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Urlaub auf Langkawi mit Kind

Erholsame Tage auf der Trauminsel

Als letzte Station in Malaysia haben wir die Insel Langkawi ausgewählt. Dabei handelt es sich um eine Inselgruppe im Nordwesten Malaysias und Pulau Langkawi ist die größte Insel des Archipels. Die Insel mit ca. 60.000 Einwohnern hat sich weitestgehend dem Tourismus verschrieben und wir sind sehr gespannt, wie touristisch es vor Ort tatsächlich zugeht. Auf unserer Route liegt sie ideal und der Ausblick auf ein paar Tage Ruhe und Entspannung an Traumstränden tut sein übriges. Wir hatten im Vorfeld kurz überlegt, auf die etwas urigeren und einsameren Inseln an der Ostküste zu reisen, doch werden diese im Frühjahr wettermäßig nicht so empfohlen und die Anreise wäre deutlich aufwändiger gewesen.

Langkawi Malaysia
Landung auf Langkawi

Nach einem kurzen Flug landen wir auf dem Flughafen von Langkawi und fahren mit dem Taxi an einen der beiden langgezogenen Hauptsstrände, den Pantai Tengah. Hier haben wir uns im Sunset Beach Resort für eine Woche einen Bungalow gemietet.
Durch das schmale Grundstück führt ein Weg durche eine gepflegte und prachtvolle Gartenanlage, in der rechts und links die verschiedenen Bungalows, meist Doppelbungalows, stehen. Wir werden freundlich begrüßt und in unsere Unterkunft geführt, die sehr großzügig und für uns wie gemacht ist. Statt Betten steht an einer Wand ein großes Holzpodest, auf dem zwei Doppelmatrazen liegen. Diese schieben wir zusammen, spannen unser Moskitonetz darüber und haben ein gemütliches Schlaflager.

 

Langkawi Malaysia
Das Sunset Beach Resort

Folgt man dem Weg weiter, so gelangt man an einer kleinen Teichlandschaft vorbei zum Frühstückbungalow, der eine große Terrasse mit Meerblick besitzt. Und ja, da ist er dann: Der Strand. Dieser sieht hier tatsächlich so aus, wie man es sich klassischerweise vorstellt: Hohe Palmen, weißer, feiner Sand und türkisfarbenes Wasser. Es ist einfach perfekt.

Die Liegen sind natürlich heiß begehrt und da wir in den kommenden Tagen immer die letzten sind, die zum Frühstück (das mit Toast, Marmelade, Früchten und Eiern ok, aber nicht spektakulär ist) kommen, sind in der Regel alle Liegen schon vorreserviert bzw. belegt. Das Publikum hier ist eher älter und stammt aus Skandinavien. Die eigentlich deutsche Angewohnheit, sich frühzeitig eine Liege mit Handtüchern zu sichern, ist wohl auch auf andere Kulturen übergegangen. So finden wir uns dann meist auf einem Sarong unter einer Palme liegend wieder und genießen immer wieder aufs Neue den herrlichen Strand und den Meerblick.

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"Unser" Strand
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Hier kann man es aushalten

Die beiden aufeinanderfolgenden Strände Pantai Cenang und Pantai Tengah bilden das touristische Zentrum der Insel. Hier befinden sich zahlreiche Resorts, Bungalowanlagen und Luxushotels direkt am Strand. Entlang der dahinter liegenden Hauptstraße gibt es Restaurants, Bars, Souvenirshops und alles andere, was der allgemeine Tourist benötigt oder auch nicht benötigt. Um noch attraktiver für Touristen zu werden, wurde Langkawi 1987 zur zollfreien Zone erklärt und so erklären sich auch die großen Duty-Free-Paläste, die man immer wieder findet. Für uns ist das ganze eher uninteressant, wir gönnen uns lediglich ein paar Bierchen abends auf der Veranda, die im Supermarkt umgerechnet nur ein paar Cent kosten.

Die meisten Restaurants werden von Ausländern, hauptsächlich Europäern geführt. So kann man  die unterschiedlichsten Speisen, Drinks und Musik aus dem jeweiligen Heimatland des Besitzers konsumieren. Entsprechend sind hier die Preise, die uns nach unserem Reise auf der malaysischen Halbinsel extrem teuer vorkommen. Zum Glück finden wir auch hier ein landestypisches Restaurant, das von einer malaysischen Familie mit zwei kleinen Jungen geführt wird. Das Restaurant hat zwar den Charme einer Ostblock-Kantine, das Essen ist aber hervorragend und sehr günstig. Warum sich sonst kein Tourist hierhin verirrt bleibt uns ein Rätsel. 
Milan lernt schnell den älteren Sohn des Hauses kennen. Daniel ist in einem ähnlichen Alter wie Milan und versorgt ihn mit Wassermelone und Rutschautos. Sie spielen problemlos zusammen, auch wenn sie sich wegen der unterschiedlichen Sprachen nicht verstehen, die Verständigung klappt auch so. Für uns ist das natürlich sehr angenehm, da wir so in den Genuß eines entspannten Abendessens kommen und Milan hat endlich wieder einen Spielkameraden gefunden. Ergänzt wird der Kinderreigen durch Daniels ca. einjährigen Bruder, der auf den knackigen Namen Amschanaufall (keine Ahnung wie der Name korrekt geschrieben wird) hört und kräftig bei den "Großen" mitmischt. Aber was für ein super Name für ein Kleinkind: Amschanaufall!

Da das Essen wirklich sehr gut ist und Milan gerne mit den anderen Kindern spielt, kommen wir jeden Abend zum Essen vorbei und lernen nach und nach die ganze Familie und Nachbarschaft kennen. Hier tut sich Abil besonders hervor, der ganz vernarrt in Milan ist. Abil arbeitet in einer benachbarten Bungalowanlage und kommt immer fröhlich herüber, wenn er uns im Restaurant sieht. 

Milan und sein einheimischer Freund

Langkawi hat landschaftlich einiges zu bieten und nach ein paar Tagen am Strand wollen wir die Insel erkunden. Da es kaum öffentliche Verkehrsmittel gibt, mache ich mich auf die Suche nach einem Mietwagen. Ich gehe also die Hauptstraße entlang und klappere alle Autovermieter ab, die es hier so gibt. Nach einiger Zeit entwickel ich einen gewissen Ehrgeiz, denn ich möchte den günstigsten Mietwagen am ganzen Strand finden. Nachdem ich nun gute 2km gelaufen bin und mit so gut wie jedem Vermieter gesprochen habe, stelle ich fest, dass der tatsächlich günstigste Anbieter direkt neben unserem Sunset Beach Resort sitzt. Hätte ich das mal früher gewusst.

Am nächsten Morgen hole ich den Wagen wie verabredet ab und bin erstmal etwas enttäuscht. Jetzt weiß ist, warum der Wagen so günstig ist. Das Gefährt ist eine uralte Möhre, an der alles klappert und ächzt. Nun denn, da Chinese New Year ist, bekomme ich noch ein paar Mandarinen und eingeschweißtes Wasser geschenkt. Dadurch steigt die Stimmung, auch wenn ich als erstes eine Tankstelle aufsuchen muss, da der Tank komplett leer ist.

Unterwegs im Reisfeld
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Wasserbüffel

Unseren ersten Stopp machen wir am Reismuseum am nördlichen Teil des Pantai Cenang, in dem über den Reisanbau informiert wird. Wir verzichten auf eine ausführliche Führung und begnügen uns mit einem Spaziergang zwischen den Reisfeldern und dem Anschauen der auf den Feldern grasenden Wasserbüffel.

Wir fahren einmal quer über die Insel und steuern den Parkplatz am Durian-Perangin-Wasserfall an. Von hier aus führt ein schmaler Pfad entlang des kleines Bachs direkt relativ steil in den Dschungel zum Wasserfall. Da der Weg feucht und dadurch ziemlich rutschig ist, entschliessen wir uns nach einiger Zeit wieder umzukehren. Auch wenn wir den Wasserfall nicht sehen ist der Spaziergang durch den Dschungel toll und aufregend und Milan ist begeistert.

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Unterwegs im Dschungel

Wir fahren weiter und erreichen nach kurzer Zeit an der Nordküste wieder das Meer. Hier zeigt sich die beschauliche Seite Langkawis. Wir finden tatsächlich schön gelegene, einsame Strände abseits des Tourismus. Wir halten an einem kleinen Parkplatz und erkunden die Umgebung. Eine Gruppe von Makaken, die gerade Nachwuchs bekommen haben, gesellt sich zu uns und wir können die lustigen Tiere aus nächster Nähe beobachten.

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Auch auf Langkawa findet man einsame Strände

Wir erreichen eine Ansammlung von kleinen Läden, einfache Hütten in denen allerhand Souvenirs und Snacks verkauft werden. Die meisten Läden haben allerdings geschlossen wodurch das Szenario etwas trostlos wirkt. Wir schlendern durch die schmalen Gassen zwischen den Hütten und treffen auf eine Gruppe kleiner Jungen, offensichtlich die Söhne der Ladenbesitzer. Die Jungs sind sehr aufgeschlossen und nehmen Milan an die Hand, um mit ihm zu spielen. Wie so viele in Asien sind auch sie sehr an seinem blonden Haar interessiert. Mit Händen und Füßen verständigen wir uns und lernen so unter anderem auch "Joeheimi" kennen. Die Jungennamen hier auf Malaysia sind wirklich sehr originell und nach "Amschanaufall" haben wir jetzt wieder einen schönen, neuen Jungennamen kennengelernt. Warum sind eigentlich malaysischen Vornamen bei uns in Deutschland nicht so gefragt? 

Milan findet schnell Anschluss
Joeheimis Clique

Im Norden Langkawis befindet der breite und weiße Strand von Tanjung Rhu. Die wunderschöne Bucht ist von Kalksteinfelsen eingerahmt und am Horizont sind schwach die ersten thailändischen Inseln zu erkennen.
Am Zufahrtweg befinden sich einfache Restaurant und Souvenirläden. Wir steuern die Bucht aber vornehmlich an, weil man von hier Bootstouren in die Mangroven unternehmen kann. Während ich mit einem Bootsbesitzer den Preis für die Tour aushandel, entdeckt Jenny in einem der Läden ein Kleid, das sie unbedingt haben muss. Der Preis für Bootstour und Kleid ist nahezu gleich, unser Geld reicht allerdings nur für eins von beiden. Das Dilemma kriegt der Bootsbesitzer mit und bietet uns an, dass er am nächsten Tag mit seinem Moped in unserem Hotel vorbeikommen kann, um das Geld dort an der Rezeption abzuholen. Ein wahnsinniges nettes Angebot, denn er muss dafür einmal über die komplette Insel fahren und pro Fahrt gute 25km zurücklegen. Begeistert von soviel Freundlichkeit und Service nehmen wir das Angebot an und Jenny kann sich das Kleid kaufen. Am nächsten Tag hinterlegen wir einen Umschlag an unserer Rezeption mit einem dicken Trinkgeld, denn der Aufwand soll sich für den netten Mann auf jeden Fall gelohnt haben.
Da es bereits später Nachmittag ist, sind wir die einzigen, die noch zu einer Mangroventour aufbrechen wollen und so haben wir ein Boot für uns ganz alleine. Bevor es in die eigentlichen Mangroven geht, gibt es einen Besuch auf einer Fischfarm, der auf keiner guten Bootsfahrt in Asien fehlen darf. Die schwankenden Stege sind sicherlich nicht für Kleinkinder gemacht und die Vorstellung, Milan würde in eines dieser Bassins fallen, ist bei den glupschigen und nicht gerade kleinen Bewohnern keine angenehme. Dementsprechend vorsichtig bewegen wir uns über die Planken bis ich ihn schließlich auf den Arm nehme, was etwas einfacher ist.

Langkawi Malaysia
Eine Fischfarm darf auf keiner Bootstour fehlen

Die Fahrt durch die Mangroven dauert eine gute Stunde. Es wird auch eine dreistündige Tour angeboten, die uns aber mit Milan zulange erscheint. Uns reicht die Zeit und wir können die Wahrzeichen Langkawis, die prächtigen Weißkopfseeadler, bewundern, füttern Makaken, die uns auf den Bäumen freudig erwarten und sehen schließlich einen ausgewachsenen Waran durch am schlammigen Ufer entlangspaziert.

Langkawi Malaysia
Ausflug in die Mangroven
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Mangroven
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Makake
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Muschel-Pflücker in der Bucht von Tanjung Rhu
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Tanjung Rhu: Die Sonne geht über Thailand unter

Die folgenden Tage verbringen wir an dem Strand, der an unserem Resort liegt und entspannen ganz einfach mal. Wir nehmen uns Zeit, mit Milan zu spielen, finden aber auch die Zeit, ein Buch zu lesen, zur Massage zu gehen oder ein Fisch-Spa auszuprobieren.
Tagsüber sind wir fast ausschließlich Touristen am Strand zu sehen. Ab dem späten Nachmittag wird es dann voller., denn dann gesellen sich einheimische Familien dazu, die sich entspannt und meist in voller Bekleidung in das seichte Wasser setzen und sich angeregt unterhalten. Ein schönes Bild.

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Familienausflug ans Meer

Zu Milans Freude wohnt eine britische Familie mit einem gleichaltrigen Sohn in unserem Resort. Gemeinsam mit Lewis zieht Milan nun los und macht den Strand unsicher. Auch wenn die beiden unterschiedliche Sprachen sprechen, klappt das gemeinsame Spielen problemlos. Und ein paar englische Wörter schnappt er auch schon auf. Mit "digger" kommt man ja als Grundwortschatz schon recht weit.

Lewis´ Familie lebt in Singapur und sie sind für ein paar Tage, quasi als Kurztrip, nach Langkawi gereist. Singapur ist dahingehend gar nicht schlecht als Standort, denn in der näheren Umgebung befinden sich ja einige attraktive Ziele für Wochenendausflüge.

Zusammen mit neuen Bekannten unternehmen wir am vorletzten Tag das "Island Hopping", eine ganztägige Bootstour zu den Inseln südlich von Langkawi. Gefühlt haben an diesem Tag alle Touristen, die hier gerade Urlaub machen, die gleiche Tour gebucht. In einer schier endlosen Kolonne brettern wir mit zig anderen Booten über das Meer und besuchen verschiedene wirklich schöne Inseln. Im Nachhinein erfahren wir, dass es durchaus andere Angebote für eine Bootsfahrt durch das Archipel gibt, die keinen Massenveranstaltungen gleichen. So bieten einige europäische Aussteiger private Rundfahrten mit der eigenen Yacht an.

Auf der ersten Insel bleiben wir eine Stunde. Der Strand ist traumhaft und so wie man es sich vorstellt: Palmen, weißer Sand und türkisfarbenes Wasser. Was etwas stört sind halt die zahlreichen Touristen, aber das war ja nach dem Bootsverkehr zu erwarten. An einer kleinen Bude kann man sich eine Schnorchelausrüstung leihen, was man aber nicht empfehlen kann. Im Wasser riecht es durch die zahlreichen Boote ziemlich stark nach Benzin und die bunten Fische, die wir vom Boot aus gesehen haben, sind hier auch nicht mehr zu finden. Schade eigentlich.
Nach einer etwas absurden Fütterung von Weißkopfseeadlern (es ist sicherlich nicht gut für die Tiere, wenn jedes Touri-Boot hier Fischabfälle ins Wasser schmeißt, um die Adler anzulocken und zu füttern) erreichen wir Pulau Dayang Bunting, die "Insel des schwangeren Mädchens". Vom Pier aus führt ein steiler Fußweg zu einem Süßwassersee im Inland der Insel. Von Stegen und Pontons aus kann man in den See springen und eine Runde schwimmen. Wie uns ein Guide erzählt stammt der Name der Insel von einer kinderlosen Frau, die nach einem Bad in dem See plötzlich schwanger wurde. Wir können derartige Erfahrung jedoch nicht teilen.

Langkawi Malaysia
Das Island Hopping bringt uns auf diese Insel
Langkawi Malaysia
Und hopp zur nächsten Insel
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Wir gehen, der Nachschub kommt

Die Zeit auf Langkawi vergeht wie im Flug. Sicherlich ist es der touristischste Ort unserer Malaysia-Reise, allerdings finden wir das in keiner Weise unangenehm. Der Tourismus ist hier zwar gut entwickelt, die Atmosphäre ist jedoch freundlich und entspannt. Langkawi hat landschaftlich einiges zu bieten, was wir auf unserer Inselrundfahrt erkunden konnten: schöne, weiße Traumstrände, Mangrovenwälder, dichter Dschungel mit Wasserfällen. Ein Highlight soll der Skywalk sein, eine spektakuläre Brückenkonstruktion, die die Besucher über den Baumwipfeln des Dschungels wandern lässt. Aus Zeitgründen müssen wir aber leider auf diesen Besuch verzichten.

Unser Rückflug nach Frankfurt geht in drei Tagen von Singapur aus. Zufälligerweise haben wir den gleichen Air Asia-Flug wie Lewis´ Familie gebucht und so machen uns zusammen auf den Weg in die Löwenstadt.

Bagger sind angesagt - egal wo

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