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Las Vegas

Die größte Spielhölle der Welt

Unsere Fahrt führt uns weiter durch die eintönige Wüste, immer schön geradeaus auf dem Highway 95. Es gibt nicht wirklich viel zu sehen, kaum Vegetation, ganz selten einen Kreuzungsort mit 1-2 Häusern und einer Tankstelle. Der Roadtrip fängt ganz langsam an zu nerven. Vor allem für Jenny, die schwanger den ganzen Tag im Auto sitzt, ist die schier endlose Fahrerei nicht besonders angenehm. Wir machen zwar öfters Pausen, aber richtig viel Abwechslung wird uns auf dieser Strecke nicht geboten. Wir haben Kalifornien verlassen und befinden uns mittlerweile in Nevada, wo wir Las Vegas ansteuern.

Wie eine Fata Morgana erscheint in weiter Ferne zunächst ganz schwach die Skyline von Las Vegas. Im Flimmern der Hitze zeichnen sich am Horizont Türme und Hochhäuser in der trostlosen Wüstenlandschaft ab. Wir haben es fast geschafft und wollen hier ein paar Tage ausspannen und definitiv kein Auto fahren.

Wir kommen von Norden in die Stadt und landen quasi im Backstagebereich. Hier ist Las Vegas ein unspektakuläres, mit fast 2 Millionen Einwohnern allerdings ziemlich großes Wüstenkaff. Wir fahren den Las Vegas Boulevard entlang, an dem sich im südlichen Teil alle großen und bekannten Casinos befinden. Am frühen Nachmittag wirkt alles noch etwas verschlafen und das glitzernde Gesicht der Stadt zeigt sich uns noch nicht.

Wir quartieren uns im Luxor ein, eine Hotelanlage ganz im ägyptischen Stil. Es befindet sich am Südende des Boulevards, der Eingang wird von einer Sphinx bewacht, das eigentliche Hotelgebäude ist eine riesige Pyramide. Die Pyramide ist innen quasi hohl, die Zimmer reihen sich in Galerien an der Innenwand bis weit in die Spitze. Da muss man schon schwindelfrei sein, wenn man eines der Zimmer in den oberen Stockwerken bewohnt. Im Erdgeschoß befinden sich das Hotelcasino und Restaurants und Bars. In einem abgegrenzten Raum wird gerade die Ausstellung Körperwelten wie die neue Sensation gefeiert, man muss den Leuten hier halt was bieten.
Unser Zimmer befindet sich irgendwo in mittlerer Höhe. Es ist etwas in die Jahre gekommen, aber sauber und wohnlich. Durch die Fenster schauen wir auf den Flughafen von Las Vegas.

Las Veas USA Luxor
Sphinx vor dem Luxor

Das Leben beginnt hier, wenn die Dunkelheit einbricht. Jetzt kommen die ganzen Leuchtreklamen, Lichteffekte und Scheinwerfer erst richtig zur Geltung. Anders man durch die schnellen Schnitte in Spielfilmen denkt, ist das Gebiet relativ weitläufig und oft liegen zwischen den einzelnen Casions mehrere hundert Meter.

Las Vegas USA Las Vegas Boulevard
Las Vegas Boulevard

Es macht aber trotzdem Sinn und letztendlich auch Spaß, den Las Vegas Boulevard zu Fuß zu erkunden. Denn so hat man die Möglichkeit, von jedem Casino und seiner Themenwelt einen ersten Eindruck zu erhalten. Unterwegs gibt es immer wieder Neues zu entdecken, skurrile Straßenhändler oder etwas aufdringliche Promoter, die mich in die nächste und immer beste Stripbar der Stadt schleppen wollen.
Wir kommen an verschiedenen Hotelcasinos vorbei, dem etwas älteren Excalibur, dem relativ neuen New York, New York und dem fast schon historisch anmutenden Flamingo.

Las Vegas Boulevard USA
Auf dem Las Vegas Boulevard
Las Vegas Boulevard USA New York
New York, New York
Las Vegas Boulevard USA  Flamingo
Das Flamingo-Casino

Das Caesar´s Palace ist eines der berühmtesten Casinos in Las Vegas. Hier essen wir in einem der zahlreichen All-you-can-eat-Restaurants zu Abend. Das Essen ist relativ günstig (man soll sein Geld ja im Casino ausgeben) und das zufriedenstellende Buffet bietet von Pizza über Spaghetti bis hin zu mexikanischer und Asia-Küche eine recht große Bandbreite.

Gestärkt begeben wir uns in das riesige Casino. Überall blitzt und blinkt es, Musik und Sounds von Spielautomaten prägen den Soundtrack. Natürlich ist es ein Muss, hier in Las Vegas selber einmal zu spielen. Das überlasse ich gerne Jenny, die daran ihren Spaß hat. Wir tauschen ein paar Dollar gegen Jetons und sie setzt sich an einen Roulette-Tisch, an dem gestylte Möchtegern-Mafiosi mit weiblicher Dekoration sitzen, genauso wie der klassische Trash-Tourist im Hawaihemd. Als Jenny nach 10 Minuten 15 $ gewonnen hat, will ich sie vom Weitespielen abhalten. So würden wir ja jetzt als eine der wenigen Besucher von Las Vegas mit einem stolzen Gewinn rausgehen. Aber da habe ich wohl den Sinn hier nicht verstanden. Jenny will länger spielen und hat an dem Zocken offensichtlich Freude. Irgendwann nach einer guten Stunde hat sie ihren Einsatz komplett verzockt und ist total happy. 

Caesars Palace Las Vegas USA
Caesars Palace
Las Vegas Boulevard USA Casino
Rein ins Casino

Tagsüber liegen wir an der netten Poollandschaft unseres Hotels herum und faulenzen. Die Bademeister rennen hier in knappem Lendenschurz und antiker, agyptischer Kopfbedeckung rum. Da muss man als Angestellter hier wohl durch (im Caesar´s wird man von römischen Zenturios bedient).

Las Vegas USA Luxor
Am Pool hinterm Luxor

Nach 2 Tagen reicht es uns in Las Vegas. Die totale Reizüberflutung in dieser künstliche Welt mitten in der so unwirtschaftlichen Wüste ist einerseits faszinierend, andererseits irgendwann auch anstrengend. 

Wir setzen uns in den Wagen und fahren weiter. Und natürlich wieder durch die Wüste. Immerhin, auf dem Weg zum Grand Canyon kommen wir am Stausee Lake Mead vorbei und dem gigantischen Hoover-Damm.

Lake Mead USA
Lake Mead

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