Ein perfektes November-Wochenende mit der Familie, mit Kunst, Kultur, dem Lichtfestival GLOW und einer sehr interessanten Stadt, die sich von der ehemaligen Industriestadt zur Kultur-, Kreativ- und Technikmetropole Noord-Brabants entwickelt hat.
Mit dem Campervan nach Holland
Ein Familien-Wochenende im Roadsurfer
Ein wenig holt uns das Gefühl längst vergangener Zeiten wieder ein. Die Autobahn in Richtung Meer ist erstaunlich leer für einen Freitag und aus den Boxen ertönt ausnahmsweise kein Hörspiel sondern Sky Radio. So wie früher, vor den Kindern, als Jennys Lieblingssender unmittelbar nach Grenzübergang eingeschaltet werden musste und absolutes Pflichtprogramm war. Normalerweise beugen wir uns dem Willen des Nachwuchses und müssen dann drei Jung-Detektiven oder einem Schlossgespenst bei ihren Abenteuern zuhören. Heute aber sitzen die Jungs in unserem Campervan so weit hinter uns, dass Hörspiele und Radiosender nicht miteinander konkurrieren und beide Generationen auf ihre Kosten kommen.
Wir sind auf dem Weg ins Wochenende nach Noordholland, unterwegs in einem nagelneuen VW T6 Camper von Roadsurfer, in dem wir kurzzeitig das Roadtrip-Feeling aufleben lassen können.
Die Leidenschaft für Campervans ist mir schon früh in die Wiege gelegt worden. Damals hieß der marineblaue Peugeot-Transporter, den mein Vater Mitte der Siebziger zusammen mit meinem Opa umgebaut hatte, einfach nur unspektakulär „Bus“. Und mit diesem Bus waren wir dann viele Sommer bis in die 80er Jahre mit der ganzen Familie unterwegs. Vornehmlich in Frankreich, wo wir an der Cote d´Azur auf der Wiese eines Bauerns direkt am Strand stehen konnten. Schon als Kind war ich absoluter Bus-Fan und fand die Urlaube darin super.
Schnell war der Bus nicht, da war der Weg oftmals das berühmte Ziel. Er war sogar so langsam, dass mein Vater auf der südfranzösischen Autobahn mit geöffneter Schiebetür auf der Fahrerseite fuhr. Natürlich wurde eine Kette gespannt, damit er nicht rausfallen konnte. Jaja, saftety first!
Unser VW-Bus, mit dem wir heute unterwegs sind, ist deutlich schneller. Dank seiner 110 PS kommen wir zügig und entspannt voran. Wir haben uns für das Modell „Der Einsteiger“ entschieden, das von Roadsurfer nach eigenen Plänen ausgebaut worden ist. Ein ziemlich stylisches Interieur mit viel Holzoptik ist dabei herausgekommen. Hier drin können wir uns also richtig wohlfühlen. Und Platz gibt es auch ausreichend. Dank des langen Radstands ist der Einsteiger 5,4 Meter lang. Die Küchenzeile ist zudem quer hinter der Fahrerkabine eingebaut, so dass wir dahinter bis zur Rückbank viel Platz haben. So kann hier auch ein Tisch aufgebaut werden, der eingeklappt an der Seitenwand befestigt ist. Die Küche besteht aus Spüle, Kühlbox, ausreichend Stauraum für Gasherd, Geschirr und Kochuntensilien (gehört alles zur Ausstattung dazu) und einer kleinen, ausklappbaren Ablage.
Der Umbau für die Nacht ist schnell erledigt. Die Liegefläche, die durch das Umklappen der Rückbank entsteht, geht über die gesamte Breite und bietet Schlafplätze für bis zu 3 Personen. Viel besser finden die Jungs aber den vierten Schlafplatz: Wir installieren eine spezielle Matratze in der Fahrerkabine, die genau auf Fahrer- und Beifahrersitze passt und dunkeln die Fenster mit einer speziellen Abdeckplane ab. Schon ist eine perfekte Schlafhöhle für Kinder entstanden, die nun abwechselnd von den beiden genutzt wird.
Weitere praktische Gimmicks sind u.a. die zahlreichen Staufächer, Steckdosen und USB-Anschlüsse, eine sehr praktische Außendusche und die elektronische Einparkhilfe und Rückfahrkamera.
In Holland treffen wir uns auf dem Campingplatz mit unseren Freunden von Planet Hibbel. Unsere Reiseblogger-Kollegen sind ebenfalls in einem Roadsurfer unterwegs, allerdings mit dem ebenso schönen Modell „Der Aussteiger“, einem VW T6 California mit Aufstelldach. Leider hat der Plan, mit unseren Bussen direkt nebeneinander zu stehen nicht ganz geklappt. Trotz diverser Mails an die Rezeption im Vorfeld und einer Extra-Gebühr von 20 € können wir kein Lager mit Wagenburg bauen, sondern stehen „nur“ schräg gegenüber. Überhaupt sind die Holländer sehr geschäftstüchtig und bieten bei langen Wochenenden fast ausschließlich Plätze an, die man nur von Mittwoch bis Montag buchen kann. Auch wenn man nur so wie wir von Freitag bis Sonntag bleiben will.
Das Wetter ist traumhaft an diesem Wochenende und so macht das Leben im Camper doppelt soviel Spaß. Nach dem großen Hallo ziehen die Jungs direkt zusammen ab und erkunden den Campingplatz. Für mich steht dagegen erstmal wichtige Arbeit an, denn das Lager will errichtet werden: Stromkabel verlegen, Stühle und Tische aufbauen, Wasserkanister auffüllen und die Außendusche im Bus antesten und den Grill installieren. Ja, es gibt immer etwas zu tun und das macht mir tatsächlich Spaß. Daher freue ich mich auf unseren Roadtrips auch immer, wenn wir von Ort zu Ort reisen und ich abends alles aufbauen und morgens alles wieder einräumen kann (wahrscheinlich ist das irgend so ein unterbewusster Trieb zum Nestbau).
Der Campingplatz liegt glücklicherweise inmitten der Natur. Die Stellplätze sind großzügig und bieten durch Bäume und Sträucher ausreichend Abgrenzung und Privatsphäre. Zwar ist der Campingplatz ziemlich groß und gerade an diesem Wochenende so gut wie ausgebucht, trotzdem verläuft es sich und die Atmosphäre ist locker und entspannt.
Wir hängen vor unseren Bussen herum und lassen es ruhig angehen. Gemeinsam kochen und essen, die Kinder rumflitzen lassen und einfach mal in den Tag hineinleben. Zumindest bis die nächste Aufgabe ruft, denn die praktische und unbedingt notwendige Wäscheleine muss ja auch noch aufgespannt werden (ich alter Camping-Spießer…). So richtig zur Ruhe komme ich aber erst abends, wenn die Kinder im Bus schlafen und wir Eltern uns zusammensetzen, ein Feierabendbier aufmachen und ein wenig über Gott und die Welt quatschen.
Tagsüber verbringen wir die Zeit bei über 30 Grad am Strand. Der ist zwar relativ nah, leider zieht sich der Fußweg durch die Dünen ziemlich. Die Temperaturen geben uns schon mal einen Vorgeschmack auf den anstehenden Sommerurlaub in Italien. Jenny zieht es mal wieder in das für mein Empfinden viel zu kalte Wasser. Die Jungs planschen dagegen viel lieber in einem Pril, bauen Sandburgen und sammeln Krabben und Krebse. Und zur Erfrischung gibt es später in der Strandbar noch ein leckeres Eis, bevor es wieder zurück zum Platz geht.
Leider vergeht das Wochenende viel zu schnell. Wir hatten uns gerade eingelebt, da geht es schon wieder zurück nach Köln. Aber wir haben richtig Lust auf das Leben im Campervan und auf den nächsten Roadtrip bekommen. Und so reift auf der Rückfahrt eine Idee für die Sommerferien im nächsten Jahr - ein spannendes Projekt, bei dem wir schon bald mit viel Freude in die Planung einsteigen werden.
Camping in den Niederlanden
Warum die Niederlande ein wahres Campingparadies sind erfahrt Ihr bei Sebi auf seinem Blog Campingliebe.de. In seinem Artikel über Camping in den Niederlanden erhaltet Ihr eine Menge Tipps und Infos.
Roadsurfer hat uns den Campervan für das Wochenende zur Verfügung gestellt. Unsere Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst, uns hat der Bus wirklich sehr gut gefallen.
Kommentare
Hallo
Wie hiess der Campingplatz auf dem ihr wart?
Das war Camping Bakkum in Castricum. Schöner Platz, aber sehr unflexible Leitung.
Wow, das muss genial gewesen sein. Ich frage mich nur, wie man zu siebt in einem Auto schlafen kann. Da gäbe es doch geniale Busse zu mieten. Die Reise muss richtig spaß gemacht haben. Danke für den tollen Blog Beitrag!
Wie mega genial ist das! Super Idee mit der Familie in einem VW Bus zu verreisen. Sogar eine richtige kleine Küchenzeile ist eingebaut. Die Bilder sind echt inspirierend. Danke dafür!
My home is my campervan! Hört sich wirklich gut an!
Boris
Klasse!
Viele Grüße
Steffen
Das sieht wirklich nach einer Menge Spaß aus! Wir lieben es auch zu campen. Sind gerne in Dänemark! Aber auch ein kurzer Trip benötigt immer eine Menge Planung! Wir nutzen vorher echt alles, Benzinrechner, Atlas, riesige Packlisten ... :)
Wirklich schön! Für einen Urlaub mit Kindern super!
Miriam
Das sieht total gemütlich aus :-) Alex
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