Lust auf einen abwechslungsreichen Trip, der nicht nur kleine Kinder sondern auch Teenager begeistern kann. Dann ist die niederländische Provinz Brabant im wahrsten Sinne des Wortes naheliegend. Wir stellen euch einige ziemlich coole Tipps vor.
Quirliges Tilburg
Zu Besuch in Brabant

Was verbindet Ihr mit Tilburg? Gar nichts? Den Namen habt Ihr schon mal gehört, wart aber noch nie dort? Wir auch nicht, bis zur Brabant Nacht Ende September.
Ohne konkrete Vorstellung von der Stadt fahren wir los und sind überrascht, wie schnell wir an einem Freitagabend da sind. Tilburg liegt knapp 170 Kilometer von Köln entfernt und wir brauchen gerade mal anderthalb Stunden mit dem Auto.
Wo die meisten Deutschen gar kein Bild von Tilburg im Kopf haben, hat so mancher Niederländer ein konkretes, ohne je dort gewesen zu sein. Tilburg sei hässlich, hört man, eine Industriestadt. Wo ist die? Was wir finden ist eine lebendige, bunte, sehr entspannt wirkende gut 200.000 Einwohnerstadt, darunter viele Studenten. Wir kehren Samstag Vormittag gleich ein in ein sehr cooles Café/Bäckerei, Pig &Rye im schmucken Viertel Dwaalgebied (auf deutsch in etwa „Umherstreifviertel“) ein. Hier gibt es nicht nur leckeres Frühstück und Café, sondern auch frisch gebackenes Brot.


Jetzt bekommen wir Lust, durch das Dwaalgebied zu streifen, die vielen kleinen Lädchen, die hier überall entstehen anzuschauen und uns einfach ein bisschen treiben zu lassen. Das machen wir auch, bleiben aber gleich im zweiten Laden hängen und müssen uns zusammenreißen, nicht gleich alles zu kaufen. Die Jungs geben hier ihre gesamten Ersparnisse aus. Mato ersteht ein Käferwandbild aus Holz für sein Zimmer, Milan einen auf einem Baumstamm sitzenden Sittich. Die sehr nette Verkäuferin amüsiert sich über uns, weil wir immer gehen wollen und dann doch noch irgendwas Tolles finden.


Wir streunen durch die Innnenstadt und statten dem neueröffneten Hema einen Besuch ab. Auch wenn es Hema inzwischen auch in Köln gibt, ist das was anderes. Mato braucht nämlich dringend eine neue Hose. Genug geshoppt, jetzt wollen wir uns die Spoorzone hinterm Bahnhof ansehen, weil es hier viel zu entdecken gibt, wie wir hörten. Bei schönstem Spätsommerwetter essen wir einen Mittagssnack in der Sonne vor dem RAW Café. Hier kann man auch ganz entspannt in Liegestühlen herumhängen.





In der Spoorzone gibt es in einer alten Werkhalle auch eine Entdeckerstation (Ontdekstation) für Kinder, die sehr toll und interessant aussieht, vor allem für technikbegeisterte Kids. Allerdings zieht es unsere Jungs noch mehr ins Naturkundemuseum. Vom Tierpark Oliemeulen erzählen wir Milan lieber nicht zu ausführlich, denn sonst will er als großer Reptilien- und Vogelfan da garantiert auch noch hin und wir sind nur heute in der Stadt. Nächstes Mal.
Dass die Niederlande tolle, interaktive Museen haben, weiß ich, seit ich während meines Erasmusstudiums in Amsterdam eine Untersuchung im Technikmuseum New Metropolis (heute heißt es abgekürzt NEMO) durchgeführt habe. So macht Lernen richtig Spaß und da könnte sich so manches deutsche vermeintliche Kindermuseum mal eine Scheibe von abschneiden. Im Naturkundemuseum hier in Tilburg, gleich gegenüber des Bahnhofs, könnte man locker den ganzen Tag verbringen ohne sich auch nur eine Sekunde zu langweilen. Mit einem Ausweis loggen sich die Jungs in einen modernen Rechner ein und wählen zwischen verschiedenen Themen für ihre Altersgruppe aus, womit sie sich beschäftigen wollen. Dann bekommen sie Aufgaben gestellt, z.B. zu Geräuschen, die echte Tier machen und Instrumente in der Oper Karneval der Tiere. Dazu suchen sie dann z.B. die ausgestopften Finken und Kuckucks in den Museumsvitrinen, Schubladen öffnen sich, sie entnehmen Gegenstände, Milan schleppt eine Riesenkröte an. Sie beantworten Fragen und räumen alles wieder zurück. Ich fungiere dabei nur als Übersetzerin, denn das Programm ist ausschließlich auf Niederländisch (einziger Haken für ausländische Gäste). Auf anderen Etagen des Museums erfahren wir z.B. etwas über die Rückkehr der Wölfe in die Niederlande und über Fortpflanzung im Tierreich. Alles ist anschaulich, kindgerecht und lustig aufbereitet. Sogar wenn man auf dem Klo sitzt, erfährt man noch etwas über Exkremente verschiedener Tiere und wird freundlich gebeten, seinen Haufen nicht wie das Nilpferd über die gesamte Toilette zu verteilen. Zum krönenden Abschluss schenken wir den Jungs, selbst total begeistert, noch ein Andenken aus dem Museumsshop. Milan bekommt ein Tiermalbuch und Mato einen Dino zum Ausgraben.








Was wir nun noch unbedingt sehen wollen (es ist übrigens inzwischen Sonntag, falls Ihr Euch fragt, was wir alles in einen Tag packen) ist der Piushaven, der auch als sich rasant entwickelndes Viertel gilt. Hier sind in den letzten Jahren viele nette Cafés und auch Wohnhäuser entstanden. Man sitzt relaxed am Wasser. Tilburg hat an diesem Wochenende auf jeden Fall vier neue Fans gewonnen.


Kommentare
Hallo,
Wir fahren auch gern nach Holland und freuen uns immer, wenn ihr ein neues Ziel vorstellt. Bisher waren eure Berichte immer interessant für uns. Hoffentlich kommen noch mehr!
Viele Grüße aus Essen
Sonja
Hi,
wieder Holland - wieder eine Entdeckung! Hört sich super an.
VG Laura
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