einen Teilabschnitt, da es bereits später Nachmittag ist) passieren wir tolle Aussichtspunkte und schmale Schluchten mit spektakulären Felsformationen, in denen sich die Feuchtigkeit sammelt und zu unserer Überraschung suptropische Pflanzen hervorragend gedeihen. Im Kontrast dazu sehen wir atemberaubende Wüstenlandschaften mit karger Vegetation. Der Wanderweg ist übrigens an Tagen mit über 35 Grad für Touristen aus Sicherheitsgründen gesperrt.
Was uns tatsächlich wirklich nervt, sind die Fliegen, von denen es hier nur so wimmelt. Keine Sekunde vergeht, dass sich gut ein Dutzend bei mir im Gesicht niederlassen. Da kommen bei einer anstrengenden Wanderung bei gut 30 Grad also noch Wischbewegungen hinzu, um die Viecher zu vertreiben.
Maximal beeindruckt von der Landschaft fahren wir dem Sonnenuntergang entgegen zurück in das Outback Pioneer Hotel. Mittelpunkt der Anlage ist ein überdachter Platz mit Bänken und Tischen. Hier kann man in der Pioneer Kitchen verschiedene Gerichte bestellen. Es gibt auch einige relativ teure Restaurants im Zentrum des Ayers Rock Resort, wir entscheiden uns aber für das authentischste Abendessen: das Do-it-yourself Outback BBQ. In der Pioneer Kitchen kaufen wir ein Grill-Package (Emu-, Strauss-, Krokodil-, Rindfleisch und Maiskolben), das wir an Gasgrills grillen. Dazu gibt es Gemüse, Salat und Fritten. Jetzt noch ein kühles Bier und die abendliche Idylle im gemütlichen Outback-Lager (auch die anderen Gäste sind entspannt und sympathisch) ist perfekt.
Bevor es am nächsten Morgen losgeht, besorgen wir uns im Resort-Store einen Fliegenschutz. Jenny kauft sich einen Hut mit Netz, ich kaufe mir nur ein Netz, das ich mir über meinen Hut stülpen kann. Bestens ausgerüstet kann es nun losgehen.
Es ist wirklich ein beeindruckendes Gefühl, wenn man auf diesen riesigen Felsen zufährt, der sich plötzlich mitten aus der kargen und flachen Wüstenlandschaft des Outbacks emporhebt. Aus der Entfernung sieht er einfach nur wunderschön aus. Je näher man aber kommt, desto bewusster wird uns die unglaubliche Größe des Ulurus: 3 km lang, bis zu 2 km breit und ein Umfang von rund 9,5 km. An der höchsten Stelle hebt sich der Fels 348 m aus der Umgebung ab.
Um den gesamten Berg führt der Rundweg Uluru Circuit Walk, der 9,5 km lang ist und für den man mindestens 4 Stunden benötigt. Da es an diesem Tag wieder über 30 Grad warm ist, steuern wir verschiedene Parkplätze entlang des Weges an und gehen verschiedene kurze Etappen.
Der Uluru gilt als zentrales Heiligtum der Aborigines. Wenn man den Rundweg entlang geht, erkennt man erst, aus wieviel verschiedenen Landschaften, Felsformationen, Schluchten und Spalten sich der gesamte Felsen zusammensetzt. Immer wieder kleine Oasen mit üppiger Vegetation oder sogar kleinen Wasserlöchern. Jede dieser Merkmale und Elemente hat in der Mythologie der Ureinwohner eine feste Bedeutung.
Und auch wir spüren diese fast schon magische Ausstrahlung des Ulurus, der je nach Sonnenstand in den unterschiedlichsten Farben leuchtet. Da fehlt uns auch das Verständnis, dass Touristen immer noch die Möglichkeit geboten wird, den Uluru zu besteigen, obwohl dies von den Ureinwohnern unerwünscht ist. Dabei wäre es doch längst an der Zeit, den steilen, mit einer Kette gesicherten Kletterpfad aus Respekt vor der Religion der Ureinwohner komplett zu schließen.
In einiger Entfernung gibt es zwei Aussichtspunkte, den Sunset Viewpoint und den Sunrise Viewpoint. Beide sind zur entsprechenden Tageszeit äusserst gut besucht. Das Naturschauspiel, das sich uns hier bietet, ist absolut faszinierend und einmalig, so dass wir nur schweigend zuschauen und den Anblick genießen.
Entgegen aller Vorstellungen sehen wir hier übrigens keines der typischen australischen Tiere, sondern mehrere Kamelherden. Kamele wurden in den 1930er Jahren zum Bau der Eisenbahn und Erschliessung des Outbacks als Lastentiere eingesetzt. Nachdem sie nicht mehr gebraucht wurden, wurden sie einfach freigelassen und vermehrten sich, da sie im australischen Outback keine natürlichen Feinde haben. Das ganze ist schon etwas paradox, da mittlerweile Kamele wieder zurück in arabische Länder exportiert werden, um den dortigen Bestand aufzufrischen.
Dieser Ort hat definitiv etwas magisches. Wenn man schon den weiten Weg nach Australien antritt, dann sollte man den Uluru unbedingt besuchen und diese Einzigartigkeit selber erleben. Es lohnt sich! Ich würde mich sehr freuen, wenn ich eines Tages nochmal hierhin zurückkehren kann.
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