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PUERTO JIMÉNEZ UND CORCOVADO NATIONALPARK

Auf der entlegenen Halbinsel Osa

Corcovado Nationalpark Costa Rica

Die letzte Station am Pazifik führt uns ganz in den Süden Costa Ricas auf die Osa-Habinsel, die zu den abgelegensten Regionen des Landes gehört. Von Manuel Antonio fahren wir die Carretera 34 entlang der Küste Richtung Süden, bevor wir dann auf die Halbinsel abbiegen und gefühlt die Zivilisation verlassen. Denn nun führt die Straße durch Wald- und Bergregionen, Ortschaften gibt es hier erstmal nicht mehr. Der Grund, warum wir in diese Gegend fahren, ist der Corcovado Nationalpark, der 41.000 Hektar groß ist und einen der besterhaltenen Regenwälder Costa Ricas beheimatet.

Puerto Jiménez auf der Halbinsel Osa

Ziel unserer Fahrt ist der die Kleinstadt Puerto Jiménez ganz im Süden von Osa und mit seinen gut 1.700 Einwohnern immerhin die größte Stadt der Halbinsel. Eigentlich verschlägt es hier niemanden hin. In den 1960er Jahren boomte Puerto Jiménez und Goldgräber und Holzfäller siedelten sich hier an, danach wurde es ruhiger. Den alten Charme hat die Stadt sich aber erhalten mit den ungeteerten Straßen und kleinen, teils etwas heruntergekommenen Häusern. Heute dient Puerto Jiménez als Eintrittstor in den Corcovado Nationalpark, daher gibt es eine Reihe von Unterkünften unterschiedlichster Kategorien. Von Massentourismus ist man hier aber zum Glück meilenweit entfernt.

Puerto Jiménez Costa Rica
Hauptstraße in Puerto Jiménez
Puerto Jiménez Costa Rica
Puerto Jiménez
Puerto Jiménez Costa Rica
Puerto Jiménez

Wir steigen im Agua Dulce Beach Resort ab, das außerhalb des Ortes an einem tollen Sandstrand direkt am Meer liegt. Nur eine einfache Piste mit sehr schmalen und etwas baufälligen Brücken führt zu dem Resort, weswegen eine Fahrt im Dunklen etwas anspruchsvoller ist. Das einfache Hotel ist zu dieser Jahreszeit nicht wirklich ausgebucht und wir sind bis auf 2-3 andere Parteien die einzigen Gäste. Umso besser, denn so haben wir den großen Pool meist für uns alleine - so wie auch die ganzen Strände in der Region.

Puerto Jiménez Costa Rica
Agua Dulce Beach Resort
Puerto Jiménez Costa Rica
Besuch vor unserem Balkon

Playa Zapote

In der Umgebung von Puerto Jiménez gibt es eine ganze Reihe von naturbelassenen und einsamen Stränden. Um diese zu erreichen benötigt man allerdings einen Wagen, und im Idealfall ein Allrad-Fahrzeug wie wir es haben, da es in dieser Gegend nur einfache und teils sehr unebene Pisten mit vielen Schlaglöchern gibt. Verlässt man den Ort in südliche Richtung, so kommt man nach sechs Kilometern zur Playa Zapote, später folgen Playa Colorado und Playa Tamales. Von der Piste aus kann man die Strände nicht erkennen und wir fahren einfach in den erstbesten Weg hinein, der in Richtung Meer führt.
Hier herrscht eine Strand-Idylle, von der man eigentlich nur träumen kann. Die palmengesäumte Playa Zapote haben wir für uns ganz alleine. Die Jungs springen in den Wellen herum und bauen aus Strandgut irgendwelche Konstruktionen. Hier kann man es wirklich gut aushalten.

Puerto Jiménez Costa Rica
Playa Zapote
Puerto Jiménez Costa Rica
Playa Zapote
Puerto Jiménez Costa Rica
Playa Zapote

Corcovado Nationalpark

Der Nationalpark Corcovado ist der Traum eines jeden Naturliebhabers. Er bietet eine unvergleichliche Wildnis mit Regenwäldern, Flüssen, Wasserfällen und Stränden sowie eine einmaligen Artenvielfalt. Ihn betreten darf man allerdings nur auf Touren mit einem offiziellen Guide, denn so eine Wanderung ist nicht ganz ohne und bei aller Schönheit der Natur lauern auf die Besucher einige Gefahren. So kommen in den Wäldern besonders viele Schlangenarten vor, davon einige sehr giftige, weshalb man unterwegs gut aufpassen muss, wohin man tritt oder was man anfasst. Dazu müssen hin und wieder Flüssen durchquert werden, in denen auch mal Krokodile vorbeigeschwommen kommen. Und zuletzt muss man bei den Strandabschnitten auf die Gezeiten achten, denn bei Flut sind einige nicht passierbar. Da man durch den Regenwald nicht so zügig vorankommt, dauern die meisten Touren mehrere Tage, geschlafen wird in Ranger Stationen, von denen es im Park mehrere gibt.
Insgesamt also nicht gerade ideale Voraussetzungen, um mit einem 9- und 5-Jährigen die Natur zu erleben. Daher entschließen wir uns, den eigentlichen Nationalpark auszulassen und ihn stattdessen nur am äußersten Rand zu besuchen.

Corcovado Nationalpark Costa Rica
Vorsicht vor Tieren
Corcovado Nationalpark Costa Rica
Die Straße in den Corcovado

Früh morgens brechen wir in Puerto Jiménez auf, um die Küste entlang zur Playa Carate zu fahren, einem Strand, der bereits zum Nationalpark gehört und den man eigenständig besuchen kann. Für die 40 Kilometer auf der sehr einfachen Piste benötigen wir gute zwei Stunden. Die Zeit geht aber überraschend schnell vorbei, denn die Fahrt mitten durch den Regenwald (ein paar Flußdurchquerungen inklusive) ist einmalig und es gibt viel zu sehen. Zwar weisen einige Schilder auf die vielfältige Fauna hin, wir sehen aber "nur" ein paar Greifvögel am Wegesrand.

Corcovado Nationalpark Costa Rica
Straßenwächter
Corcovado Nationalpark Costa Rica
Alles im Blick

Nachdem wir fast die ganze Fahrt über nur Bäume gesehen haben, führt die Piste irgendwann wieder an das Meer und uns eröffnet sich ein fantastischer Blick auf die Laguna Peje Cerrito. Wir umfahren die Lagune und gelangen in die kleine Ortschaft Carate, die aus wenigen freistehenden Häuser, ein paar Yoga-Lodges, einer Touristeninformation und einem kleinen Supermarkt besteht. Wer hier lebt, der kann keinen Stress kennen. Palmen und das Meer prägen hier das Bild.

Puerto Jiménez Costa Rica
Laguna Peje Perrito

Die Piste führt durch Carate am Strand entlang und endet nach einer kleinen Landebahn. Hier parken wir, schnallen unsere Rucksäcke auf und machen uns auf den Weg an den Strand. Zunächst einmal müssen wir durch einen Fluß waten bevor wir an die Playa Carate kommen. Hier werden alle Vorstellungen eines Traumstrandes Wirklichkeit. Dunkler Sandstrand, blaues Meer und direkt dahinter beginnt der dichte Regenwald. Wir wandern den Strand entlang und lassen uns irgendwann nieder. Ein paar Schritte unternehmen wir in den Regenwald, der aber nach kurzer Zeit so dicht wird, dass ein weiteres Durchkommen fast unmöglich erscheint. Also bleiben wir am Strand und genießen seine Schönheit und Einsamkeit. Abkühlen können wir uns in den Wellen, schwimmen ist hier aufgrund der starken Brandung jedoch zu gefährlich.

Geht man den Strand weiter entlang, erreicht man nach ca. zwei Kilometern die Rangerstation La Leona, später folgt die Station La Sirena, von denen dann die Tracks in das Innere des Nationalparks starten. Wenn man dorthin wandern möchte, sollte man dies bei Ebbe tun, denn man muss mehrer Flüsse durchqueren, in denen die bereits erwähnten Krokodile leben. Auch wird bei Flut der Strand an manchen Stellen fast gänzlich überspült, wo auch schon Haie in direkter Ufernähe gesichtet worden sind.

Wir verbringen den Nachmittag in völliger Einsamkeit an der Playa Carate bis wir wieder zurück zum Auto gehen, auf uns wartet ja noch die mehrstündige Rückfahrt. Trotz der aufwändigen Anreise hat sich dieser Ausflug definitiv gelohnt. Und vielleicht kommen wir eines Tages wieder, um dann einmal den Regenwald des Corcovados zu erkunden.

Corcovado Nationalpark Costa Ricao
Playa Carate
Corcovado Nationalpark Costa Rica
Ein Strand für uns allein
Corcovado Nationalpark Costa Rica
Playa Carate
Corcovado Nationalpark Costa Ricao
Playa Carate
Corcovado Nationalpark Costa Rica
Playa Carate
Corcovado Nationalpark Costa Rica
Playa Carate

Der letzte Abend am Pazifik

Unsere Reise neigt sich dem Ende zu. Den letzten Abend am Pazifik verbringen wir an der Bucht von Puerto Jiménez, wo sich an einer kurzen Promenade mehrere kleine Restaurants befinden. Wir kehren zum Abschied in das urige Soda Marbella ein, wo wir leckere Casados mit Reis, Salat und Meeresfrüchten serviert werden. So kann man die Reise bestens ausklingen lassen.

Wir werden am nächsten Tag den Pazifik verlassen und durch das Hinterland über die Interamericana nach San José aufbrechen. Einen Zwischenstopp werden wir im Gebirge bei San Gerrado de Dota einlegen, bevor wir dann vom Flughafen in San José wieder in Richtung Heimat fliegen werden.

Puerto Jiménez Costa Rica
Bucht von Puerto Jiménez
Puerto Jiménez Costa Ricao
Abendessen im Soda

Reiseführer Costa Rica

Auf unserer Costa Rica-Reise hatten wir die Reiseführer von Iwanowski´s und von Stefan Loose mit im Gepäck. Mit diesen beiden Reiseführern waren wir bestens versorgt. Wir haben Wissenswertes über Land und Leute erfahren, konnten unsere Reise bestens planen und wurden mit aussagekräftigen Infos zu unseren Stationen versorgt. [Affiliate-Links]

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