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Roadtrip durch Montenegro

Entspannte Ferientage an den schönsten Orten

13 Kilometer Sandstrand am Velika plaza

Auf unserer sommerlicher Balkantour im Camper passieren wir die Grenze von Albanien nach Montenegro ganz im Süden bei Ulcinj. Der erste Eindruck vom Montenegro: irgendwie „europäischer“, gefälliger als Albanien, weniger wild, weniger fremd, weniger Müll, weniger nicht fertiggestellte Rohbauten, irgendwie grüner.Wir steuern den fast 13 Kilometer langen Sandstrand Velika plaza an. Montenegro hat zwar weniger Küstenkilometer als andere Adria-Anrainer, dafür aber diesen längsten Strand der gesamten östlichen Adriaküste. Der Sand ist fein, das Wasser lange flach, sodass der Strand auch bei Familien mit kleineren Kindern beliebt ist. Der Campingplatz Safari liegt direkt an diesem Strand (im mittleren Abschnitt). Es gibt schöne, schattige Stellplätze unter Kiefern. Hier kann man gut ein paar entspannte Strandtage verbringen. Das einzig nervige sind die dauerkläffenden Hunde und fauchenden Katzen, die den Platz nachts bevölkern. Wir entscheiden, zwei Nächte zu bleiben und einfach mal eine relaxte Strandpause einzulegen. Leider haben wir am zweiten Tag Pech mit dem Wetter und verbringen die meiste Zeit im Camper. Es hat sich deutlich abgekühlt und regnet in Strömen, ab und zu kommt noch ein Gewitter hinzu, sodass im Meer Schwimmen auch keine Option ist. Die Jungs springen in Badehose auf dem (kostenfrei nutzbaren) Trampolin am Strand herum, Andi und ich machen einen Spaziergang zum nächsten Supermarkt. So geht der Tag zu Ende, ohne dass wir den 13 Kilometer Strand noch hätten genießen können.

13 Kilometer Sandstrand in Montenegro
13 Kilometer Sandstrand
Velika plaza in Montenegro
Velika plaza
Camping in Montenegro
Entspannen auf dem Campingplatz
Velika plaza in Montenegro
Entspannung am Strand

Die historische Ruinenstadt Stari Bar

Der neue Tag begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein. Wir fahren trotzdem weiter. Heute wollen wir bis in die Bucht von Kotor fahren und auf dem Weg ein paar Zwischenstopps einlegen. Der erste Halt ist die alte Ruinenstadt Stari Bar, die nach einigen Kämpfen und Erdbeben 1979 endgültig zerstört und aufgegeben wurde. Dafür gibt es jetzt das nahe neue Bar, Novi Bar. Der gut erhaltene Uhrturm von Stari Bar ist schon von Weitem zu sehen. Die am Hang klebende Ruinenstadt hat eine interessante über 2000-jährige Geschichte zu erzählen und der Ausblick ist von vielen Stellen einfach gigantisch. Man zahlt ein kleines Eintrittsgeld und folgt einem Rundweg, der durch schmale Gassen, zu Kirchen und Moscheen führt und auch ein sehr gut erhaltendes Aquädukt aus der osmanischen Zeit der Stadt bereithält.

Ruinenstadt Stari Bar in Montenegro
Blick von Stari Bar aus ins Umland
Ruinenstadt Stari Bar in Montenegro
Erkundungstour durch Ruinen
Ruinenstadt Stari Bar in Montenegro
Ruinenstadt Stari Bar
Aquädukt Ruinenstadt Stari Bar in Montenegro
Aquädukt
Ruinenstadt Stari Bar in Montenegro
In der historischen Stadt

Der grüne Skutarisee

Weiter geht es zum riesigen Skutarisee (auch Shkodrasee oder Skadarsee genannt), den sich Montenegro mit Albanien teilt. Der See ist der größte See der Balkanhalbinsel und neben dem Gardasee der größte Südeuropas. An der schmalen Nordwestseite, wo wir den See über eine Brücke überqueren, ist er fast ganz zugewachsen. Das sumpfige Gebiet, in dem unglaublich viele Vogel- und Fischarten heimisch sind, ist Naturpark. Mit kleinen Booten kann man sich durch die befahrbaren, flussartigen Wege über den See kutschieren lassen. Oder einfach nur am Ufer stehen und staunen, so haben wir es gemacht. Diese Landschaft könnte auch irgendwo in Asien oder am Amazonas liegen.

Skadar-See in Montenegro
Willkommen am See
Skadar-See in Montenegro
Skadar-See
Skadar-See in Montenegro
Der grüne Skadar-See

Im Nationalpark Lovćen

Nun fahren wir noch einmal ziemlich hoch in die Berge in den Nationalpark Lovćen. Auf 1660 Metern Höhe hat sich der montenegrinische Fürst und Dichter Petar Njegoš ein schönes Plätzchen für seine ewige Ruhe ausgewählt. Das Mausoleum erreichen wir über einen steilen Tunnel zu Fuß. Oben angekommen, werden wir mit einem spektakulären Blick über halb Montenegro belohnt. Auf der einen Seite das Meer mit der einzigartigen Bucht von Kotor, auf der anderen Seite der Blick über den Skadar-See bis nach Albanien.

Mausoleum im Nationalpark Lovćen Montenegro
Mausoleum auf dem Gipfel
Nationalpark Lovćen Montenegro
Petar Njegoš Statue
Nationalpark Lovćen Montenegro
Auf dem Gipfelkamm
Nationalpark Lovćen Montenegro
Aussichtspunkt
Nationalpark Lovćen Montenegro
Wir
Nationalpark Lovćen Montenegro
Aussicht auf Montenegro

Die Bucht von Kotor

Über viele Serpentinen fahren wir auf der anderen Seite ins Tal hinunter. Hinter jeder Haarnadelkurve tut sich ein noch schönerer Blick auf die äußere und innere Bucht von Kotor auf. Vor allem jetzt im Abendlicht sieht es wunderschön aus, wie das Meer still daliegt wie ein großer See. Waren die Serpentinen hinab schon eng, ist es die Küstenstraße erst recht. Überall müssen wir anhalten, ausweichen, rangieren, und kommen kaum voran. Wir wurden vor den Fahrkünsten der Albaner gewarnt. Das haben wir überhaupt nicht so empfunden. Hier in Montenegro geht es deutlich rasanter und wenig rücksichtsvoller zu. Wir setzen noch einmal kurz mit der Fähre über die Bucht hinüber und steuern den kleinen Campingplatz Todorović etwas außerhalb des kleinen Örtchens Kostanjica an. Auf wenigen Metern zwischen Straße und Bucht steht man eng, aber mit tollem Meerblick direkt am Wasser. Unseren Tisch bauen wir unter zwei Feigenbäumen auf. Von einem kleinen Anleger springen wir direkt ins klare Wasser, das erfrischend kalt ist. Bei dieser 1A-Lage sehen wir über die etwas provisorischen Sanitäranlagen hinweg. Nach der eiskalten Dusche ist man morgens zumindest direkt hellwach!

Bucht von Kotor Montenegro
Abfahrt nach Kotor
Bucht von Kotor in Montenegro
Stellplatz direkt am Wasser
Bucht von Kotor in Montenegro
Camping in Montenegro

Kotor wollen wir uns natürlich auch anschauen. Zufälligerweise sind unsere Bloggerfreunde aus Dormagen, die „Hibbels“, gerade auch in der Bucht. Also verabreden wir uns am Hafen in Kotor. Die Küstenstraße wollen wir im Camper keinesfalls nochmal fahren und nehmen stattdessen den Linienbus, der auch am Sonntag zuverlässig fährt. Um die Haltestelle zu finden, solltet ihr allerdings Ortskundige fragen. Wir hätten sie sonst nicht gefunden. In etwa einer halben Stunde haben wir Kotor erreicht. Schon die Busfahrt entlang der Bucht ist ein Erlebnis!

In Kotor schlendern wir durch die hübschen Gässchen der Altstadt. Große Wiedersehensfreude mit den Freunden aus der Heimat! Die Kinder haben schon wieder Hunger und wir kehren in ein nettes und leckeres Lokal mit Terrasse direkt am Fluss ein. Noch ein Grund für einen Besuch dort: die lustige 80er Musik, sogar Geier Sturzflug ist mit dabei, falls das außer uns noch jemand kennt. Wir hatten auf jeden Fall viel Spaß dort und nicht das Gefühl, in den engen Gassen Kotors irgendetwas verpasst zu haben. Mittlerweile hat ohnehin ein riesiges Kreuzfahrtschiff angelegt und den Blick auf die Bucht versperrt. Den Massen auf Landgang gehen wir lieber aus dem Weg. Wir schwimmen zusammen mit den Hibbels noch ein bisschen in der Bucht bei unserem Campingplatz. Das Abendessen im Strandbad um die Ecke fiel leider aufgrund eines Stromausfalls aus. Dann gibt es eben Reste, trotzdem ein toller Tag!

Bucht von Kotor in Montenegro
Schöne Bucht mit störendem Schiff
Kotor in Montenegro
Im Hafen von Kotor
Kotor in Montenegro
Die Altstadt von Kotor
Bucht von Kotor in Montenegro
In den Gassen von Kotor
Kotor in Montenegro
Unterwegs in Kotor

Natürlich gibt es noch viel mehr, was wir uns in Montenegro ansehen und erkunden könnten, zum Beispiel die Berge im Landesinneren. Da wir auf unserer Balkanrundreise im Camper jedoch schon einige Zeit in Albanien verbracht und noch einiges an Rückreisekilometern vor uns haben, beschließen wir, weiterzufahren über die Grenze nach Kroatien, um auch dort noch ein paar Strandtage zu verbringen.

Roadmovie

Lust auf unseren Roadmovie? Dann schaut bei YouTube unseren Film "Roadtrip durch den Sommer - Unterwegs auf dem Balkan" an.

Der Etrusco CV 600 DB

[Werbung] Auf unserem diesjährigen Balkanroadtrip waren wir mit einem Kastenwagen von Etrusco unterwegs. Wir mögen tatsächlich die Fahrzeuge des italienischen Herstellers, weil sie uns einfach gut gefallen, rein optisch mit den hellen und modernen Design, aber auch von der Ausstattung her. Mit knapp 6 Metern ist der CV 600 DB sehr kompakt, bietet aber genug Platz für eine vierköpfige Familie. Sitzecke, Küche, Dusche und WC, ein Doppelbett sowie ein Aufstelldach - mit dieser Ausstattung lässt sich bequem ein Roadtrip angehen. Wenn ihr mehr über den Camper erfahren wollt, schaut euch gerne einmal die Roomtour auf YouTube an.

Weitere Artikel zu unserem Balkan-Roadtrip

Vor Montenegro sind wir auf unserem Roadtrip bereits durch Albanien gereist.
Hier geht es zum Artikel Roadtrip durch Albanien.

Kommentare

Die Bucht von Kotor ist meiner Meinung nach einer der schönsten Orte in Montenegro. Ich habe sie einmal mit dem Fahrrad umrundet. Das funktioniert sogar im Januar, wenn man einen sonnigen Tag erwischt.

Andi

Da bin ich ganz deiner Meinung! Und wie toll, mit dem Rad die Bucht zu umrunden ist bestimmt auch super.
Viele Grüße
Andi

Ildi

Hallo Jenny, hallo Andi,

euer Bericht weckt Nostalgie in mir. Besonders die Bilder von Bar und Kotor. Sie sind sehr schön geworden. Montenegro fanden wir auch wunderschön und mit Kind leicht bereisbar. Über unsere Eindrücke und Erfahrungen haben wir auch eine Zusammenfassung geschrieben. ( https://www.travelsicht.de/montenegro-rundreise-sehenswuerdigkeiten/ ) Unserer Meinung nach ist Montenegro ein tolles Land für eine Rundreise, egal ob man mit dem Camper/WoMo oder mit Auto unterwegs ist.

Ich wünsche euch weiterhin wunderschöne Reisen!

Liebe Grüße

Ildi

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