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Urlaub an der Lykischen Küste

Olympos

Hinterland der Bucht zwischen Olympos und Cirali

Nach langer Reise, endlosem Warten auf die Koffer, Umweg zur Autovermietung, um ein defektes Lämpchen auszutauschen, Tanken und Eis an der Tankstelle, um die übermüdeten Jungs noch ein bisschen bei Laune zu halten für die letzten anderthalb Stunden Autofahrt nach Olympos, ist unser erster Eindruck ernüchternd: statt wie erhofft gegen 21.00 treffen wir um 22.30 ein, die Jungs, die im Auto eingeschlafen sind, quengeln, und wir werden offenbar nicht erwartet. Essen steht (völlig untypisch türkisch) zunächst auch nicht bereit, was zu noch größerer Krise bei den Jungs führt. Milan gruselt sich in den alten Gemäuern des urigen Innenhofs unserer Pension Köyevi und will am liebsten sofort nach Hause.
Nach etwas Wartezeit wird uns ein leckeres Essen gebracht und die Welt sieht schon wieder anders aus. Das "Turmzimmer", in dem wir untergebracht sind, ist gemütlich, ruhig, sauber und, obwohl unter dem Dach gelegen, überraschend kühl, sodass wir am zweiten Tag sogar nach einer weiteren Decke für Milan fragen.

Ein Ort zum Wohlfühlen: Köyevi Pansiyon

Die Fotos auf der Internetseite haben nicht zu viel versprochen: alles sieht original genauso aus und die Atmosphäre ist genau wie auf den Bildern: super entspannt, familiär, urig, herzlich, typisch türkisch. Am besten in das Essen, das die Familie gemeinsam in der offenen Küche zubereitet und als Buffet auftischt, genau mein Geschmack: viel frisches Gemüse, verschiedene Vorspeisen, Salate, Suppen, gegrilltes oder gebratenes Lamm- oder Rindfleisch, gegrillte Dorade, und zum Nachtisch frisches Obst und sehr leckere Süßspeisen, einen davon will ich gleich in Deutschland nachbacken, Irmek oder so ähnlich, scheint eine Art Grieß zu sein, der mit Butter, Milch und (vermutlich recht viel) Zucker angerührt und mit Erdnüssen oder Pinienkernen überbacken wird, super lecker!

Die Jungs sind glücklich, weil es wie überall in der Türkei zum Frühstück Eier gibt, hier aber auch jeden morgen (!) frisch gebackenen Kuchen! Da müssen wir zu Matos 2. Geburtstag in drei Tagen zumindest keinen extra Kuchen oder Yes-Torty organisieren.
Die Köyevi Pansiyon ist genau so, wie wir uns aufgrund des Reiseberichts in der ZEIT eine Unterkunft in Cirali vorgestellt, dort ab nicht gefunden haben, familiär, herzlich und urig, und einfach nur entspannt.

Die Jungs erkunden das Gelände

Vom internationalen Backpacker-Trubel, der sich im “Zentrum” von Olympos abspielt, bekommen wir in der Köyevi Pansiyon überhaupt nichts mit, da sie etwas außerhalb liegt. Uns ist das ganz recht. Dafür gibt es gleich neben der Pension ein ausgetrocknetes Flussbett zu erkunden, in dem Milan sogar einen Schildkrötenpanzer findet. Dem Flussbett kann man bis zum Ort Olympos mit seinen unzähligen Bars, Gözlemerbuden un einfachen Tree House Unterkünften folgen und gelangt so zum Eingang der historischen Stadt Olympos, die sich entlang des halb ausgetrockneten, halb Wasser führenden Flusses bis zur Bucht erstreckt.

Tipp: unbedingt Zehnerkarte statt einzelner Eintrittskarte kaufen, ist viel günstiger, wird aber nicht angezeigt, sondern man muss selbst danach fragen!

Antike Hafenstadt Olympos

Auch für Kinder ist die antike Stadt toll. Einmalig gelegen zu beiden Seiten des Flusslaufs, der ins Meer mündet. Es gibt viel zu entdecken, da die einzelnen Gebäude (zum Teil ganz gut erhalten) teilweise sehr versteckt liegen und das ganze Gelände sehr verwunschen wirkt, an einigen Stellen ziemlich zugewuchert. Auch auf unseren täglichen Wanderungen durch das antike Olympos entdecken Milan und ich immer wieder neue Dinge. Mein Handy ist voll mit Fotos von Tieren, die Milan überall entdeckt: Land- und Wasserschildkröten, Krebse, unzählige Frösche, Libellen, Fische, Enten,… es gibt überall was zu sehen. Und wenn man ein Stück vom Weg abweicht und den (nicht sehr aussagekräftigen) Beschilderungen folgt, entdeckt man z.B. Sarkophage mitten im Wald, wirklich einzigartig. Die müden Füße kann man im klaren Wasser eines kleinen Flusszulaufs kühlen. Und sich anschließend im Ort mit einem leckeren frisch gepressten Saft und/oder einem süßen oder herzhaften Gözlemer belohnen.

Tagsüber fahren wir aus Bequemlichkeit doch meistens ca. 20 Minuten mit dem Auto nach Cirali, erst ca. 9km die Küstenstraße hoch, dann die nächste Straße, eher Schotterpiste, wieder runter nach Cirali, was aber gut klappt. Es soll auch einen Direktweg am Meer entlang geben, den wir uns aufgrund der Überschwemmungen, die es hier kürzlich gab, aber noch nicht getraut haben zu nehmen.

Die antike Stadt Olympos

Fotogalerie

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