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Im Sprint-Duell mit Usain Bolt

Unsere Olympiade im Open Camp Barcelona

Open Camp Olympiade in Barcelona

Immer wenn wir wieder zurück nach Barcelona kommen, hat sich die katalanische Hauptstadt ein wenig verändert. Auch wenn die Stadt gefühlt immer voller wird und man in jeder Ecke auf Scharen von Touristen trifft, gibt es in vielen Bereichen Entwicklungen, die wir sehr positiv wahrnehmen. So wird zum Beispiel seit Jahren der Verkehr minimiert, indem die äußeren Spuren mehrspuriger Straßen in breitere Bürgersteige umgewandelt werden. Dies hat verschiedene Auswirkungen. Der Verkehr passt sich an und die neu geschaffenen Flächen werden für Grünflächen mit Bänken, für Spielplätze oder Radwege genutzt. Das wiederum hat zur Folge, dass die Stadt grüner und etwas entspannter wird. Und waren wir vor 15 Jahren als Radfahrer noch wahre Exoten, so gehören Fahrräder nicht zuletzt dank zahlreicher Leih- und Sharingangebote heute ganz selbstverständlich zum Stadtbild dazu. Es scheint also, als ob hier immer wieder gute Entscheidungen getroffen und auch zeitnah umgesetzt werden.

Eine dieser guten Entscheidungen und ein relativ neues Angebot finden wir im und am Olympiastadion auf dem Stadtberg Mont Juïc. Während oft alte Wettkampfstätten olympischer Spiele keine sinnvolle Verwendung finden, wie Bilder verrotteter Stadien aus Athen oder auch schon aus Rio de Janeiro zeigen, will man in Barcelona den Olympiapark wieder beleben. Nachdem der zweite und etwas weniger populäre Fußballclub Espanyol Barcelona vor einigen Jahren das Olympiastadion verlassen hat und seine Heimspiele nun in einem eigenen Stadion austrägt, drohte das Stadion zu verwaisen.

Olympia Park auf dem Mont Juic
Olympia Park auf dem Mont Juïc

Das Open Camp bringt seit 2015 wieder Leben in das Estadi Olímpic Lluís Companys, wie es offiziell heißt. Der "erste Sportfreizeitpark der Welt" bietet seinen Besuchern sportliche Erlebnisse an den Originalschauplätzen der Olympischen Spiele von 1992. Die Idee klingt spannend und so stürzen wir uns bei unserem Barcelona-Trip in den Osterferien in das sportliche Vergnügen. Mal schauen, wie wir bei unserer familieninternen Olympiade so abschneiden...

Olympia Stadion Barcelona
Vorbereitung auf die Spiele

Das Stadion hat sich für uns rausgeputzt, überall hängen die farbigen Fahnen mit dem Logo vom Open Camp. Durch das historische Eingangsportal treten wir ein. Im Stadion, in den Katakomben und im benachbarten Olympia Museum stehen über 20 Stationen bereit, an denen wir uns sportlich betätigen und unsere Leistungen messen können. Freundliches Personal, spanisch- und englischsprechend, steht dabei überall hilfsbereit zur Seite, erklärt die verschiedenen Stationen und scheint selbst Spaß an der ganzen Sache zu haben.
Wir starten bei herrlichem Sonnenschein im Innenraum des Stadions mit einem lockeren Hürdenlauf. Die Hürden sind von überschaubarer Höhe, so dass das 50-Meter-Rennen für uns alle machbar ist.

Olympia Stadion Barcelona
Das weite Rund des Olympia Stadions
Olympia Stadion Barcelona
Hürdenlauf
Olympia Stadion Barcelona
Wir nehmen die Hürden

Die nächste Disziplin ist Weitsprung. Trotz langen Anlaufs und perfekter Technik schaffen wir es nicht, den Weltrekord von Mike Powell mit 8,95 m zu knacken. Ehrlich gesagt schaffen wir noch nicht mal die Hälfte.

Olympia Stadion Barcelona
Auf der Jagd nach dem Weltrekord
Olympia Stadion Barcelona
Jenny beim Weitsprung

Ein tolles Erlebnis ist der 100-Meter-Lauf im Innenraum auf der Original-Olympiastrecke. Hier hatte sich 1992 der Brite Linford Christie in 9,96 Sekunden die Goldmedaille ersprintet. Heute sind wir dran.
Wir stellen unsere Startblöcke ein und warten auf den Startschuss. Der Druck wächst. Während die Tribünen im Stadion gähnend leer sind, hat sich mittlweile die Haupttribüne ganz gut gefüllt. Tagsüber ist diese für Besucher geöffnet, die anscheinend alle zu unserem großen Lauf gekommen sind. Zum Glück blamieren wir uns nicht, denn mit unseren Zeiten zwischen 14 - 16 Sekunden sind wir durchaus zufrieden.

Olympia Stadion Barcelona
Bereit für den 100-Meter-Lauf

Jetzt sind wir richtig warm und bereit für das Duell mit dem Sprint-Superstar Usain Bolt. In den Katakomben ist ebenfalls eine 100-Meter-Strecke aufgebaut. Über eine LED-Bande neben der Strecke können wir uns mit dem Weltrekordlauf von Usain Bolt messen. Ein animiertes Piktogramm, das neben der Rennstrecke die Bande entlang läuft, symbolisiert dabei den Jamaikaner. Auch wenn wir alle jetzt richtig gut in Form und verdammt schnell sind, so verpassen wir leider trotzdem seine Sensationszeit von 9:58 Sekunden.

Olympia Stadion Barcelona
In den Katakomben geht´s weiter
Olympia Stadion Barcelona
Im Duell mit Usain Bolt

Weiter geht's im Fußball-Cage. Hier werden Bälle in den mit LED-Wänden verkleideten Käfig geschossen. Aufgabe ist es, den Ball möglichst schnell und direkt auf aufblinkende Felder zu schießen und natürlich zu treffen.

Fußball Cage im Olympiastadion Barcelona
Im Fußball-Cage
Olympia Stadion Barcelona
Im Fußball-Cage

Ein weiteres Fußball-Erlebnis findet auf dem Rasen des Stadions statt. Hier treten wir zu zweit gegeneinander an. Bevor wir das Spielfeld betreten werden Fotos von uns gemacht, die dann während des Duells auf die große Stadionleinwand geworfen werden. Das ist schon ziemlich cool. Und so kann dann auch das ganze Stadion mitverfolgen wie ich kläglich gegen Jenny verliere: Jeder von uns hat fünf Schuss. Vier Freistöße mit Mauer und einen Elfmeter. Der Torwart ist ein Mitarbeiter und hält fast alle meine Schüsse. Bei Jenny ist er dagegen nicht so in Form und hält viel schlechter. Ich wittere Manipulation, erkenne meine Niederlage aber nach außen hin sportlich fair an.

Olympia Stadion Barcelona
Freistoß
Olympia Stadion Barcelona
Milan zieht ab

Zum Frustabbau hilft nur eine Runde Boxen. Hier treten wir in einem Boxring gegen einen Automaten an. Die Boxhandschuhe werden von Mitarbeitern fachmännisch angelegt und schon kann es mit der ersten Runde losgehen. Vier Boxer treten gleichzeitig an, dabei werden die Schnelligkeit und die Kombinationsvielfalt gemessen, um diese am Ende mit Punkten zu versehen. Das Spektakel geht über 3 Runden und ist tierisch anstrengend, macht aber Spaß.

Boxen in Barcelona
Bereit für den Fight
Olympia Stadion Barcelona
War ganz schön anstrengend

Ganz witzig ist die Station "Open Keeper". Hier sind 30 Kameras aufgebaut, die unseren Spung im Tor festhalten und als 180 Grad-Video im Matrix-Effekt zeigen. Für 5 Euro kann man sich das Video später downloaden. Eine nette Erinnerung, wobei die Qualität der Aufnahmen nicht die beste ist.

Fotoshoot
Die Kameras stehen bereit
Olympia Stadion Barcelona
Volle Action!

Mit ausreichend Zielwasser kann man in den Katakomben auch mit Bogen oder Sportgewehr schießen. Aus Zeitgründen legen wir nur die Gewehre an und zielen auf die Scheiben. Das klappt erstaunlich gut, wer hätte das gedacht.

Fotoshoot
Milan nimmt Maß
Olympia Stadion Barcelona
Zielschießen

Auf dem Weg von den Katakomben ins Helle finden wir zufällig eine spaßige Aktion auf der Pressetribüne. In den Kommentatorenboxen setzten wir uns nebeneinander hinter die Mikrofone und müssen zeitgleich ein Fußballspiel kommentieren, das auf einem Monitor gezeigt wird. Als ein Tor fällt kommentieren (oder schreien) wir begeistert los. GOOOOOL!!! Hier wird die Lautstärke gemessen und Milan gewinnt sensationell mit 80 Dezibel.

Olympiastadion Mont Juic Barcelona
In der Kommentatoren-Box

Im Stadion haben wir fast alle Aktivitäten einmal ausprobiert. Nach bestandener Doping-Kontrolle geht es nun in das benachbarte Olympia-Museum, dessen Besuch im Eintrittspreis ebenfalls enthalten ist.

Olympia Stadion Barcelona
Dopingkontrolle bestanden

Ein letztes Highlight befindet sich in der Basketballhalle, die am Olympiamuseum angrenzt. In dunkler Atmosphäre treten zwei Spieler gegeneinander an. Lichtmarkierungen auf dem Boden weisen uns den Weg und zeigen die Positionen an, von denen wir die Bälle auf den Korb werfen sollen. Ein toller Abschluss, bei dem einige Familienmitglieder ein bisher unentdecktes Talent an den Tag legen.

Olympia Stadion Barcelona
Bereit für Basketball
Olympia Stadion Barcelona
Korbwurf

Ein ereignisreicher und vor allem sportlicher Tag geht zu Ende. Wir sind begeistert, denn das Open Camp hat richtig Spaß gemacht. Es war wirklich ein einmaliges Erlebnis, mitten im Olympiastadion verschiedene olympische Disziplinen auszuprobieren. Unvergesslich war definitiv unser 100-Meter-Lauf auf der Originalstrecke von ´92. Aber auch andere Sportarten einmal spielerisch auszuprobieren, war eine super Erfahrung. Wer bei seinem Barcelona-Besuch mal etwas anderes außer Ramblas, Sagrada Familia oder Gaudí sehen will, dem können wir einen kurzweiligen Tag im Open Camp nur empfehlen. Und das Beste ist, dass man das Stadion am Ende des Tages voller Stolz verlässt und ein wenig das Gefühl hat, selbst bei Olympia teilgenommen zu haben.

Dieser Artikel ist in Kooperation mit Visit Barcelona und dem Open Camp entstanden.

Kommentare

Lutz

Genial! Interessanter Tipp!
Sportliche Grüße von
Lutz

Jakob

Klingt wirklich super! Wir werden da mal mit 4 Männern hinreisen. Gibt es so etwas auch in Deutschland?
Gruß
Jakob

Dominik

Das ist wirklich witzig! Sieht nach viel Spaß und sportlichem Einsatz aus.Total gut!
LG Dominik

Mara

Ja das ist ja mal ein ganz besonderer Tipp! Wo habt ihr den denn aufgegabelt? Zum ersten Mal haben unsere Söhne (8 und 10J) freiwillig einer Stadtreise zugestimmt!
LG Mara

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