Noch mehr Entspannung in den Sommerferien auf dem Peloponnes! Wer es urig mag und eine gute Abwechslung für einen relaxten Strandurlaub sucht, ist in Petrochori genau richtig. Hier gibt es Traumstrände wie den Voidokilia Beach und viele weitere tolle Bade- und Schnorchel-Spots.
Verlängerter Sommer auf Kreta
Herbstferien im Süden der griechischen Insel
Nach einem aktiven Mountainbikesommer in Österreich und viel Arbeit davor und danach sehnen wir uns in unseren Herbstferien nach Erholung, Sonne und Ruhe und entscheiden uns für die Südküste Kretas.
Die Anreise ist noch nicht Entspannung pur, aber wir versuchen uns mit der „Der Weg ist das Ziel“-Einstellung zu motivieren. Los geht es am Samstagabend mit dem Auto zum Flughafen Brüssel Charleroi, wo wir in einem Flughafenhotel übernachten. Unser Ryan Air Flug wurde spontan von 10 auf 6 Uhr morgens vorverlegt, womit eine direkte Anreise noch ungemütlicher geworden wäre. Da alle Flüge von Charleroi schon so früh morgens zu starten scheinen, herrscht hier ein heilloses Chaos und fast verpassen wir unseren Flug. Und schwören uns, nie wieder von hier zu fliegen und auch sonst am besten gar nicht mehr, was uns die allermeiste Zeit gut gelingt.
Wir fliegen nach Athen, fahren von dort aus mit dem Bus in die nahe Hafenstadt Piraeus, von wo aus unsere Fähre abends um 9 nach Chania auf Kreta ablegen wird. Da immer noch Morgen ist, müssen wir noch ein paar Stunden überbrücken und wissen noch nicht genau wie. Einen Unterstand für unsere zwei sperrigen großen Koffer finden wir weder am Bahnhof noch am Hafen. Und so läuft es darauf hinaus, dass wir den lieben langen Tag am Hafen verbringen. Zum Glück finden wir einen trashigen Indoorspielplatz mit netter riesiger Terrasse, wo es niemanden stört, dass wir hier einige Stunden rumhängen. Unsere Jungs freuen sich, Trampolin springen zu können, wir Eltern lesen in der Sonne. Am Nachmittag finden wir in Richtung Piraeus Stadt einen sehr leckeren Imbiss, wo wir schon einmal einiges testen, was die griechische Küche zu bieten hat, von Tzaziki über griechischen Salat bis Gyros. Auf unser gigantisches Schiff dürfen wir schon ab 18.30 und schaffen es tatsächlich, die allerersten Gäste an Bord zu sein. Fröhlich beziehen wir unsere Vierbettkabine und genießen dann vom hohen Deck noch ein bisschen die Aussicht auf das nahe Athen. Von hier aus sieht man in der Ferne sogar die Akropolis.
Da wir um 4 aufgestanden sind, schlafen wir nach einer Partie Uno und einem Feierabendbier/Fanta im Bordbistro früh ein (die Jungs und ich noch bevor die Fähre ablegt!).
Auch der nächste Tag beginnt früh. Um 6 Uhr laufen wir im Hafen von Chania ein. Von hier aus geht die Reise per Taxi weiter zum Flughafen von Chania, wo wir ein Auto gemietet haben, das uns schließlich in den abgelegenen Süden Kretas befördern soll.
Erst jetzt lesen wir auf der Seite unseres Hotel, dass die Anreise per Taxiboot empfohlen wird. Wir schaffen es auch über den Landweg. Das letzte Stück Serpentinenstraße ist sehr steil, schmal und ohne Leitplanke, die Straße dafür aber (bis auf die letzten paar hundert Meter) frisch asphaltiert. Ohnehin ist hier so wenig Verkehr, dass uns zum Glück nur einmal ein Wagen entgegenkommt auf dieser schmalen Straße.
Kretas wilder Süden
Dann, endlich, nach zweitägiger Anreise, haben wir es geschafft und sind in unserem Hotel Old Phoenix in der abgelegenen Finixbucht angekommen. Erstmal ein frisch gepresster Orangensaft und ab an den Strand, bevor wir unser Vierbettzimmer mit Balkon und Meerblick beziehen.
Und so geht es die nächsten Tage weiter: Ausschlafen, spätes Frühstück, eine Runde schwimmen im Meer, nachmittags ein bisschen die Gegend erkunden und dazwischen immer wieder lecker griechisch essen. Abends sitzen wir auf der überdachten Terrasse unseres Hotels in netter, familiärer Gemeinschaft. Die meisten hier sind ältere deutsche Stammgäste, die schon seit Jahren hier her kommen, immer im Herbst, da dann das Klima noch mild, aber nicht so heiß wie im Sommer ist und das Meer noch angenehm warm. Milan und Mato haben schon einen Freund gefunden, mit dem sie stundenlang im und am Wasser spielen. Auch dass das Wetter eher durchwachsen ist, stört uns nicht. Wir lesen und spielen und schwimmen, wenn die Sonne rauskommt. Am kleinen Kieselstrand gibt es gemütliche Liegen, die man mieten kann. Nachmittags machen wir Ausflüge in den nahen Nachbarort Loutro, den man über zwei Wege (an der Küste entlang oder über den Berg) gut zu Fuß erreichen kann. Es gibt aber auch eine Taxibootverbindung. Loutro ist malerisch gelegen und autofrei, denn man kommt ausschließlich zu Fuß und per Boot hier her. An der Promenade gibt es viele nette Bars, Cafés und Restaurants, wo man auf Terrassen direkt am Meer sehr schön sitzt und lecker isst. In den meisten Restaurants können wir unsere Gerichte direkt aus einer Glasvitrine auswählen.
Von einem Felsen am Rande der Bucht von Loutro kann man perfekt schnorcheln und schwimmen und auf dem Felsen die letzten Sonnenstrahlen am Nachmittag genießen.
Auch ein Ausflug in die Nachbarbucht in Richtung Westen lohnt sich. Hier gibt es einige nette Tavernen. Wir entscheiden uns für die urigste. Unter Bäumen sitzen wir an einfachen Holztischen und essen frischbereitetes Essen von der kleinen Karte. Auch eine Schaukel gibt es und den Hund Tequila, der sich begeistert von unseren Jungs streicheln lässt und sogar Pfötchen gibt.
Weiter geht es danach am Meer entlang zu wilden Buchten und spannenden Höhlen, die wir neugierig erkunden und die uns in weitere, kleinere Buchten führen. Entdecker kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten.
Auch etwas weiter als in die Nachbarbuchten wandern kann man von Finix aus perfekt. Zusammen mit unseren neuen Berliner Freunden, die schon zum vierten Mal hier sind und sich entsprechen gut auskennen, wandern wir über die Nachbarbucht von Nikos über Steinwege steil bergan bis zum größtenteils verlassenen Bergdorf Livaniana. Hier machen wir die erste Rast und stärken uns für den anstrengenden Teil der Wanderung, der nun beginnt. Durch das Dorf bis zum Gipfel ins Nachbartal, wo es erstaunlich grün ist und wir von einer kleinen Kapelle aus den spektakulären Meerblick genießen. Nun bahnen wir uns unseren Weg hinab in die Aradenaschlucht, der zwar markiert ist, den wir ohne Begleitung unserer Freunde aber trotzdem entweder nicht gefunden oder uns zumindest nicht getraut hätten zu gehen mit unseren profillosen Turnschuhen (Wanderschuhe haben wir zuhause gelassen).
Über große Steine und rote Erde kraxeln wir in die Tiefen der Schlucht. Oliven- und Feigenbäume bieten uns Schatten und Halt beim Klettern. Über uns kreisen Geier, die darauf warten, die Überreste der abgestürzten Ziegen, von denen wir hier einige finden, zu verspeisen. Wir passieren Höhlen und steile Kletterpassagen. Eine Wanderung, zu der man Kinder nicht lange überreden muss, zumal unsere Jungs sogar ihren Freund dabeihaben und die meiste Zeit vorauslaufen. Für diese Wanderung sollte man einigermaßen trittsicher sein.
Am Ende der Schlucht werden wir durch ein Bad in der idyllischen Marmarabucht belohnt. Die drei Jungs sind froh, dass das Meer heute nicht so aufgewühlt ist wie vorgestern, als wir schon einmal hier waren. Heute können sie problemlos darin schwimmen und von den Felsen ins Wasser springen. Hungrig von der Kletterpartie kehren wir in die Taverne auf den Klippen der Bucht ein und stärken uns mit frisch geerntetem Essen. Erst kürzlich wurde die „namenlose Taverne der Marmarabucht“ zu einem der „best beach cafés of the world“ gekürt. Wenn man hier ist, weiß man sofort warum.
Weiterfahrt nach Elafonisi
So vergeht unsere Urlaubswoche im Süden Kretas viel zu schnell. Der Abschied fällt uns schwer, aber wir trösten uns, indem wir schon einmal überlegen, wann wir wiederkommen.
Dann reisen wir weiter. Zurück in den Norden nach Chania und von dort aus weiter an die Westküste bis nach Elafonisi. Luftlinie liegt der berühmte Elafonisi Beach gar nicht so weit entfernt von der Finixbucht im Süden. Da es in Kretas gebirgigem Süden aber keine südliche Küstenstraße gibt, führen alle Wege über den gefälligeren und dichter besiedelten Norden. So brauchen wir gute drei Stunden, bis wir unser neues Ziel erreichen. Hier wollen wir drei Tage bleiben. Unser Vierbettzimmer ist geräumig und verfügt über eine tolle, große, eigene Sonnenterrasse mit einmaligem Meerblick.
Mit der Unterkunft haben wir es also wieder sehr gut getroffen. Auch der Strand, die berühmte Lagune von Elafonisi ist genauso schön wie auf den Postkarten und Instagramportraits. An die Menschenmassen müssen wir uns nach den ruhigen, familiären Tagen im Süden aber erst gewöhnen. Der Weg von unserer Unterkunft zum nahen Strand verläuft über eine mit Autos und Reisebussen vollgestopfte Schotterpiste und riesige Parkplätze. Auf der Lagune ein Meer an Sonnenliegen und Massen an posierenden Selfietouristen, die sich im flachen Wasser instagrammable räkeln. Wir laufen immer weiter auf der hübschen Halbinsel, bis es schließlich ruhiger und immer idyllischer wird. Den Massentourismus hier hatten wir zwar erwartet, trotzdem hat er uns überrollt. Wir finden recht einsame Buchten in den Dünen und verbringen unsere nächsten Tage hier und im Meer. Zwischen bizarren Felsformationen kann man gut schnorcheln und ich auch ein bisschen schwimmen. Vor allem abends, nachdem die Touristenmassen in ihren Reisebussen wieder zurück in ihre Ferienorte gekarrt wurden, genießen wir den besonderen Ort und die Ruhe. Von unserer Terrasse aus können wir den Sonnenuntergang beobachten und danach auf der Terrasse des benachbarten Restaurants einkehren. Es ist schön, Elafonisi abends für sich zu haben.
Die Hafenstadt Chania
Unser Urlaub neigt sich dem Ende, aber eine Station haben wir noch vor uns: Chania, wo wir zwei Tage eingeplant haben, bevor wir von hier aus wieder mit der Fähre die Rückreise antreten. Mitten in der Altstadt haben wir eine kleine Wohnung gemietet. In der kleinen Gasse und der Wohnung mit Patio fühlen wir uns fast wie echte Griechen. Hier haben wir die perfekte Basis, um die schöne Hafenstadt mit all ihren venezianischen, jüdischen und osmanischen Einflüssen zu erkunden. Hafen, Stadtstrand, Markthalle, Ledergasse, kleine Boutiquen und überall Souvenirläden, frisch gepresste Säfte und leckeres Eis, frisch gebratener Fisch in der Markthalle, Spielplätze an der Stadtmauer, Ruinen und leerstehende Häuser, aus deren Fenster Feigenbäume wachsen und die die streunenden Katzen bewohnen. Wir lassen uns zwei Tage einfach treiben und genießen das sehr. Abends gehen wir gleich in der Nachbarstraße (wir befinden uns mitten im Ausgehviertel) lecker essen.
Am zweiten Abend nehmen wir den Bus zum Hafen und treten die Rückreise auf dem selben Weg wie die Hinreise an. Diesmal geht es allerdings etwas schneller, da wir nach Ankunft unserer Fähre in Piraeus direkt mit dem Zug zum Flughafen weiterfahren und zurück nach Brüssel fliegen. Die letzten warmen Sonnenstrahlen auf der Flugzeugtreppe, nicht ohne Wehmut, und dann ab nach Hause. Wie sagte die freundliche Mitarbeiterin an der Sicherheitskontrolle? „See you next summer.“ Ich hätte nichts dagegen.
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