Um zurück nach San Francisco zu kommen, fahren wir den Highway 1 in Richtung Norden. Die Straße führt entlang der kalifornischen Pazifikküste und passiert dabei einen der schönsten Küstenabschnitte der USA.
Los Angeles
Stadt der Engel
Nach Tagen in der Wüste freuen wir uns auf Los Angeles. Die Größe der Stadt wird uns schon bei der Einfahrt bewusst. Eine gefühlte Ewigkeit fahren auf dem Highway durch die Stadt vorbei an Eigenheimen, Industriegebieten und Shopping Malls. Auf den ersten Blick ist die Stadt nicht besonders schön. Aber das täuscht. Sie hat durchaus sehr schöne, sogar wunderschöne Ecken.
Wir suchen uns eine Unterkunft in Strandnähe. Wir fahren die Küste ab und landen schließlich in einem Motel in Santa Monica in der Nähe des Hafens. Hier wohnen wir die nächsten Tage und werden von hier aus ein wenig die Stadt erkunden.
Zu dem Pflichtprogramm in Los Angeles gehört ein Besuch in Hollywood. Wir fahren den Sunset Boulevard entlang und erreichen Beverly Hills. Hier und da mal ein Abstecher in die Seitenstraßen zu nehmen (solange sie für den normalen Verkehr geöffnet sind) ist durchaus zu empfehlen und führt uns an feudalen Villen und einer Menge hoher Zäune mit großen Toren vorbei. An fast jeder Straßenecke kann man hier sogenannte Star Maps kaufen, auf der die Wohnsitze der Hollywood-Stars markiert sind. Solch eine Tour hatte ich mit 16 Jahren auf einem Schüleraustausch mit meiner Gastfamilie bereichts gemacht und fand es eher langweilig, mir die Eingangstore von Nick Nolte oder Sylvester Stallone anzusehen. Auf dem Sunset Strip, dem Abschnitt des Sunset Boulevards zwischen Beverly Hills und Hollywood passieren wir die berühmten Clubs, in denen schon Generationen von Rockbands aufgetreten und Musikgeschichte geschrieben haben: Viper Room, The Roxy, Rainbow Bar, Whisky a Go-Go...
Der Stadtteil um den Hollywood Boulevard ist nicht besonders attraktiv, aber trotzdem spürt man den Geist der großen, weiten Filmwelt. Wir parken unseren Wagen gegenüber des Chinese Theaters, vor dem sich die Hollywoodgrößen mit Hand- und Fußabdrücken im Boden verewigt haben. Es ist schon ganz lustig, die verschiedenen Stars zu entdecken und einen Hand- oder Fußvergleich zu wagen. Und Tom Cruise hat echt kleine Füße, mal nebenbei erwähnt.
Entlang des Hollywood Boulevards befindet sich auf beiden Seiten der berühmte Walk of Fame. Hier werden Prominente und andere Größen der Unterhaltungsindustrie mit einem in den Gehweg eingelassenen Stern geehrt. Da das offensichtlich recht viele Menschen sind, werden die Sterne mittlerweile schon in zweiter Reihe gesetzt.
Einen guten Blick auf das Hollywood-Sign zu werfen ist gar nicht so einfach. Zwar steht es sehr präsent an den Hängen der Hollywood Hills, allerdings ist ein freier Blick durch die Bebauung nicht überall gewährleistet. So gurken wir ziemlich nervig hin und her, weil ich mir in den Kopf gesetzt habe, das Schild möglichst optimal zu fotografieren. Das Ergebnis ist, naja...
Der Verkehr ist LA ist schon heftig und kann ziemlich nervtötend sein. So brauchen wir für die 14 Meilen von Santa Monica nach Hollywood meist über eine Stunde. Daher suchen wir uns oft Alternativwege und machen so ungeplant eine schöne Filmtiteltour auf einer der Rückfahrten zum Motel. Da der Sunset Boulevard mal wieder verstopft ist und wir kaum voran kommen, biegen wir spontan in die Laurel Canyon Road ab und fahren die geschwungene Straße hoch in die Berge. Die Fahrt durch den Laurel Canyon führt uns an schönen, freistehenden Häusern vorbei, die nicht so protzig wie in Beverly Hills sind, sondern schön in den Hang zwischen der urwüchsigen Pflanzenwelt gebaut sind. Am Ende des Canyons biegen wir in den Mulholland Drive ab, der entlang des Bergkamms führt. Von hier aus hat man einen guten Blick auf die bekannten Stadtviertel und Downtown LA.
Sehr schön und unterhaltsam ist ein Ausflug nach Venice Beach, dem schrillen und bunten Stadtteil direkt am Meer. Wir spazieren auf der breiten Strandpromenade, dem Venice Boardwalk, entlang und saugen verschiedenste Eindrücke auf. Es ist voll hier, Straßenmusiker, Feuerschlucker und sonstige Gaukler, Skater, Radfahrer und viele Spaziergänger prägen das Bild. Und genau diese ungewöhnliche Mischung an Menschen sowie eine friedliche und etwas schräge Atmosphäre machen einen Besuch hier wirklich lohnenswert. Ich kann es jedenfalls sehr gut verstehen, dass sich die Doors in den 60ern gerade hier zusammengefunden haben.
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