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Patara oder die Wüste Sahara

Dünen, Strand und Antike Stadt

Parat Türkei Reisen mit Kindern

Nach einer kürzeren Fahrt aus Dalyan kommen wir dennoch hungrig mittags in unserer Akay Pension in Patara an und fühlen uns direkt wie alte Bekannte. Das liegt an der unglaublich herzlichen und serviceorientierten Gastfreundschaft des Besitzers Kazim und seiner Familie, die als gut organisierter Familienbetrieb mit sehr großer Freundlichkeit des Laden schmeißen. Sofort werden uns nicht nur ein Platz auf dem Sofa, sondern dazu auch ein sehr leckerer selbst gebackener Kuchen angeboten. Statt des ursprünglich gebuchten Dreibettzimmers beziehen wir eine kleine Ferienwohnung für günstiges Geld. Sauber, ruhig, praktisch eingerichtet. Zwischendurch hängen wir in der gemütlichen gepolsterten Sitzecke, die um einen Walnussbaum herum gebaut ist, herum. Der Baum eignet sich auch prima zum Klettern, sodass auch Milan nicht langweilig wird. Man kann hier aber auch sehr gemütlich im Schatten herumhängen, lesen, schlafen (Mato) und ins Reisebuch malen (Milan). Die Sitzecke wird allerdings einem Pool weichen, wie uns Kazim stolz erzählt, bzw. ist sie diesem mittlerweile gewichen. Wir müssen unbedingt nochmal hin, um uns das anzusehen. Die Bilder auf der Internetseite sehen jedenfalls nett aus.

Zunächst erhalten wir eine Einweisung in die Umgebung, viele praktische Infos, ohne uns zu überfordern, und das sehr nette Angebot, uns täglich von Kazim in seinem alten Renault zum ca. 5 km entfernten Strand bringen zu lassen. Was wir allerdings nicht annehmen, da wir ja mit dem eigenen Auto da sind und es mit Kind und Kegel so noch praktischer für uns ist. Man könnte den Weg auch laufen, aber in der Mittagshitze mit müden Kindern, Strandmuscheln etc. ziehen wir das nicht ernsthaft in Erwägung.

Der Weg zum Strand ist einmalig, denn er führt durch ein sehr gut erhaltenes Ausgrabungsgebiet, das unbedingt einen oder mehrere (da sehr weitläufig!) Besuche wert ist. Durch halb überwucherte Ruinen schlendernd erreichen wir ein erstaunlich gut erhaltenes Amphitheater, die Hauptstraße der bedeutenden alten Hafenstadt Patara ist ebenfalls gut erkennbar, das Areal ist wirklich beeindruckend und auch für kleinere Kinder spannend. Bei einer Rast unter einem Baum bekommen wir Besuch von einer Kuh, die zusammen mit ihrer Herde mitten zwischen den historischen Stätten weidet. Der Weg zum alten Leuchtturm lohnt sich auch. Erstaunlicherweise waren wir an diesem Nachmittag die einigen Besucher weit und breit...Die tägliche Durchfahrt zum Strand ist mit 10er Museumskarte sehr günstig und auf dem Weg durch das Areal entdeckt man auch Landschildkröten, die sich ihren Weg über die Straße bahnen. Hilfe wollen sie aber nicht annehmen: als ich eine Schildkröte von der Straße retten will, faucht sie mich laut an – und ich erschrecke mich fürchterlich.

Amphitheater in Patara
Antike Stadt Patara
Es gibt was zu lesen
Hauptstraße in Patara
Mato schläft
In der antiken Stadt Patara

Der Strand selbst ist fast 20 km lang und erinnert an Holland, Frankreich oder Dänemark (nur dass das Wetter hier besser ist). Feiner, endloser Sand, der zum Einbuddeln und Burgenbauen einlädt. Unsere mitgebrachte Strandmuschel hat sich hier wirklich rentiert, da Schatten rar ist und der Wind zum Teil extrem. Ohne Strandmuschel hätten wir zumindest Mato nicht zum Mittagsschlaf am Strand bewegen können. Eine Strandbar (auch die sieht aus wie in Holland und bietet ähnliche Fertiggerichte an) ist eine andere Pausenoption. Meistens haben wir uns allerdings im kleinen Ort Patara (Gelemis?) leckere belegte Sandwiches mitbenommen (im sehr netten Supermarkt mit anschließendem Restaurant). Als wir eigentlich schon weitergereist sind in das nicht allzu weit entfernte Kas kommen wir übrigens noch einmal wieder zum Patarastrand. Obwohl wir eine ganze Woche in Patara verbracht haben, zieht es uns noch mal zurück. Milan hat einen Freund gefunden, mit dem er sehr glückliche Strandtage verbringt und ich kann mir gerade auch nichts Entspannteres vorstellen, als meinen Geburtstag in Patara am kilometerlangen Strand zu verbringen, bis die Sonne untergeht.

Strand von Patara
18 km Strand zum Burgenbauen
Strandrestaurant in Patara am Abend
Patarastrand kurz vor Sonnenuntergang

Der Ort Patara (offiziell Gelemis) selbst ist klein und nicht besonders aufregend, die Atmosphäre aber nett und familiär. Wir essen in einfachen, offenen Gözlemerbuden mit Familienanschluss sehr lecker und super günstig, wie überall sehr kinderfreundlich. Die Jungs dürfen mit den Kindern der Gözlemerfrauen mit fernsehen (was sie, auch wenn sie kein Wort verstehen, toll finden) und bekommen diese leckeren kleinen Gurken geschenkt, in die sie munter rein beißen. Abends essen wir sehr lecker in unserer Akay Pension. Ayse kocht für alle, die sich bis mittags anmelden. Was es gibt, erfährt man vorher (Tellergericht plus Vorspeise, Salat und Nachtisch). Eine gute Möglichkeit, auch mal unbekanntere, sehr leckere türkische Gerichte kennen zu lernen.

„Die Wüste Sahara“ (Sanddünen Patara)
„Die Wüste Sahara“ hat die Jungs, insbesondere Milan, auf unserer Türkei-Rundreise am allermeisten beeindruckt, verständlicherweise. Die Dünen sind so gigantisch, dass man sich wirklich einbilden kann, irgendwo in der Sahara gelandet zu sein (wäre nicht das blaue Meer im Hintergrund). Milan schreibt jedenfalls auf jede Karte „viele Grüße aus der Wüste Sahara“ –so Unrecht hat er nicht. Anfang Juni 2013, als wir dort waren, war der Wind allerdings so extrem, dass man es dort leider nicht so lange aushalten konnte. Der von überall auf uns einpeitschende Sand war schon ziemlich anstrengend. Trotzdem eine einzigartige Erfahrung, unbedingt sehenswert. Hier hat Mato übrigens auch Krabbeln gelernt!!!

Die Wüste Sahara mit Meerblick
Dünenblick über die Patara-Bucht

Mit diesem Artikel nehmen wir an der Blogparade von Thomas mit dem Thema Reisen in die Türkei teil.

Kommentare

Die Urlauber müssen sich auch auf alle Fälle den Burgberg ansehen. Der hat allerlei Sehenswürdigkeiten aufzuweisen. Man kann die Moschee besichtigen, ferner das historische Stadtzentrum. Auch die Karawanserei ist perfekt. Und nicht zu vergessen die Tropfsteinhöhlen, die spannend sind und dazu eine Abkühlung bringen.

http://www.alanyaa.de/sehenswuerdigkeiten-sehenwertes/index.php

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