Zu Besuch in einer ganz besonderen Stadt: Einfach eintauchen in das authentische, chaotische Großstadtleben Neapels, frei zugängliche Kunst und die weltbeste Pizza inklusive.
Süditalien im Herbst: An der Amalfiküste
Bilderbuch-Küstenorte, alte Maultierpfade und ein bisschen Strand

Von unserem Hotel mitten in Neapel aus sind wir zum nahen Hauptbahnhof gelaufen und mit dem Zug nach Salerno an die Amalfiküste gefahren. Der Trubel, das Chaos und das pulsierende Leben in Napoli haben uns sehr gut gefallen.
Als wir nach nur einer halben Stunde aus dem IC in Salerno aussteigen, merken wir, wie ruhig es plötzlich ist und dass wir das Dauerhupen und die Menschenmassen in Neapel nicht vermissen, sondern die Stille genießen. Zu Fuß laufen wir zum nahen Hafen und kaufen uns Tickets für ein Boot nach Atrani, wo wir die nächsten zwei Tage zusammen mit unseren Kölner Freunden, mit denen wir schon in Neapel zusammen waren, verbringen wollen.
Bevor die Fähre ablegt, haben wir noch Zeit, im Hafencafé bei lautem Italopop und einem lustig dazu tanzenden braungebrannten Senior in knapper Badehose einen Cappuccino zu trinken. Die Stimmung ist ausgelassen. Der tanzende Nacktfrosch macht die Bootseinweisung. Ob er tatsächlich zur Bootscrew gehört oder man ihn einfach gewähren lässt, ist nicht ganz eindeutig. Bei bester Laune entern wir das Boot und nehmen auf dem Oberdeck Platz. Das Pärchen in der Reihe vor uns fragt uns, ob wir schon den ersten Aperól intus haben, weil wir die ganze Zeit kichern. So geht die Fahrt weiter. Zwei Reihen vor uns verliert eine andere Touristin ihr Handy ans Meer. So schnell kann‘s gehen, wenn man die Amalfiküste von Bord fotografiert und eine Sekunde nicht aufpasst. Erst lacht sie noch, wohl der Schock, dann kommen die Tränen. Wir packen unsere Handys schnell ein und halten auch die Jungs gut fest.



Ankunft in Amalfi und Atrani
Bald schon erreichen wir Amalfi. Von hier aus ist es nur noch ein kleiner Fußmarsch in das nahe Atrani, das gleich hinter dem Felsvorsprung beginnt. Ein Hindernis, um dorthin zu kommen, stellt die dicht befahrene, enge Küstenstraße ohne Bürgersteig dar, ein anderes unser Gepäck, vor allem das unseres 13-Jährigen, der drei paar Schuhe eingepackt hat, die Adiletten noch nicht eingerechnet. Wir kommen heil an und verlaufen uns in den engen Gassen von Atrani nur einmal, dann erreichen wir unsere Unterkunft über viele verwinkelte Stufen und überdachte Gassen. Der niederländische Künstler M.C. Escher hat sich in seinen berühmten Grafiken nicht von ungefähr von Atrani inspirieren lassen. Frei zugängliche Ausstellungen im Ort erinnern daran. Im Atrani haben wir zwei Zimmer als Selbstversorger gemietet, plus Wohnzimmer und Küche, die wir uns mit weiteren Gästen teilen.


Nach einer kleinen Pause schlendern wieder durch das Örtchen zum Strand, wo wir eine Kleinigkeit zu Mittag essen. Die Jungs wollen natürlich Baden, was sie anschließend gleich tun. Wir Erwachsenen gehen noch einmal über einen anderen Weg nach Amalfi, um dort einzukaufen. In Atrani herrscht nämlich gerade Ausnahmezustand. Hier wird Equalizer 3, irgendein Ballerfilm mit Denzel Washington gedreht. Das ganze Dort ist super geschäftig, alles so herzurichten, wie sich Amerikaner ein italienisches Dort an der Amalfiküste vorstellen. Jedes Haus wird auf Hochglanz poliert, die Statue am Brunnen geputzt, die echten Läden und Restaurants haben zu, Kulissenläden und Restaurants werden hergerichtet. Überall Securityleute, die wichtig tun. Für uns eher schade, da wir nirgends mal eben einen Kaffee trinken können und wenn dann nur zu astronomischen Preisen.
Abends drehen wir noch eine Runde durch den jetzt ziemlich ausgestorbenen Ort Atrani. Die Filmcrews scheinen schon zu schlafen. Der Ort ist hübsch angestrahlt. Über ihm thront eine Kapelle auf dem Berg und wir fragen uns, ob und wenn ja wie wir diese morgen erwandern könnten.

Wanderung nach Amalfi durch das Hinterland





Amalfi ist neben Positano wohl der meistbesuchte Ort der Amalfiküste. Ein riesiges Kreuzfahrtschiff ankert vor der Küste, die Touristenmassen strömen durch die engen Gässchen. Wir bleiben in Amalfi nur, um ein Eis oder besser gesagt eine mit Zitronensorbet gefüllte Zitrone zu essen beziehungsweise in meinem Fall eine Tüte äußerst leckere frittierte Sardellen (Alici) und gehen dann weiter zurück ins vergleichsweise beschauliche (auch während eines Filmdrehs beschauliche) Atrani. Diesmal nehmen wir aber den direkten Weg. Schließlich wollen wir den Nachmittag noch am hiesigen Strand ausklingen lassen, was wir auch tun.




Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Wir freuen uns über Deinen Kommentar zu unserem Blog oder diesem Artikel.
Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst Du Dich mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden. Mehr Infos findest Du in der Datenschutzerklärung.
Ähnliche Beiträge


In den Herbstferien noch ein bisschen Sonne tanken am Golf von Neapel. Wir erkunden auf dem E-Bike eine hübsche kleine Insel mit typisch italienischem Charme und steigen in einem Airstream Caravan ab.

Türkisfarbenes Meer, weiße Strände, bizarre Felsformationen, Zipfelmützenhäuser und Felsenkirchen - willkommen in Süditalien!