Auf der ganzen Welt gibt es herrliche Reiseziele, die man wunderbar mit Kindern erkunden kann. Aber wohin es geht, ist erstmal egal. Viel wichtiger ist es herauszufinden, welche Art des Reisens die Familie bevorzugt. Will man seinen Urlaub an einem Ort verbringen oder lieber ein Land auf einer Rundreise entdecken? Steht die Erholung im Vordergrund oder die Aktivität? Will man sich etwas gönnen und sich in schickem Ambiente verwöhnen lassen oder reicht eine einfache, familiäre Pension? Benötigt man Kinderbetreuung? Welche Interessen sind vorhanden, soll es lieber Sonne und Meer sein oder Berge, Städte oder Abenteuer? Oder alles zusammen?
Jeder kennt sich und seine Kinder am besten und wird wissen, welche Bedürfnisse der eigenen Familie gerecht werden. Das Urlaubsziel kommt dann oft von ganz alleine. Dabei kann das Reizvolle in der Nähe sein oder aber ganz exotisch am anderen Ende der Welt.
Bei der genaueren Auswahl des Reiseziels sollten dann gerade im Hinblick auf die Kinder einige Details berücksichtigt werden. So ist uns beispielsweise wichtig, dass das jeweilige Land politisch stabil ist und man sich dort keinen besonderen gesundheitlichen Risiken aussetzt. Eine gewisse Infrastruktur und eine ausreichende medizinische Versorgung sollten zudem vorhanden sein. Und das ist in den allermeisten Ländern der Welt der Fall.
Das Reisen mit Kindern hat unsere Art des Reisens verändert. Das spontane Losreisen ist der Planung und Vorbereitung gewichen. Und das fängt beim Packen an. Auch wenn man mittlerweile an den entlegensten Orten die notwendigen Dinge nachkaufen kann, so können Packlisten im Vorfeld einer Reise einem vieles erleichtern. Ganz wichtig: Immer an ausreichend Verpflegung und Unterhaltung denken. Und bloß nicht die Lieblings-CD oder die heißgeliebten Stifte vergessen!
Gerade bei Rundreisen ist es mit kleinen Kindern sehr angenehm, wenn man weiß, wo man abends einkehrt und sich die teils mühselige Suche nach passenden Unterkünften bei beispielsweise tropischen Temperaturen sparen kann. Und ein kurzer Online-Check der jeweiligen Unterkunft vor der Buchung kann einen vor unangenehmen Überraschungen bewahren.
Zu Hause stimmen wir die Kinder auf die Reisen ein, indem wir gemeinsam auf dem Globus das Land suchen, uns über die dortige Tierwelt informieren oder mögliche Aktivitäten besprechen. Vor Ort beziehen wir die Kinder mit in unsere Überlegungen ein und planen gemeinsam das Tagesprogramm.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir so gut wie überall auf kinderfreundliche Menschen getroffen sind und immer willkommen waren. Egal ob in Asien, in Südeuropa, in der Türkei oder Marokko, die Leute sind immer sehr freundlich auf unsere Kinder zugegangen.
Teils ist es den Kindern allerdings unangenehm, wenn sie von wildfremden Menschen geherzt, umarmt oder geküsst werden. Wir versuchen hier immer einer Mittelweg zu finden, das heisst den Kindern zu erklären, dass in anderen Ländern die Gewohnheiten anders sind, wir geben aber auch den Einheimischen vorsichtig zu verstehen, wenn es den Kindern zu viel wird.
Das entspannte Reisen mit Kindern fängt bei den möglichst entspannten Eltern an. Permanent die Bedürfnisse der Kleinen im Blick zu haben, sie nicht zu überfordern und unendlich viele Pausen zum Stehenbleiben und Spielen einzubauen, kann mitunter auch anstrengend sein. Es macht aber auch viel Spaß und man entdeckt manchmal selbst völlig unverhofft ganz neue, spannende Dinge, die man sonst nie bemerkt hätte. Das ist dann meistens nicht die weltberühmte Sehenswürdigkeit. Über Nachtmärkte in Asien zu Schlendern ist für einen Vierjährigen auch nicht unbedingt reizvoll. Wir versuchen Kompromisse zu finden: erst die Ameisenstraße auf dem dreckigen Parkplatz, dann das pittoreske Kirchlein, anschließend vielleicht ein gemeinsames Eis...
Wir haben sicherlich schon Stunden auf mehr oder weniger attraktiven Spielplätzen oder an den schrägsten Orten, die für unsere Kinder einen besonderen Reiz hatten, verbracht. Die Zeit sollte man sich auf Reisen mit Kindern nehmen. Aber auch diese Art der Entschleunigung kann uns Erwachsenen durchaus gut tun.
Auf Reisen kann man nicht das ganze Kinderzimmer mitnehmen. Also überlegen wir bevor es losgeht, was unsere Jungs mitnehmen wollen. Jeder kann seinen Rucksack mit Spielsachen packen. In dem ein oder anderen Fall mussten wir allerdings einschreiten und das große Piratenschiff wieder auspacken.
Für Reisen eignen sich besonders kleine Bücher, CD´s bzw. MP3-Player und Kartenspiele oder kleine Brettspiele für unterwegs. Malzeug darf bei uns auch nicht fehlen. Wir kaufen oft in den ersten Tagen leere Notizbücher, die die Kinder als Malbücher auf der anstehenden Reise nutzen können. So können sie auf ihre Weise das Erlebte dokumentieren. Für unseren 6jährigen haben wir eine einfache Digitalkamera besorgt. Ihm macht es viel Freude, selbst auch Fotos zu schießen.
Ansonsten heisst es kreativ sein. Für Kinder vermeintlich langweilige Orte können mit einer spannenden Geschichte plötzlich ganz aufregend werden. Ein Spaziergang kann ohne Murren vorgenommen werden, wenn man dabei Tiere suchen und Dinge erkunden kann.
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