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Im Klimahaus in Bremerhaven

Eine einmalige Reise um die Welt

Klimahaus Bremerhaven mit Kindern

Von wo bricht man am besten zu einer Weltreise auf? Na klar, von einer Hafenstadt wie Bremerhaven. Für die Weltreise, die wir uns vorgenommen haben, benötigen wir allerdings kein Schiff, sondern lediglich unsere Füße. Denn heute besuchen wir das Klimahaus 8° Ost. Wir machen uns auf eine virtuelle Reise entlang des 8. östlichen Längengrades und werden dabei acht Länder und die unterschiedlichsten Klimazonen besuchen. Aber so richtig können wir uns das Ganze noch nicht so vorstellen und sind entsprechend gespannt, als wir das moderne Gebäude inmitten der Havenwelten betreten.

Wie es sich für eine richtige Reise gehört, müssen vor dem Start erstmal die Dokumente gecheckt werden. Die Jungs erhalten dafür an der Kasse ihren eigenen Reisepass mit lauter leeren Seiten. In jedem Land, das wir in den kommenden Stunden besuchen werden, können sie nun einen Stempel sammeln und später eine schöne Erinnerung mit nach Hause nehmen.

Klimahaus Bremerhaven mit Kindern
Reisevorbereitung
Klimahaus Bremerhaven mit Kindern
Klimahaus Bremerhaven mit Kindern

Die Ausstellung im Klimahaus ist in drei Bereiche gegliedert: Reise, Perspektive und Chancen. Als Reisefreunde steuern wir gezielt den größten Bereich an und freuen uns auf die anstehende Weltreise. Ein schön gemachter Film stimmt uns auf unser Abenteuer ein, ehe wir an Bahnschienen entlang in die Schweiz spazieren.
Hier in Isenthal erleben wir das Hochgebirgsklima mit saftigen Almen und schroffem Gebirge. Wir veranstalten ein kleines Konzert mit Kuhglocken und versuchen uns im Kühe melken. Und schon sprinten die Jungs vor und hoch hinauf zum Gipfelkreuz. Unterwegs halten wir in einer Kältekammer, die aus echtem Eis besteht. Hier fühlen wir uns wie mitten in einem Gletscher und erfahren, welche Auswirkungen das Abschmelzen der Eismassen in den Alpen für die gesamte Region hat.

Klimahaus Bremerhaven mit Kindern
Klimahaus Bremerhaven mit Kindern
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Kühemelken in der Schweiz
Klimahaus Bremerhaven mit Kindern
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Mit der Seilbahn geht es in wilder Fahrt weiter (keine Sorge, ganz harmlos…) bis wir auf Sardinien landen. Hier kommen wir uns wie auf Gullivers Reisen vor. Aus der Sicht von Insekten gehen wir zwischen hohen Grashalmen umher und ducken uns, als ein riesiger Schmetterling über uns hinwegzieht. Aber auch echte Tiere wie Schildkröten, Heuschrecken oder Ameisen beobachten wir in großen Terrarien und lernen etwas über ihre Lebensgewohnheiten.
In jedem Land wird uns eine Familie vorgestellt, die hier wohnt und die mit Hilfe von Filmen und Schautafeln über ihr Leben berichtet. Mit Familie Morrho hängen wir die Bettlaken zum Trocknen im Wind auf und begutachten den obligatorischen Fiat auf der schmucken Piazza.

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Ganz klein auf Sardinien
Klimahaus in Bremerhaven mit Kindern
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Wir bewegen uns weiter südlich in Richtung Afrika. Im Niger ist das Klima stickig und warm und der Boden trocken und staubig. Wir können sehen, wie vor Millionen von Jahren hier einst das Leben entstand, graben ein fast echtes Dinosaurierskelett aus dem Wüstensand aus und erfahren einiges über das Leben der Tuareg.

Klimahaus in Bremerhaven mit Kindern
Im Niger
Klimahaus in Bremerhaven mit Kindern
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Paläontologe bei der Arbeit

Beeindruckend ist der nächste Raum, der uns so richtig in die Wüste führt. Es ist dunkel und schwül. Der Boden ist verdorrt, nur in einer Ecke steht ein einzelner, karger Baum. Mehr nicht. Eine tolle Atmosphäre. Wir können uns hier auf große Liegen legen und einen Film anschauen, der an die Decke projiziert wird. Die Jungs haben dafür aber keine Ruhe und entdecken derweil lieber ein Tuareg-Zelt und einen steinernen Brunnen.

Klimahaus in Bremerhaven mit Kindern
Einöde im Niger
Klimahaus in Bremerhaven mit Kindern
Klimahaus in Bremerhaven mit Kindern

Es wird noch schwüler. In Kamerun ist mir so warm, dass ich mein Hemd ausziehe und nur noch im T-Shirt weitergehe. Ein schmaler Pfad führt uns direkt in den Regenwald, den wir bei Nacht erleben. Umringt von dichtem Blätterwerk und tierischen Geräuschen gehen wir hintereinander Schritt für Schritt durch die Dunkelheit. Das Ganze fühlt sich schon ziemlich echt an. Auch wenn sie es niemals zugeben würden, einige Teilnehmer unserer kleinen Reisegruppe sind dann doch ganz froh, als es wieder hell wird und wir in einem afrikanischen Dorf mit einfachen Lehmhütten ankommen.
Im nächsten Raum erwartet uns eine imposante Flusslandschaft. Zahlreiche Fische schwimmen im seichten Wasser umher, das wir über eine wackelige Hängebrücke überqueren. Zurück geht es ebenfalls abenteuerlich über Steine, die im Wasser liegen.

Wer sich von der bisherigen Reise erholen muss, der kann sich nun eine kleine Auszeit im Restaurant Längengrad gönnen. Uns hat allerdings das Reisefieber so richtig gepackt, so dass wir weiter ziehen.

Klimahaus in Bremerhaven mit Kindern
Waran in Kamerun
Klimahaus in Bremerhaven mit Kindern
Klimahaus in Bremerhaven mit Kindern
Klimahaus in Bremerhaven mit Kindern
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Wir verlassen den afrikanischen Kontinent und erreichen das Königin-Maud-Land in der Antarktis. Hier herrscht eisige Kälte und der Wind pfeift uns um die Ohren. Umgeben von Eisbergen und mitten im echten Eis steht ein erleuchtetes Zelt. Toll gemacht und nach einer ersten Erfrischung ziehe ich nun schnell mein Hemd wieder an. Die Jungs sind von dem Ambiente und der Kälte so begeistert, dass wir sie kaum zum Weitergehen bewegen können.
Um eine kollektive Erkältung zu vermeiden, wärmen wir uns in der nachfolgenden Polarstation auf. Hier erfahren wir eine Menge über die Arbeit der Polarforscher und können uns mit ihrer Ausrüstung vertraut machen.

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Campingplatz in der Antarktis
Klimahaus Bremerhaven mit Kindern
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Über eine Wendeltreppe steigen wir auf in den Himmel. Hier erwartet uns ein fantastischer Sternentunnel an dessen Ende sich uns ein wunderbar kitschiger Sonnenuntergang präsentiert. Im Tunnel gibt es ebenfalls Liegen, auf denen man sich entspannt hinlegen und die Sterne beobachten kann.

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Sternenhimmel

Nach unserem kleinen Himmelsausflug landen wir wieder auf der Erde. Es wird wieder grün und wieder wärmer. Vorbei durch dichte Bewaldung und einem kleinen Wasserfall gelangen wir an einen Traumstrand. Wellenrauschen, ein Holzkanu liegt am Strand neben der kleinen Holzhütte, im türkisfarbenen Wasser schwimmen bunte Fische. Ganz klar, wir sind in der Südsee auf Samoa angekommen. Hier kann man es sich gut gehen lassen.
Über eine Treppe gelangen wir unter die Wasseroberfläche und können so die wunderbare Unterwasserwelt mit Korallen und zahlreichen Fischen beobachten. Und uns wird vor Augen geführt, dass durch den Klimawandel diese einzigartige Inselwelt stark bedroht ist.
Überhaupt wird das Thema Umwelschutz und die Bedrohung durch die Auswirkungen des Klimawandels immer wieder thematisiert. Den Besuchern wird dabei vermittelt, wie kritisch die Situation auf unserer Erde ist und dass jeder von uns ein wenig zur Verbesserung beitragen kann. In den folgenden Räumen wird ziemlich eindrucksvoll die Verschmutzung der Weltmeere veranschaulicht. Wir sehen die riesige Schwanzflosse eines Wals, die aus einem Berg aus Plastikmüll wie ein Mahnmal herausragt. 

Klimahaus Bremerhaven mit Kindern
In der Südsee
Klimahaus Bremerhaven mit Kindern
Klimahaus Bremerhaven mit Kindern
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Korallenriff

Wir wechseln wieder den Kontinent und kommen ein paar Gänge weiter auf Gambell an, einer einsamen Insel in Alaska, die in der Beringstraße liegt. Hier leben die Yupik seit vielen Jahrtausenden von der Robben- und Waljagd. Doch auch hier sind die Einwohner hart von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen und es bleibt fraglich, ob sie noch lange ihr traditionelles Leben weiterführen können. Zwischen schmucklosen Wellblechhütten und aufgehangenem getrockneten Fisch entdecken die Jungs ein Trampolin. Nicht schlecht in Alaska, wird spontan befunden und erstmal drauflos gehüpft.

Klimahaus Bremerhaven mit Kindern
Klimahaus Bremerhaven mit Kindern

Mit der Hallig Langeneß kommen wir wieder in heimatliche Gefilde. Je nach Gezeiten können wir die kleine, nachgebaute Hallig betreten und den kreischenden Möwen lauschen. Hier endet nun unsere dreistündige Weltreise. Unser Fazit: Wir sind begeistert. Die Ausstellung im Klimahaus ist absolut einzigartig, mit viel Liebe zum Detail, tollen Kulissen und Requisiten, zahlreichen Tieren und perfekt simulierten Klimazonen umgesetzt worden. Es gibt viele interessante Dinge zu entdecken, man lernt die Lebensweisen der verschiedenen Menschen in den vorgestellten Ländern kennen und erfährt eine Menge über die Geschichte, Natur und den Klimawandel. Für Kinder gibt es zudem zahlreiche interessante und spannende Abenteuer zu erleben. Einziger Wermutstropfen für uns, und man kann es sich fast denken: Drei Stunden für eine Weltreise reichen definitiv nicht aus. Im Klimahaus kann man locker einen ganzen Tag, wenn nicht sogar zwei Tage verbringen.

Kommentare

Nele

Hallo,
wir haben das Museum mit der Klasse besucht. Das war ein tolles Erlebnis!Eure Fotos sind super!
Nele und Hannah aus Göttingen

Sandra

Wir waren auch schon mehrfach mit der ganzen Familie im Klimahaus. Wirklich ein tolles Erlebnis und absolut empfehlenswert!

Michael

Ich kann das nur bestätigen. Das Klimahaus ist ein super Museum.
Toller Bericht - tolle Fotos!
Micha Kuhn

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