Wenn ihr mal so richtig urlaubsreif seid und euch einfach um gar nichts kümmern, sondern nur genießen wollt, dann haben wir hier eine top Empfehlung für euch, getreu dem Motto „Du für dich“ mal so richtig die Seele baumeln lassen im Iberostar Selection Albufera Park auf Mallorca.
Ruta Atlántica (Teil 2)
Mit dem Wohnmobil entlang der spanischen Atlantikküste
Das Wohnmobil wurde uns für diese Reise vom Hersteller Etrusco zur Verfügung gestellt.
In den Sommerferien sind wir die gesamte Atlantikküste von Nordfrankreich bis zum westlichsten Punkt in Nordspanien im Wohnmobil entlanggefahren und zurück. Über unseren Hinweg durch Frankreich haben wir schon berichtet. Hier geht es weiter nach Spanien.
Etappe 8 Ab nach Spanien
Eigentlich hatten wir vorgehabt, uns an der südfranzösischen Atlantikküste in Moliets-Plage mit einer Kölner Familie, die wir am Anfang unserer Reise kennengelernt haben zu treffen. Da es aber in Strömen gießt und der Campingplatz in Moliets-Plage voll ist, entschließen wir uns weiterzufahren bis über die spanische Grenzen nach Donostia- San Sebastián. Hier kommen wir mittags an.
Unser Stellplatz in Donostia- San Sebastián
Ein nicht nach Schönheit, sondern nach Nähe zum Stadtzentrum ausgewählter WoMo Stellplatz für unschlagbare 7,50 € die Nacht, auf dem man dicht an dicht mit den Nachbarn steht und der gut besucht ist. Von hier aus fahren wir mit unseren Rollern in nur ca. 15 Minuten ins Zentrum. Zum Federballspielen weichen wir abends auf einen angrenzenden, fast leeren Parkplatz aus.
GPS-Daten: 43.308068, -2.014600 | Stellplatz auf Google Maps
Stellplatz mit Wasser, Abwasser- und Toilettenentsorgung, gute Lage zum Stadtzentrum, 7,50 €/Nacht
Was gibt es hier zu sehen und zu tun?
Wir warten eine seltene Regenpause ab, packen unsere Regensachen und rollern in die Stadt. Der Weg ist super und führt am Unigelände vorbei auf gut fahrbaren Radwegen zunächst an den einen der beiden Stadtstrände. Hier hat man schon einmal eine tolle Aussicht auf die vorgelagerten Inselchen und die Fischerboote dazwischen. Weiter geht es die Promenade mit ihrer herrschaftlichen Bäderarchitektur entlang (nicht umsonst wird oft der Vergleich mit dem französischen Biarritz gezogen) bis in die Altstadt, wo sich unsere Wege trennen. Milan und ich besuchen das Aquarium, Andi und Mato gehen lieber shoppen (Mato braucht dringend neue Schuhe und ein Käppi). Nach anderthalb Stunden treffen wir uns wieder. Die Shoppinggruppe hat schon die beste Eisdiele gefunden, in der wir nun dem Regen mit einem Eis trotzen, danach noch durch die hübschen Altstadtgässchen schlendern und wieder zurückfahren.
Etappe 9 von Donostia- San Sebastián nach Bilbao
Die beiden baskischen Metropolen liegen nur etwa 100 Kilometer auseinander, sodass wir schon am frühen Mittag in Bilbao ankommen.
Unser Stellplatz in Bilbao
Dieser Stellplatz ist der Hammer! Über der Stadt thronend haben wir den perfekten Blick über die gesamte Stadt und ihre Wahrzeichen, den Fluss, das Stadion und vor allem das weltberühmte Guggenheim Museum. Sowohl morgens als auch abends kann man hier die Sonne genießen, die nun endlich wieder scheint. Die Stellplätze sind groß, sodass man neben dem Camper noch genügend Platz für Tische und Stühle hat. Dieser fantastische bewachte Platz mit Rezeption und kleinem Lädchen, in dem man alle wichtigen Infos und morgens auch frisches Baguette bekommt, kostet sage und schreibe nur 15 Euro. Der Weg in die Stadt ist nicht weit, aber sehr steil und teilweise ohne Bürgersteige, sodass wir es zu schätzen wissen, dass direkt beim Stellplatz ein Bus in die Stadt fährt.
GPS-Daten: 43.259992, -2.965390 | Stellplatz auf Google Maps
Stellplatz mit guter Infrastruktur, Shop, gute Busverbindung zum Stadtzentrum, 15 €/Nacht
Was gibt es in Bilbao zu sehen und zu tun?
Mit dem sogenannten Bilbobus, der alle halbe Stunde fährt, brauchen wir etwa 20 Minuten in die Altstadt. Hier suchen wir uns erst einmal eine nette Bar, in der wir die typisch baskischen Pinchos (Tapas) essen können, denn wir haben Hunger. Zum Nachtisch gibt es ein Eis aus der in unserem Reiseführer zurecht hochgelobten Turronería Ibañez. Wir schlendern durch die hübschen Altstadtgässchen, in denen heute, am Sonntag, die Hölle los ist. Alle sitzen und stehen auf der Straße, essen, trinken und plaudern, die Stimmung ist ausgelassen und macht richtig gute Laune. Ohnehin haben wir uns sehr schnell in Bilbao verliebt. Wir schauen uns die modernistische Fassade des FEVE Bahnhofs an und gehen am Fluss weiter zum Guggenheim Museum. Dort angekommen sind wir ganz positiv überrascht, wie sehr sich die Jungs für die dort ausgestellte moderne Kunst interessieren, was nicht zuletzt mit den praktischen Audio Guides zusammenhängt. Danach ist erst einmal Spielplatz angesagt, praktischerweise gleich gegenüber. Das Wetter ist um 18.30 immer noch super warm und hunderte Kinder, Eltern und Großeltern unterwegs. Wir schlendern zurück zur Bushaltestelle und fahren zurück zum Stellplatz, wo wir im schönen Abendlicht mit Blick auf die Stadt kochen, essen und Federball spielen.
Etappe 10 vom Baskenland nach Kantabrien
Der Abschied von Bilbao und dem fantastischen Stellplatz fällt uns schwer, aber wir wollen noch mehr von der spanischen Atlantikküste sehen. Heute fahren wir bis zum Naturpark Oyambre in Kantabrien, den wir nach etwa anderthalb Stunden erreichen.
Unser Stellplatz im Oyambre Naturpark
Wir steuern den Campingplatz Oyambre Beach an, ein Tipp einer Bekannten. Der Platz ist toll gelegen direkt am Strand. Bei schönem Wetter sicher ein Traum, bloß haben wir das heute leider nicht. Die exponierte Lage lässt sich der Platz ordentlich bezahlen (wir zahlen für eine Miniparzelle mit unfreundlichen Nachbarn, die unser WoMo wie eine persönliche Störung zu betrachten scheinen, über 45 Euro, und das obwohl der Platz über keine besondere Ausstattung wie Pool oder besonders tolle Sanitäranlagen verfügt).
GPS-Daten: 43.389541, -4.331506 | Stellplatz auf Google Maps
Campingplatz mit direktem Zugang zum Strand, 45 €/Nacht
Was gibt es hier zu sehen und zu tun?
Der Platz ist ein Schönwetterplatz und Surferhotspot (gleich neben dem Campingplatz befindet sich eine Surfschule und entsprechend viele Kurse am Strand). Der Strand ist recht breit, feinsandig und schön. Bei 20 Grad Nieselregen können wir das leider nur bedingt genießen, sodass wir beschließen, gleich am nächsten Morgen weiterzuziehen.
Etappe 11 vom Oyambre Beach in die Picos de Europa
Heute geht es weiter von der Küste in die Berge. Wir verlassen die Provinz Kantabrien, fahren durch Asturien und landen schließlich in Kastilien und León. Für diese tolle Strecke lassen wir uns Zeit, weil sie so atemberaubend schön ist. Ständig müssen wir anhalten und Fotos machen. Die Landschaft ist gigantisch und ändert sich hinter jeder Kurve, sanfte Hügel und schroffe Felsen wechseln sich ab, breite, grüne Ebenen, reißende Bergbäche und kurvige Bergstraßen und Pässe. Am Nachmittag erreichen wir unseren Zielort Posada de Valdeón.
Unser Stellplatz in Posada de Valdeón
Posada de Valdeón ist ein kleiner Bergort mit weniger als 500 Einwohnern. Umso erstaunter sind wir über die moderne Internetseite des Ortes, über die wir auch zwei Übernachtungen auf dem WoMo Stellplatz buchen und per Paypal bezahlen können. Der Platz ist traumhaft schön gelegen vor zackiger Bergkulisse im Grünen, sehr günstig (10 Euro für beide Nächte) und gerade komplett erneuert worden. Die Stellplätze sind groß und mit Strom ausgestattet. Nebenan ist eine kommunale Turnhalle, deren Sanitäranlagen man mitnutzen kann (warmes Wasser zum Spülen und Duschen gibt es allerdings nicht). Die Turnhalle dürfen die Kinder übrigens auch zum Spielen nutzen, sie hat sogar eine Kletterwand! Einen kleinen Spielplatz draußen gibt es auch. Der Platz ist ein super Ausgangspunkt für verschiede Wanderungen durch die Picos.
GPS-Daten: 43.152534, -4.917072 | Stellplatz auf Google Maps
Neu erstellter Stellplatz mit Strom und guter Infrastruktur, gute Ausgangslage für Wanderungen und Ausflüge, 5-10 €/Nacht
Was haben wir in den Picos de Europa unternommen?
Am ersten Tag haben wir eine kleine Wanderung in Richtung des Aussichtspunkts Mirador del Tombo unternommen. Unser Highlight hier war die Wanderung durch die Schlucht Ruta del Cares ab Caín am nächsten Tag. Caín erreicht man mit dem Wohnmobil nicht, da die Straße, die dorthin führt, zu schmal und zu steil ist. Im Ort haben wir Conchi und ihren Taxiservice kennengelernt, wobei es Taxiservice nicht ganz trifft. Die super englischsprechende, sehr nette Frau ist zugleich Tour Guide und hält an interessanten Wegpunkten an und erklärt uns alles. So schaffen wir es doch noch zum Mirador del Tombo, der uns gestern zu Fuß zu weit war und sehen zudem noch eine alte Wolfsfalle (ja, hier gab es und gibt es Wölfe). Für 20 Euro pro Weg bekommen wir also mehr als einen einfachen Shuttleservice. Auch zurück greifen wir auf Conchis Dienste zurück. Die Wanderung durch die Schlucht, immer am reißenden Fluss entlang, ist einmalig. Auf zum Teil recht engen, ungesicherten Wegen, laufen wir durch die Schlucht, die zwei Bergmassive der Picos trennt, gehen mutig über hohe Brücken, durch dunkle Tunnel, trinken frisches, eiskaltes Bergwasser aus einem natürlichen Brunnen, und machen Rast auf Steinen am Fluss (in den Mato zum Schluss auch noch hineinfällt, zum Glück nicht tief!).
Etappe 12 von den Picos de Europa nach Galizien mit Zwischenstopp Kanutour
In den Wolken der Picos wachen wir auf und fahren, nachdem die Jungs zusammen mit den Kindern unserer britischen Nachbarn noch eine Runde in der Sporthalle getobt und geklettert und auf der Wiese eine dicke Kröte entdeckt haben, auf westlicher Route aus dem Gebirge hinaus.
Was gibt es hier zu sehen und zu tun?
Wir haben beschlossen, einen Zwischenstopp am Fuße der Picos zu machen um eine Kanutour zu unternehmen. Wir haben Glück. Es klart gerade auf und wird etwas wärmer, sodass wir in unseren Neoprenanzügen nicht frieren. Wir leihen uns zwei Kanus und bekommen ein Picknick mit auf den Weg. Der Río Sella ist super und auch sehr beliebt zum Kanufahren, denn die Strömung ist recht stark und es gibt einige gute Stromschnellen, durch die es Spaß macht zu navigieren. Milan und ich sind ein Team, Andi und Mato das andere. Auf dem Weg zur ersten Abholstation nach 7,5 Kilometern (es gibt noch zwei weitere) gibt es viele Haltemöglichkeiten mit kleinen Bars. Wir picknicken auf einer kleinen Felseninsel.
Nach der Tour fahren wir am späten Nachmittag weiter bis nach Galizien, zum berühmten Strand Playa de las Catedrales, wo wir gegen 20.00 ankommen und noch schnell die Felskathedralen am Strand bei Ebbe bestaunen, bevor es ganz dunkel wird. Am nächsten Morgen wollen wir den außergewöhnlichen Strand noch einmal in Ruhe besuchen. Allerdings hatten wir leider nicht mitbekommen, dass der Strand so eine Attraktion und entsprechend so überlaufen ist, dass man sich über eine Internetseite für den Besuch anmelden muss. Und für heute ist der Strand bereits „ausgebucht“ und da will das hiesige Personal auch keine Ausnahme für ausländische Touristen machen, die es einfach nicht kapiert haben. Frustriert fahren wir weiter und entscheiden, das schöne Wetter an einem anderen, frei zugänglichen Strand zu genießen und ein bisschen zu bodyboarden.
Unser Stellplatz an der Playa de las Catedrales
An der Playa de las Catedrales testen wir zum ersten Mal einen öffentlichen, kostenfreien Parkplatz zum Übernachten. Auf unserer Camper-Übernachtungs-App wurde der Platz mit Meerblick angepriesen. Wir sind nicht die einzigen Übernachtungsgäste, aber das ist ja gut so. Der Platz ist wirklich toll gelegen und morgens gegen 9 kommt sogar ein hupender Kastenwagen angefahren, der frisches Baguette und galizischen Apfelkuchen verkauft, lecker.
GPS-Daten: 43.553063, -7.156383 | Stellplatz auf Google Maps
Öffentlicher Parkplatz ohne Infrastruktur, beliebt bei Campern, kostenlos
Etappe 13 von der Nordküste Galiziens weiter nach Santiago de Compostela
Nach unserem Strandbesuch und einem Mittagssnack fahren wir gemütlich weiter, bis wir nachmittags Santiago de Compostela erreichen.
Unser Stellplatz in Santiago de Compostela
Hier haben wir etwas außerhalb einen riesengroßen Parkplatz, auf dem außer ein paar Reisebussen auch Wohnmobile parken und nächtigen. Der eher pragmatische Platz kostet nicht ganz günstige 12 Euro plus 3,50 für Wasser. Dafür bekommt man von der netten Dame im Kassenhäuschen noch einen Stadtplan und praktische Tipps dazu. Praktischerweise gibt es gleich nebenan einen Bäcker und eine Wäscherei, die wir dringend benötigen. Mit dem Bus ist man in 10 Minuten in der Altstadt und die Fahrt kostet für uns alle vier zusammen unschlagbare 3,10 €. Nachts ist es ab 5 Uhr tierisch laut, weil ein paar angeheiterte Jugendliche aus dem Auto heraus ein paar spanische Gassenhauer in Extremlautstärke spielen und lauthals dazu mitgrölen. Irgendwann hat wohl jemand die Polizei gerufen und danach konnten wir die Augen noch ein bisschen schließen.
GPS-Daten: 42.895524, -8.533011 | Stellplatz auf Google Maps
Stellplatz mit Wasser, Abwasser- und Toilettenentsorgung, Zentrum zu Fuß oder mit Bus gut erreichbar, 15 €/Nacht
Ausflug nach Santiago de Compostela
Santiago de Compostela ist als Zielort der Jakobswegpilger bekannt und darum dreht sich auch tatsächlich alles in der Stadt. Auf dem Platz vor der Kathedrale ist viel los und wir sind live dabei, wie zum Beispiel zwei Radfahrer ihr Ziel erreichen und glücklich posieren. Überall gibt es Souvenirhops mit Pilgermotiven. Die Kathedrale, die allerdings gerade unter Konstruktion ist, schauen wir uns natürlich auch von innen an, und wundern uns, wie viele Gläubige hier endlos Schlange stehen, um dem heiligen Santiago die Hand auf die Schulter zu legen. In der Stadt ist vom Pilgerstrom abgesehen aber auch sonst einiges los. Wir schauen ziemlich lang dem Programm eines Straßenkünstlers zu, der ganz lustig ist. Abends wird auf der Straße laut Livemusik gespielt, die Stimmung ist äußerst gut. Wir essen noch ein paar sehr lecker Tapas und nehmen dann die Bus zurück zum Stellplatz.
Etappe 14 von Santiago bis zum Ende der Welt
Wir nähern uns dem Endpunkt unserer Ruta Atlántica, dem früher so genannten vermeintlichen Ende der Welt, dem Cabo Finisterre mit seinem berühmten Leuchtturm, von dem aus man über den endlosen Atlantik in Richtung Amerika blicken kann und der nach der Kathedrale von Santiago de Compostela der eigentliche Zielpunkt der Jakobswegpilger ist. Wir fahren etwa anderthalb Stunden durch grüne, ländliche Gegenden, die nicht nur aufgrund der galizischen Ortsnamen, die dem Portugiesischen sehr ähneln, an Portugal erinnern, sondern auch aufgrund der Landschaft und Bebauung. Ein schöne Strecke.
Unser Stellplatz in Fisterra (so der galizische Namen des Städtchens)
Hier angekommen haben wir eine schwierige Entscheidung zu treffen: Fahren wir bis hinaus zum Cap mit dem berühmten Leuchtturm, haben wir von dort aus die perfekte Sicht auf den legendären Ende-der-Welt-Sonnenuntergang über dem Atlantik. Dafür müssen wir früh da sein, um noch einen Platz zu bekommen, und ansonsten gibt es dort nichts zu tun. Wir entscheiden uns für die Alternative: Ein sehr netter Stellplatz im Ort Fisterre, gleich am Strand gelegen, mit Blick aufs Meer, allerdings auf die inlandseitige Bucht, was den Strand auch zum Schwimmen geeignet macht, und mit Anbindung an den Ort. Gute Entscheidung, denn wir fühlen uns hier sehr wohl und entscheiden, gleich noch eine Nacht dranzuhängen. Der Stellplatzbetreiber ist sehr freundlich und hilfsbereit und hat uns netterweise noch einen Stellplatz aus dem Hut gezaubert, obwohl der Platz eigentlich schon komplett war.
GPS-Daten: 42.911257, -9.263219 | Stellplatz auf Google Maps
Privater Stellplatz mit Strom, Abwasser- und Toilettenentsorgung, Strände, Ort und Kap Finisterra gut zu Fuß zu erreichen, 8 €/Nacht
Was gibt es in Fisterra und Umgebung zu sehen und zu tun?
Wir wundern uns, dass in diesem kleinen Örtchen so viel los ist und erfahren dann auch, was der Grund ist. Durch Zufall sind wir genau am Tag des großen Piratenfests zu Ehren der hier als Spezialität geltenden Schwertmuschel angekommen und lassen uns das Spektakel im Hafen nicht entgehen. Überall Ess- und Trinkstände, viele Besucher sind als Piraten verkleidet und schließlich wohnen wir der Ankunft mehrerer Piratenschiffe bei, mit echtem Kanonenbeschuss. Auch wenn kein Piratenfest stattfindet, hat der Ort einiges zu bieten. Natürlich eine ca. 3 km lange Wanderung zum Leuchtturm. Und einen langen Sandstrand sowie mehrere kleine Felsbuchten, die sich zum Krebse- und Fischefangen sehr gut eignen.
Etappe 15 von Fisterra zurück zum Naturpark Oyambre
Schweren Herzens verlassen wir unseren Stellplatz in Fisterra, verabschieden uns von unseren lustigen britischen Nachbarn aus Newcastle, die seit Januar unterwegs sind, und von dem sehr sympathischen Stellplatzbetreiber. Wir fahren noch einmal zum Kap hinauf und treten dann die recht lange (deutlich mehr als 400 Kilometer weite) Rückreise in Richtung Oyambre Naturpark an, wo wir abends ankommen.
Unser Stellplatz im Naturpark Oyambre
Diesmal übernachten wir nicht auf dem Campingplatz, sondern haben uns einen Stellplatz auf einer direkt oberhalb eines schönen Strandes gelegenen Wiese ausgeguckt. Die Wiese ist groß und traumhaft gelegen, an manchen Stellen ziemlich uneben, aber es liegen überall Holzscheite herum, um die Höhenunterschiede auszugleichen. Von hier aus hat man einen fantastischen Blick aufs Meer und den besten Platz, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Die Nacht kostet 10 Euro. Da wir es so schade fanden, hier nur zu übernachten und uns auch der Strand so gut gefallen hat, haben wir sofort entschieden, noch eine weitere Nacht hier zu bleiben.
GPS-Daten: 43.397813, -4.355212 | Stellplatz auf Google Maps
Privater Stellplatz auf Wiese von Bauern, keine Infrastruktur, Meerblick und kurzer Weg zum Strand, 10€/Nacht
Was gibt es hier zu tun?
Nichts, und das ist das Gute hier. Außer dem Strand natürlich und der ist der absolute Hammer, breit und feinsandig und mit guten Wellen zum Bobyboarden, was wir auch den gesamten Tag tun.
Etappe 16 vom Oyambre Naturpark zurück nach Frankreich bis nach Moliets-Plage
Heute haben wir eine längere Tour vor uns, etwa 400 km bis über die Grenze nach Frankreich. Dort wollen wir unser Glück noch einmal in Moliets-Plage probieren, denn auf der Hinreise hatte es in Strömen geregnet, sodass wir uns gegen den Aufenthalt dort entschieden hatten. Diesmal haben wir mehr Glück und kommen nachmittags bei schönstem Wetter in Moliets an.
Unser Stellplatz in Moliets-Plage
Wir haben einen schönen Stellplatz in Strandnähe gefunden, der (bei Temperaturen über 30 Grad nicht ganz unwichtig) genügend Schatten unter Pinien spendet. Der Platz kostet 14 Euro. Zum Strand fahren wir auf unseren Rollern in 5 Minuten die belebte Promenade entlang, wo es auch eine gute Infrastruktur an Bäckern, Eisdielen, Supermarkt und unzähligen Surfershops und Restaurants gibt. Der Stellplatz selbst bietet nicht allzu viel. Die Stromanschlüsse sind knapp (zum Glück teilen unsere freundlichen italienischen Nachbarn ihren Anschluss mit uns), das Klohäuschen eher für Notfälle, Abwasch und Duschen erledigen wir im WoMo.
GPS-Daten: 43.850995, -1.382301 | Stellplatz auf Google Maps
Stellplatz mit Wasser, Abwasser- und Toilettenentsorgung, Strom, Fußweg zu Läden und zum Strand, 14€/Nacht
Was gibt es hier zu tun?
Wir sind hier, um die letzten Strandtage dieses Urlaubs voll und ganz zu genießen, was wir auch tun. Der Strand ist breit und schön, ziemlich voll, und hat einen Flusszulauf mit recht starker Strömung, in dem ich schon als Kind gebadet habe. Bodyboarden kann man hier auch gut. Der Badebereich ist bewacht, und es bilden sich Sandbänke und Bassins, in denen die Jungs wild herumspringen, Fischen nachjagen, etc. Abends wird auf der Promenade einiges geboten. Zum Beispiel gibt es eine super Performance von Straßenkünstlern, die auch um 22.30 noch nicht müde werden, ihr Programm zum Besten zu geben.
Etappe 17 von Moliets-Plage Richtung Heimat
Wir haben beschlossen, erst einmal auszuschlafen (wie jeden Tag in unserem Urlaub - ein Luxus, den ich mir zuhause nie gönne) und vormittags noch ein letztes Mal (ja, wir sind wehmütig!) Strand zu genießen. Anschließend essen wir noch ein leckeres Eis in der Strandbar, packen unsere Siebensachen und los geht‘s Richtung Norden. Wir fahren den ganzen Nachmittag und Abend, bis wir gegen 20.00, schon recht ausgelaugt und hungrig) den ausgeguckten Stellplatz irgendwo im Nirgendwo (südlich von Tours, in einer dünn besiedelten Gegend mitten in Frankreich) erreichen. Hier ist es allerdings so einsam und verlassen, mitten im Wald, fernab jeglicher Zivilisation, dass wir zum ersten Mal beschließen, weiterzufahren. Zum Glück entdecken wir ganz in der Nähe eine gute Alternative, die wir ansteuern.
Unser Durchreisestellplatz in Sainte-Maure-Touraine
War auf dem Stellplatz ganz in der Nähe kein Mensch, ist es hier so voll, dass wir kaum noch einen Platz finden, und böse Blicke unserer französischen Rentnernachbarn ernten, als wir uns recht nah neben sie stellen, damit das Stromkabel noch an unseren Wagen heranreicht. Als Strafe weist uns besagter Nachbar noch bevor die Jungs einen Piep sagen können, freundlich darauf hin, dass ab 22.00 Nachtruhe herrscht. Na dann bonne nuit! Der Platz ist allerdings super. Bei einem Bauern auf der Wiese hinter der Scheune schlafen wir hier sehr ruhig und angenehm kühl, der latente Dunggeruch lässt sich verschmerzen. Ein Raum in der Scheune dient zum Abwaschen, Duschen und ein Klo gibt es dort auch. Beim freundlichen Besitzer, der sogar ein bisschen deutsch spricht, füllt man eine Art Anmeldeschein aus uns alles in allem kostet uns die Nacht 12 Euro (Dienstleistungen kosten extra).
Was gibt es hier zu sehen und zu tun?
Keine Ahnung, vermutlich nicht viel. Wir haben hier nur übernachtet und schön warm geduscht.
Etappe 18 weiter durch Frankreich in Richtung Belgien und Deutschland
Wieder ein Reisetag, der letzte lange. Heute haben wir knapp 500 Kilometer vor uns weiter Richtung Norden. Es ist ziemlich voll (Samstag Bettenwechsel?), sodass wir vor Paris keinen freien Platz mehr auf einem Rastplatz finden, und uns so hungrig durch den Pariser Stau quälen müssen. Immerhin erhaschen wir in dem Chaos einen Blick auf den Eiffelturm. Wir fahren bis 19.00.
Unsere Stellplatz in Monchecourt
Heute, letzte Chance!, testen wir endlich einmal France Passion, ein Netzwerk von Privatpersonen, hauptsächlich Landwirten, die kostenlos WoMo Stellplätze in ganz Frankreich anbieten. Man muss sich bloß für 30 Euro anmelden für ein Jahr. Unsere Plakette haben wir offenbar zuhause vergessen, aber die freundliche Dame im zugehörigen Hofladen heißt uns auch so herzlich willkommen. Hinter einem Tor, das wir per Code öffnen, stehen wir gemeinsam mit einem anderen Camper auf dem Hof, gleich nebenan die Kuhweide, was unsere Stadtkinder sehr spannend finden.
GPS-Daten: 50.321840, 3.208367 | Stellplatz auf Google Maps
Stellplatz ohne Infrastruktur auf Bauernhofgelände, Hofladen, kostenlos (Mitgliedschaft von France Passion erforderlich)
Was gibt es in Monchecourt zu tun?
Nach der stundenlangen Reise sind wir froh, endlich angekommen zu sein und uns bewegen zu können. So schlendern wir einmal durch das ganz hübsche Örtchen, dass uns irgendwie an Manheim erinnert, mit dem Unterschied, dass hier Menschen leben (auch wenn man die allermeisten nicht sieht). Danach spielen wir noch eine Runde Federball auf dem Hof, was aufgrund des starken Windes nicht ganz einfach ist. Die Jungs spielen Fußball, chillen ein bisschen in der Abendsonne und streicheln eine Kuh, dann gibt‘s Abendessen und ab ins Bett. Auch hier schläft man angenehm ruhig.
Ja, das war’s. Leider. Am nächsten Tag erreichen wir Köln am frühen Nachmittag.
Wie sind wir gestartet?
Mehr zum ersten Teil unserer Reise entlang der französischen Atlantikküste erfahrt ihr im Teil 1 der Ruta Atlántica.
Wir nehmen mit diesem Artikel an der Blogparade von Unterwegs mit Kind "Unser schönster Roadtrip mit Kind in Europa 2019" teil.
Kommentare
Hallo Jenny! Vielen Dank für diesen tollen Bericht! Der systematische Aufbau mit Beschreibung was ihr gemacht habt, gute Beschreibung eurer Übernachtungsplätze und Fotos ist extrem hilfreich! Mein Mann und ich fahren ab Mitte Mai von Österreich nach Spanien, um für drei Wochen entlang der Nordküste und dann weiter in Richtung Portugal zu fahren und ich suchte nach Inspirationen, da ich die Reise plane und wir noch nie dort waren. Deine Beschreibungen sind enorm hilfreich für mich und es lädt zum Nachfahren ein! Wenn du noch ein paar Tipps hast, dann gerne! Mein Mann und ich lieben die Natur und hoffen auf ganz schöne Plätze mit Blick aufs Meer. Da wir alles im Wohnmobil dabei haben und ziemlich autark sind, passen einfach Stellplätze gut - Hauptsache, schön gelegen! :-)
Liebe Grüße und Danke nochmals für die tolle Reisebeschreibung!
Gabriele
Hallo Gabriele,
vielen Dank für deine Nachricht. Schön, dass wir euch mit unserem Bericht inspirieren konnten. Bis Portugal haben wir es ja leider nicht geschafft, aber das holen wir eines Tages nach. Weitere Infos zu Stellplätzen haben wir keine, aber die, die wir gefunden und beschrieben haben, waren wirklich toll und die allermeisten mussten wir selbst im Hochsommer nicht reservieren, sondern konnten sie spontan ansteuern. Wenn ihr noch mehr Inspiration haben wollt, hört auch gerne unseren Podcast an und schaut mal auf unserem YouTube-Kanal vorbei, dort findet ihr einige Ruta Atlántica-Videos.
Wir wünschen euch einen tollen Urlaub und freuen uns über Berichte und Tipps, viele Grüße
Jenny
Hi,
Gestern haben wir euren superguten Reisebericht gelesen und uns die schönen Fotos angesehen —-
Heute im Garten euren Podcast zur Route gehört —-
Wir sind begeistert und würden so gerne die Route nachfahren, aber corona lässt uns nicht.
Nun hören wir uns erst einmal alle Podcasts an und träumen von der nächsten Reise!
Euer Fan Lutz
Lieber Lutz,
das freut uns, mit Dir einen freuen Fan zu haben. Hoffentlich konntet Ihr schon ein Stück der Route nachreisen?
Viele Grüße
Jenny
Eure Reisebeschreibung und die Fotos tun in der Coronazeit der Seele besonders gut!
Wie gerne würden wir jetzt mit einem Wohnmobil schöne Landschaften entdecken!
Bitte versorgt uns weiter mit „Kino im Kopf“.
Herzliche Grüße
Lisa-Marie
gerne!!!
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Auf unserem Sommerroadtrip entlang der Atlantikküste haben wir eine Menge erlegt. Unsere Eindrücke und die benutze Ausrüstung und Reisegadgets haben wir von A bis Z zusammengefasst.