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Urlaub in Khao Lak mit Kindern

Runterkommen und Erholen

Der Flug von Singapur nach Phuket dauert knapp 2 Stunden. Gegen Mittag landen wir auf dem Phuket International Airport und nehmen unseren Mietwagen in Empfang, mit dem wir die kommenden 3 Wochen unsere kleine Rundreise unternehmen wollen.

Unsere erste Station Khao Lak ist ca. 70 km von Phuket entfernt. Die Fahrt ist eigentlich entspannt und der Weg führt uns die Küste entlang Richtung Norden. Einzig die etwas übermotiviert fahrenden Minivans, die die Touristen möglichst schnell zu ihrem nächsten Tagesausflugsziel bringen, nerven und bringen eine gewisse Hektik auf die Straße. Nach einer guten Stunde führt die Straße über einen Bergkamm mit üppiger tropischer Vegetation. Nach der Überquerung wird der Blick frei auf Khao Lak. Wir sehen weite, goldgelbe Strände, gesäumt von Palmen und kriegen einen ersten Eindruck, warum sich der Tourismus gerade diesen Ort zum Ausbreiten ausgesucht hat.

Unsere Unterkunft, das Phu Khao Lak, ist eines der ersten Resorts, wenn man von Süden her kommt. Wir biegen von der Hauptstraße ab, fahren die Auffahrt entlang und sind direkt begeistert. In einem riesigen Palmenwald stehen am Rand in einer Reihe 10 schöne, moderne Bungalows. Weitere Unterkünfte befinden sich in kleinen Gebäuden in der Mitte des Geländes. Nahe der Einfahrt befindet sich eine Bibliothek, ein zwischen zwei Findlingen platzierter Infinity Pool sowie das eigene Restaurant. Man hätte sicherlich viel mehr Bungalows auf dem Gelände bauen können, aber gerade die unbebaute Weite des Geländes mit seinen Kokuspalmen macht das Resort zu einer wirklich schönen Anlage.

Phu Khao Lak: Herrliche und großzügige Anlage unter Kokospalmen
Thailand Khao Lak Phu Khao Lak
Pool im Phu Khao Lak

Freundlich werden wir von einer Dame an der Rezeption empfangen, die uns unkompliziert eincheckt und uns mit allen wichtigen Infos versorgt. Ein Angestellter fährt dann mit seinem Moped vor uns her und zeigt uns unseren Bungalow. Jeder Bungalow hat eine Terrasse, die mit Tischen und Stühlen sowie gemütlichen Sitzsäcken ausgestattet ist. Innen befindet sich ein großes Schlafzimmer, ein Bad und ein Ankleidezimmer mit offenem Kleiderschrank. Die Einrichtung ist in einem modernen, thailändischen Style, alles wirkt sehr sauber und gepflegt. Wir sind begeistert und fühlen uns auf Anhieb wohl.

Die Bungalows im Phu Khao Lak

Es dämmert bereits als wir uns auf dem Weg zum Strand machen. Das Phu Khao Lak befindet sich nicht direkt am Meer, sondern an der Hauptstraße auf der Landesinnenseite. Über einen kleinen Weg gelangen wir aber in 5 Minuten zum Strand. Dort angekommen werden wir von einem kitschig schönen Postkarten-Sonnenuntergang begrüßt.
Obwohl wir noch nicht viel von Khao Lak gesehen haben und es mittlerweile dunkel geworden ist, ist der erste Eindruck mehr als positiv und wir haben das Gefühl, eine gute erste Station für unsere Reise ausgewählt zu haben.

Erster Besuch am Meer
Thailand Khao Lak
Bunt beleuchtete Strandbars laden ein

Das Frühstück ist im Übernachtungspreis nicht inbegriffen. Man kann aber im Restaurant des Resorts eine Vielzahl an Frühstücksgerichten (und auch sehr gute Mittag- und Abendgerichte) bestellen. Vom Preis her kann man sicherlich andernorts günstiger wegkommen, aber die Müslis, Pancakes, Fruchtsalate und was wir auch sonst hier bestellen sind so lecker und so schön aufbereitet, dass wir hier jeden Morgen frühstücken und so jeden Tag schon mit einem Highlight beginnen.

Die kommenden Tage nutzen wir, um einfach mal runterzukommen. Ohne Hetze, ohne Termine und einfach in den Tag hineinleben. Nach dem Frühstück verbringen wir meist ein wenig Zeit am Pool, wo wir ein wenig Stimmung verbreiten. Die üblichen Gäste, fast ausschließlich schwedische Frauen verschiedenen Alters, liegen ohne merkliche Regung auf ihren Sonnenliegen und bewegen sich nur, wenn sie sich umdrehen, um die andere Körperhälfte für die kommenden Stunden bräunen zu lassen. Wir haben nicht das Gefühl, in dieser Gesellschaft unerwünscht zu sein, aber sicherlich sind die Damen nicht unerfreut, wenn wir uns gegen Mittag auf den Weg zum Strand machen.

An der Stelle wo der Weg von unserem Resort auf den Strand stößt befindet sich ein Restaurant, in das wir regelmäßig zum Mittagessen einkehren. Während Mato dann seinen Mittagsschlaf hält und Milan Sandburgen baut, finden wir abwechselnd die Gelegenheit, uns von einer der zahlreichen Masseusen verwöhnen bzw. durchkneten zu lassen. Das ganze umgerechnet für 4-5 Euro pro Stunde, die gerne auch mal eine halbe Stunde länger dauern kann.

Die Zeit am Strand vergeht wie im Flug. Da die meisten anderen Urlauber es bevorzugen, auf Sonnenliegen unter Palmen zu liegen, gehört der Strand uns. Sandburgen bauen, kleine Hütten aus Palmenblättern für gefangene Minikrebse errichten, im warmen Wasser schwimmen und plantschen, dazwischen köstliche Melonensäfte genießen - man kann es sich hier richtig gut gehen lassen und eine schöne, entspannte Zeit mit den Kindern verbringen.

Thailand Khao Lak
Strand in Khao Lak

Khao Lak ist kein wirklicher Ort, sondern vielmehr mehrere Strände an einem ca. 10 km langen Küstenstreifen. Zwischen Strand und Hauptstraße am Hat Nang Thong befinden sich die meisten Hotels und Resorts. Diese sind selten hoch gebaut und liegen zwischen Palmen, so dass die Landschaft nicht zugebaut wirkt.
Eine Art touristisches Zentrum hat sich entlang der Hauptstraße entwickelt. Hier findet man alle möglichen Restaurants, Souvenirläden, Tauchzentren, Ausflugsanbieter, Massageshops und Banken.

Abends gehen wir gerne die Hauptstraße entlang und erleben den Trubel, der sich aber sehr in Grenzen hält. Überhaupt ist Khao Lak doch sehr entspannt, obwohl es sich um ein touristische Hochburg handelt. Wir hatten im Vorfeld ein wenig die Befürchtung, dass es hier schon sehr massentouristisch zugeht. Schließlich hat so gut wie jeder deutsche Reiseanbieter diese Region im Programm. Aber das ist zum Glück nicht der Fall. Natürlich trifft man hier permanent auf andere Touristen, aber es ist trotzdem entspannt und keinesfalls nervig oder unangenehm. Am Strand herrscht vornehmlich Ruhe, es gibt es keine lärmenden Jetskis oder wummernde Musikbars. Und entlang der Hauptstraße gibt es bis auf ein paar Bars kein wirkliches Nachtleben mit Clubs oder sonstigen Etablissements.

Der tägliche Seven Eleven-Besuch

Das Abendessen holen wir uns meist an kleinen Essenständen, die entlang der Hauptstraße zu günstigen Preisen einfache Gerichte anbieten. Oder wir fahren die Hauptstraße ein Stück in nördliche Richtung nach Ban Bang Niang, wo jeden Montag, Mittwoch und Samstag ab Nachmittag Markt ist (gegenüber Tsumami-Memorial und dem Polizeiboot). Hier kann man wunderbar und günstig allerlei Leckereien kaufen, die wir mitnehmen und dann auf unserer Terrasse verputzen. Wie in Asien üblich, kann man hier auch diverse geröstete Insekten essen. Die Neugier lässt uns nicht los und wir kaufen uns eine "bunte Tüte" mit knackigen Grillen, Käfern, Würmern und Raupen. Milan ist die Sache nicht Geheuer und er verzichtet, Mato dagegen ist ganz scharf auf das Knabberzeug. Und tatsächlich sind diese ganzen Viecher äusserst schmackhaft und auf jeden Fall eine Kostprobe wert. Neben leckerem Essen decken wir uns auf dem Markt auch mit verschiedenen Mitbringseln ein. Die Verkäuferin von Umhängetaschen aus Leinen macht mit uns den Deal des Tages, denn wir kaufen gefühlt ihren gesamten Bestand auf. 

Auf dem Nachtmarkt gibt es leckere Insekten
Abendessen auf der Terrasse unseres Bungalows

Nach ein paar Strandtagen beginnen wir, die Umgebung zu erkunden. Sehr gerne hätte ich eine Tour auf die Similan Islands, einer Inselgruppe vor der Küste von Khao Lak gemacht. Zahlreiche Anbieter preisen mehrtägige Schnorcheltouren an und die Fotos, die in den Shops aushängen, machen wirklich Lust. Da es keine Unterkünfte auf den Inseln gibt, lebt man quasi 2-3 Tage auf dem Boot bzw. befindet sich im Wasser. Und genau das ist leider noch nichts für unsere Kinder, zumal sie ja auch Nichtschwimmer sind. Man kann zwar viele Dinge auch mit Kindern unternehmen, aber manche Aktionen sind einfach noch nicht drin.

Dafür besuchen wir den Asia Safari Park, was die Jungs schwer begeistert. Ein paar Affen, Krokodile und Schildkröten sind zwar nett, das absolute Highlight hier sind aber die Elefanten. Für ein paar Baht kann man am Eingang kleine Bananen kaufen, die man den imposanten Tieren dann persönlich in den Rüssel geben kann. Auch kann man hier auf den Elefanten reiten, worauf wir eigentlich verzichten wollten. Wir lassen uns dann aber vor Ort doch überreden und steigen mit der gesamten Familie auf ein besonders kräftiges Exemplar. Warum die Tour unbedingt auf einen relativ steilen Berg führen muss, auf den sich die armen Tiere hochquälen müssen, verstehen wir nicht. Überhaupt haben wir später ein schlechtes Gewissen, denn wir haben nicht das Gefühl, dass die Tiere besonders gut behandelt werden. So wird unser Elefant von dem Mahut permanent mit einem Stock bearbeitet. Ob das wirklicn nötig ist? Die Grenze zur Tierquälerei ist hier schnell überschritten. Jedenfalls ärgern wir uns hinterher ein wenig über uns und hätten lieber auf dieses zweifelhafte Vergnügen verzichtet.

Thailand Khao Lak Schildkröte Asia Safari
Riesenschildkröte im Asia Safari Park
Thailand Khao Lak Elefant Asia Safari
Elefanten im Asia Safari Park

Kurz vor Khao Lak befindet sich der Lam Ruh Nationalpark auf einem Bergkamm. Von der Rangerstation führen Fußwege den dschungelbedeckten Hang herunter an verschiedene Strände. Gegen einen Eintritt von 100 Baht kann man den kleinen Nationalpark besuchen und erkunden. Die Strände sind wunderschön gelegen und menschenleer.

Strandschaukeln mit alle Mann ist angesagt
Im kleinen Nationalpark Lam Ru
Thailand Khao Lak
Lam Ru Nationalpark

Von Khao Lak habe ich das erste Mal 2004 gehört, als der Tsunami den gesamten Landstrich völlig zerstörte. Heute, fast 10 Jahre später, kann man sich kaum vorstellen, dass diese verheerende Katastrophe tatsächlich hier stattgefunden hat. Dabei gibt es immer wieder Hinweise wie markierte Tsunami-Fluchtwege oder Rettungstürme, die uns dieser Ereignis in Erinnerung rufen.
Milan interessiert sich sehr für das Thema und will alles über diese Riesenwellen wissen. Daher besuchen wir das Polizeiboot in Ban Bang Niang, das damals von der Welle über 1 km ins Landesinnere gespült worden ist. Um das Boot wurde ein Tsunami Memorial Park erichtet, wo auf Stellwänden die Naturkatastrophe dokumentiert ist.

Thailand Khao Lak
Erinnerung an den Tsunami, das Polizeiboot im Landesinneren

Die wunderschöne Zeit in Khao Lak geht leider zu Ende. Unsere Erwartungen wurden tatsächlich übertroffen, denn unser Aufenthalt war ein voller Erfolg: Tolle Unterkunft, schöne Strände, Ruhe und Entspannung, aber dennoch etwas Leben, verschiedene Ausflugsziele und allerlei Aktivitäten für Kinder.

Auf den Weg nach Krabi passieren wir Phang Nga, wo wir eigentlich einen Stopp einlegen und eine Bootstour zur James Bond Insel unternehmen wollen. Die Insel mit der markanten Felsnadel heisst eigentlich Khao Ping Kan und wurde durch den Bond-Film "Der Mann mit dem goldenen Colt" berühmt. Als Ausflugsziel wird sie allerdings derart massiv vermarktet, dass wir lieber auf einen Besuch verzichten. Aus Neugierde biegen wir aber trotzdem mal kurz von der Hauptstaße ab und fahren in Richtung Bootsanleger. Die Zufahrtstraße ist links und rechts gesäumt von Reisebussen und Minivans, was uns in unserer Entscheidung bestärkt. Sicherlich ist es auf der Insel sehr geruhsam und idyllisch...

Kurz vor Phang Nga folgen wir spontan einem Schild zu einem Höhlentempel. Völlig unwissend was uns erwartet folgen wir der Straße bis zum Parkplatz vor einem riesigen Kalksteinfelsen. Mehrere kleine Essensbuden säumen den Platz und den Weg zum Eingangsportal. Der Tempel besteht aus mehreren Höhlen, in denen sich unterschiedlichste Buddha-Statuen in allen möglichen Größen befinden. Die Haupthöhle ist ca. 50 Meter lang, in ihr befindet sich ein goldener, liegender Buddha, der ungefähr 15 Meter lang sein soll. Der Buddah ist schon recht imposant und wir sind froh, dass wir diesen kurzen Abstecher unternommen haben.

Vor dem Tempel laufen zahlreiche Makaken herum. Die Affen haben keinerlei Scheu und sind teilweise recht frech. Man sollte auf jeden Fall auf seine Wertgegenstände und mitgebrachte Lebensmittel achten.

Höhlentempel Wat Tham Suwan Khuha
Thailand Phang Nga Buddha
Eingangsportal
Thailand Phang Nga Buddha
Der liegende, goldene Buddha
Thailand Phang Nga Buddha
Da sitzt noch jemand
Thailand Phang Nga Buddha
Buddhas im Höhlentempel
Thailand Phang Nga
Tempelaffen

Kommentare

urs wehrli

Guten Tag

Vielen Dank für euren Blog. Wir sind im November mit unserem 10jährigen Sohn in Thailand unterwegs und eure Erlebnisse sind sehr hilfreich!
in eurem Blog über Khao Lak haben wir gelesen:

".... Unsere Unterkunft, das Phu Khao Lak, ist eines der ersten Resorts, wenn man von Süden her kommt. Wir biegen von der Hauptstraße ab,..."
Das sieht toll aus, Wir können dieses Resort aber nicht finden.

Wissen Sie mehr davon?
Wir würden uns über einen Link sehr freuen!

Liebe Grüsse aus Zürich
Urs Wehrli

Andi

Hallo Urs,
wie schön, dass Ihr bald nach Thailand fahrt, da werde ich direkt ein wenig neidisch.
Ich hatte heute morgen mal nach der Internetseite des Phu Khao Lak geschaut, da war sie offline. Nun scheint sie aber wieder zu funktionieren: www.phukhaolak.com 
Ansonsten einfach mal eine Mail hinschicken an info@phukhaolak.com. Die waren damals sehr hilfsbereit und freundlich. Der Aufenthalt dort war wirklich sehr angenehm und wir haben die Zeit dort sehr genossen.
Viel Spaß Euch schon mal und gute Reise,
Andi

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