Hiroshima macht auf uns einen lebensfrohen und lebendigen Eindruck. Dabei ist die Stadt untrennbar mit dem schrecklichen Abwurf der Atombombe von 1945 verbunden. Wir sind beeindruckt, wie die Japaner uns ihre Geschichte vermitteln.
Weltkulturerbe und Hirsche auf Miyajima
Ein Ausflug mit der Fähre auf die heilige Insel

So schnell und spontan sind wir noch nie auf einer Fähre gelandet. Von Hiroshima kommend haben wir uns vorgenommen, auf die nahe gelegene Insel Miyajima zu fahren, um das weltberühmte, bei Flut im Wasser, bei Ebbe im Schlick stehende, 16 Meter hohe Torii und die zugehörige Tempelanlage anzusehen.

Miyajima gilt als heilige Insel. Das Torii, 1875 erbaut und eines der meistfotografierten Sehenswürdigkeiten Japans, ist ebenso wie die zugehörigen Gebäude des Itsukushima-Schreins der Insel vorgelagert. Die gesamte Shinto-Schrein, dessen Ursprünge bis ins 6. Jahrhundert zurückreichen, steht auf Pfeilern, sodass bei Flut die ganze Anlage im Meer zu schwimmen scheint. Zum Itsukushima-Schrein gehört auch eine fünfstöckige Pagode. Seit 1996 ist der Itsukushima-Schrein UNESCO Weltkulturerbe ernannt.


Eigentlich hatten wir geplant, den Camper Van mitzunehmen und uns auf Miyajima einen Schlafplatz zu suchen. Leider geraten wir am Parkplatz zur Fähre mal wieder an einen ausschließlich japanisch sprechenden Platzwart, mit dem wir nicht klären können, ob wir das Auto mitnehmen können und wie viel das kosten würde. Letztendlich parken wir den Wagen, kaufen ein Round Trip Ticket und finden uns innerhalb von 10 Minuten auf der Fähre wieder, die wiederum nur etwa 10 Minuten auf die vorgelagerte Insel fährt. Die Tageszeit, es ist schon Nachmittag, ist perfekt für den Miyajima-Besuch. Als wir ankommen, befinden sich die meisten anderen Touristen schon wieder auf dem Nachhauseweg und die Sonne knallt nicht mehr so.
Auf Miyajima angekommen, werden wir als erstes von den vielen frei herumlaufenden Rehen und Hirschen überrascht. Von diesen hatten wir in der Stadt Nara gelesen, aber dass es hier auch so viele gibt, hat uns der Loose-Reiseführer verschwiegen (wie so vieles, leider). Also ein unerwartetes Highlight für die Jungs. Die Tiere lassen sich streicheln und sind nicht nur zahm, sondern teilweise richtig forsch. Wir sehen sogar ein Reh, das eine Klapppostkarte aus dem Ständer eines Souvenirladens stibitzt und partout nicht wieder hergeben will. Bilder mit Hirsch im Vordergrund und Torii dahinter haben schon etwas Surreales.



Das nächste Kinderhighlight auf Miyajima (außer der eigentlichen Attraktion, dem Torii): die Millionen Krebse, die sie im Watt finden. Während wir die feierliche abendliche Atmosphäre auf Miyajima genießen, sammeln die Jungs Krebse. Wir bekommen die Jungs kaum zur Rückreise bewegt, aber irgendwann fährt die letzte Fähre zurück. Übrigens sind hier auch viele (erwachsene) japanische Muschelsammler unterwegs. Das bringt sicher Glück!


Wir schlendern noch durch das Örtchen zurück zur Fähre und treffen auch hier einige Rehe und Hirsche.

Ob wir auf Miyajima im Camper Van hätten übernachten können, haben wir übrigens nicht mehr herausgefunden. Es schien uns eher ein Tagesausflugsziel zu sein und die Fähre eventuell nur für die Wagen der Anwohner. Wir hätten jedenfalls gerne noch den Sonnenuntergang hinterm Torii zu Ende bewundert, und den Sonnenaufgang auch.



Kommentare
Wow das sieht ja wirklich fantastisch aus! Vielen Dank für die tollen Bilder. Hoffentlich schaffen wir es auch mal dorthin, der Reiz ist jedenfalls da ;)
Hallo,
ein sehr schöner Bericht und tolle Fotos von der heiligen Insel!
Ich war auch sehr beeindruckt von Miyajima.
Niklas
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