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Was wir im ZweiTälerLand erlebt haben

5 Tipps für Familien-Aktivitäten im Schwarzwald

Aktiv im ZweiTälerLand im Schwarzwald

Das Pfingstwochenende verbringen wir von Freitag bis Montag im Schwarzwald, genauer gesagt im ZweiTälerLand. Hier wollen wir umgeben von wunderbaren Landschaften ein paar Tage ausspannen und erholen, was bei uns bedeutet, aktiv die Gegend zu erkunden. Wir haben uns für das Wochenende einiges vorgenommen, denn die beiden Täler, das Elztal und das Simonswäldertal haben auch für Familien einiges zu bieten.

Da Milan ja wie berichtet leider mit Jenny im Krankenhaus bleiben muss, ziehen Mato und ich notgedrungen zu zweit los. In diesem Bericht geben wir Euch 5 Tipps für schöne Aktivitäten für die ganze Familie und berichten von unseren Erlebnissen.

1. Simon's Familienwanderwege

Unterwegs zu sein in der Natur und zu wandern macht unseren Jungs immer viel Spaß - auf den ersten 200 Metern. Ist dagegen für Unterhaltung gesorgt, dann vergessen sie schnell die ach so fürchterlichen Strapazen und sind fast gar nicht mehr zu stoppen. Und genau diese Unterhaltung bieten Simon´s Familienwanderwege.
Die verschiedenen Wanderwege mit so spannenden Namen wie „Wunderfitzweg“ oder „Schlawinerweg“ bieten neben schönen Wanderwegen für Kinder jede Menge zu entdecken. Sie führen rund um den Ort Simonswald und haben daher den kleinen Simon als Maskottchen, der immer wieder unterwegs auftaucht.
Im Internet oder beim Tourismusbüro kann man sich vorher für die jeweiligen Wanderungen ein Quiz besorgen, das auf jeden Fall für ausreichend Abwechslung bei den Kindern sorgt. So muss auf dem Wunderfitzweg die Frage geklärt werden, warum ausgerechnet ein Kuckuck aus der berühmten Uhr kommt. Oder man hilft Simon auf dem Schlawinerweg. Er hat doch tatsächlich seinen Hut verloren und nun können die Kinder (und Eltern) auf die Suche gehen und dabei einiges entdecken.

Familienwanderwege im Schwarzwald
Wanderwege

2. Mit Ziegen wandern

Man kann ja mit so allerhand wandern gehen. Mit Ponys oder mit Eseln, was Jenny vor einigen Jahren mal in den Pyrenäen auprobiert hat. Aber mit Ziegen? Da muss man erstmal draufkommen. Dabei eignen sich die Ziegen der Familie Kurz hervorragend für einen Spaziergang durch die wunderbare Natur des Schwarzwalds.

Wir treffen die sechs Ziegen Amarillo, Kastor, Pollux, Krabat, Marzipan und Munan in ihrem Stall. Dort haben sie es sich gerade gemütlich gemacht und halten eine kleine Siesta. Mato ist zunächst etwas zurückhaltend, denn so große Ziegen hat er bisher noch nicht gesehen. Dabei ist die Rasse Anglo Nubier besonders sanfmütig und für Menschen und speziell auch für Kinder angenehme Wanderbegleiter.
Besitzerin Andrea ist die Chefin der Truppe, auf ihr Kommando hören die Ziegen. Sie stellt uns die einzelnen Tiere und ihre Charakterzügevor. Es ist schon faszinierend wie unterschiedlich die Ziegen vom Typ her sind.

Mit Ziegen wandern im Schwarzwald
Mato füttert Krabat
Ziegen im Schwarzwald
Blätter sind beliebte Snacks

Zusammen mit den Ziegen geht es nun los. Je weiter wir durch die Wälder laufen, desto vertrauter geht Mato mit den Ziegen um. Er ist so begeistert von den Tieren und springt zwischen ihnen herum, dass er doch glatt vergisst, von mir getragen werden zu wollen. Das passiert sonst nämlich immer nach wenigen hundert Metern.
Die Ziegen traben neben uns her, machen immer wieder kleine Pausen, um sich am Wegesrand mit frischen Blättern zu stärken. Sie klettern an den Hängen, springen herum und versprühen einfach nur Lebensfreude. Das macht Spaß und ist wirklich ansteckend.

Wie lange wir unterwegs sind, weiß ich gar nicht mehr. Andrea hat viel Interessantes über die Ziegen, aber auch die Natur und den Schwarzwald zu erzählen, dass auch ich ein wenig die Zeit vergesse. Irgendwann stehen wir vor einem kleinen Gipfelkreuz, an dem wir kurz Rast machen. Und dann geht es wieder bergab, Mato vorneweg, gefolgt von den Ziegen.

Mit Ziegen wandern im Schwarzwald
Mato geht voran

Zurück am Haus bringt Mato die Ziegen noch brav in ihren Stall und versorgt sie mit ausreichend Wasser und Futter. Er ist ganz begeistert und würde sich am liebsten mit ins Stroh legen. Was für eine tolle Idee und schön, dass es solch ein Angebot gibt. Es ist eine tolle Erfahrung und hat schon etwas Entspanntes und Beruhigendes, mit diesen anmutigen Tieren durch die Wälder zu spazieren.

3. Schwarzwaldzoo in Waldkirch

Auch der Schwarzwald hat seinen eigenen Zoo, der klein und fein und vor allem schön idyllisch am Rand von Waldkirch gelegen ist. Am Eingang erhalten wir einen Übersichtsplan und schon plane ich in Gedanken die beste Route, um möglichst viele der über 200 meist einheimischen Tiere anschauen zu können. Doch da habe ich nicht mit Matos plötzlicher Vorliebe für Ziervögel gerechnet. Wir stehen vor den Nymphen- und Wellensittichen und eigentlich genügt ihm der Anblick in die Voliere. Er ist ganz fasziniert von dem Gezwitscher und dem munteren Treiben und will gar nicht weitergehen. Gut, dann bleiben wir halt hier.

Schwarzwaldzoo Waldkirch
Zu Besuch im Schwarzwaldzoo in Waldkirch

Und dann geht es irgendwann doch weiter, vorbei an einer Brutstation für Küken, an Gehegen von Eulen und Uhus und an verschiedenen Schlangenterrarien. Ganz gespannt sind wir auf die Luchse, die ein schönes und dicht bewachsenes Felsengehege haben. Nur sehen wir leider keinen. Auch nicht, als wir nach einer Mittagspause nochmal zurückkehren. Da müssen wir uns wohl leider mit den Abbildungen aus dem Zoo-Flyer begnügen. Dafür sind die Waschbären im Nachbargehege putzmunter und vergnügen sich am Wasser. Als dann gegenüber im Gehege noch ein kleiner Fuchs auftaucht und Mato neugierig beobachtet, sind die Luchse schnell wieder vergessen.

Schwarzwaldzoo Waldkirch
Waschbären beim waschen
Schwarzwaldzoo Waldkirch
Hier schaut der Fuchs

Im Streichelzoo kann Mato seine Erfahrungen von der Ziegenwanderung einbringen. Wir besorgen uns eine Packung Wildfutter aus einem der aufgestellten Automaten, das Mato gekonnt an die kleinen Zicklein verfüttert. Er hebt aber noch genug Futter für die Sika-Hirsche auf. Auch das sind alte Bekannte, die wir letztes Jahr sehr intensiv in Japan kennenlernen durften. Dort laufen die kleinen Hirsche auf der Insel Miyajima und der ehemaligen Hauptstadt Nara frei herum und werden dort regelrecht vergöttert. Kein Wunder, dass sie ein wenig verzogen sind und den Menschen fast die Haare vom Kopf fressen. Die Schwarzwälder Sikas sind deutlich entspannter, sie freuen sich über den kleinen Snack und sind nicht ganz so verfressen wie die japanischen Kollegen.

Ziegen im Schwarzwald
Mato füttert...
Schwarzwaldzoo Waldkirch
...und füttert

Nach einer Stippvisite auf dem Spielplatz mit schönem Ausblick über Waldkirch entdecken wir zum Abschluss auch ein paar Tiere, die definitiv nicht ihre Heimat im Schwarzwald haben. Oder wurden schon mal Nandus, Nasenbären oder Alpakas in den umliegenden Wäldern gesichtet?

4. Auf dem Sinnesweg bergauf

Der Wald hat viele interessante Geheimnisse, die wir auf dem Sinnesweg entdecken. Der Weg führt in Waldkirch vom Stadtrainsee hoch hinauf zum Baumkronenweg. Es geht recht ordentlich bergauf, aber dank zahlreicher Stationen unterwegs und einer Tüte Kirschen, die wir unterwegs verdrücken, wird uns der Aufstieg etwas versüßt. Und so können Mato und ich nebenbei Tierspuren den entsprechenden Tieren zuordnen, lernen Waldfrüchte kennen und wundern uns über Bäume, die verkehrt herum aus dem Boden wachsen (ja, die hat irgendwer hier verkehrt herum in die Erde gesteckt). Zwischendurch gönnen wir uns eine Rast und schauen herab auf Waldkirch bevor wir kurz vor dem Gipfel über eine wackelige Hängebrücke balancieren.

Der Sinnesweg gehört zum Baumkronenweg und wird über die Eintrittsgelder mitfinanziert. Für die Wanderung über den Sinnesweg hoch zum Baumkronenweg sollte man eine Stunde einplanen.

Sinnesweg Waldkirch Schwarzwald
Eingerahmte Kastelburg in Waldkirch
Sinnesweg Waldkirch Schwarzwald
Hängebrücke auf dem Sinnesweg
Schwarzwald Waldkirch
Blick auf Waldkirch

5. Der Baumkronenweg in Waldkirch

Angekommen! Ich muss gestehen, dass ich beim Aufstieg doch leicht ins Schwitzen gekommen bin. Bei schwülem Wetter und einem Mato, der zwischendurch doch mal kurz ein wenig getragen werden wollte kein Wunder. Umso schöner ist das Gefühl, endlich oben angekommen zu sein.

Am Eingang gönnen wir uns erstmal ein Eis, denn das haben wir uns wirklich verdient. Und dann geht es auch schon los. Besonders angesagt ist zunächst ein riesiges Holzhaus, in dem nach Herzenslust herumgeklettert werden kann.

Baumkronenweg Waldkirch Schwarzwald
Hier kann geklettert werden
Baumkronenweg Waldkirch Schwarzwald
Was erklärt die Eule?

Der eigentliche Baumkronenweg ist eine Konstruktion aus Holz und Stahl. Ganz langsam steigt der Weg an bis wir uns plötzlich über 23 Meter über dem Boden befinden. Von mehreren Aussichtstürmen haben wir einen herrlichen Blick auf den Schwarzwald, können bis ins Rheintal und die Vogesen schauen und begegnen den umliegenden Baumwipfeln auf Augenhöhe.

Baumkronenweg Waldkirch Schwarzwalde
Der Baumkronenweg
Baumkronenweg Waldkirch Schwarzwald
Auf dem Holzweg über den Bäumen
Baumkronenweg Waldkirch Schwarzwald
Ziemlich hoch

Spannend sieht auch der Abenteuerpfad aus. Er erinnert mit seinen Wackelbrettern, Baumstämmen und Netzen ein wenig an einen Parkour eines Kletterparks, auf den wir allerdings heute verzichten. Der Boden ist noch recht feucht und glitschig, so dass der Pfad Mato heute zu anstrengend ist. Für größere Kinder sollte das aber kein Problem sein. Stattdessen gehen wir über den Barfusspfad und erfühlen unterschiedliche Materialien mit unseren Füßen. Auch gibt es hier oben viel zu lernen, zum Beispiel über die Tiere, die im Wald leben.

Baumkronenweg Waldkirch Schwarzwald
Blick auf den Abenteuerpfad
Baumkronenweg Waldkirch Schwarzwald
Es gibt viel zu entdecken

Eine Attraktion, die wir gerne ausprobiert hätten, ist die Riesenrutsche, die vom Gipfel bergab führt. Zu gerne hätten wir uns den Abstieg auf der längsten Highspeed-Röhrenrutschbahn Europas etwas spaßiger gestaltet.  Auf Rutschmatten geht es durch eine Röhre in rasanter Fahrt nach unten. Aus Sicherheitsgründen ist das Befahren allerdings erst ab 8 Jahren erlaubt. Schade, das haut bei Mato noch nicht ganz hin, so dass wir den anderen zuschauen und uns dann später zu Fuß Richtung Tal aufmachen.

Kommentare

Simone

Soooo schön! Es macht Spaß, die Bilder anzusehen und den Bericht zu lesen.
Mit lieben Grüßen
Simone

Hallo, vielen Dank für den Bericht! Ich bin im Nordschwarzwald aufgewachsen und kenne da schöne Ecken, der Süden ist Neuland für mich und ich freue mich sehr über euren Ausflugstipp! Vielleicht habt ihr Lust mal meine Heimat zu besuchen. Ein paar Artikel findet ihr auf https://mitkidsontour.com . :) Herzliche Grüße Julia

Gabriele

Hallo,
der Bericht ist sehr schön und zeigt die herrliche Natur! Wichtige Ergänzung: Nach so einer Wanderung unbedingt gut nach Zecken absuchen!!
Liebe Grüße
Gabriele

Malte

Klingt entspannt und nach Erholung für Eltern und Kinder. Schöner Beitrag.

Mit freundlichen Grüßen
Malte und Familie

Sabrina

Liebe Travelistos,
das ist ein sehr schöner Bericht!
VG Sabrina

Theresa

Das sind ja wunderschöne Aufnahmen von einer herrlichen Gegend!
Theresa

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