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Wir lieben Schokolade

Ein Ausflug in das Schokoladenmuseum Köln

Schokoladenmuseum Köln

37 Grad, ich kann mich nicht erinnern, dass es irgendwann mal so heiß in Köln war. Und was machen wir an solch einem Tag? Klar, wir gehen ins Museum. Denn heute haben wir eine Verabredung im Schokoladenmuseum.

Das Schokoladenmuseum wurde 1993 vom Kölner Schokoladenfabrikanten Hans Imhoff gegründet und zählt seitdem zu den Top-Sehenswürdigkeiten unserer Stadt. Kein Wunder, schließlich ist es das meistbesuchte Museum hier in Köln und zählt zu den zehn meistbesuchten Museen in ganz Deutschland. Und genau das wollen wir uns bei mehr als sommerlichen Temperaturen einmal anschauen. Gar keine schlechte Idee, denn wo mit Schokolade gearbeitet wird, da muss es kühl sein, sonst schmilzt sie ja.

Schokoladenmuseum Köln
Schokoladenmuseum Köln

Im großen Foyer treffen wir uns mit unserer Museumsführerin Eileen, die unsere Gruppe durch das Museum begleitet und an ihrem umfassenden Schokoladenwissen teilhaben lässt. Wir starten im Erdgeschoss, wo man alles über den Kakaobaum, den Anbau und die Ernte erfährt. 

Im Tropenhaus können wir mit allen Sinnen erfahren, unter welchen Bedingungen ein Kakaobaum wächst. Ganz schön schwül hier drinnen, gerade an so einem warmen Tag wie heute. Wir fühlen uns tatsächlich in die Tropen versetzt, mit der üppigen Pflanzenwelt, natürlich echten Kakaobäumen und der hohen Luftfeuchtigkeit gibt es hier ein echtes Stück Dschungel mitten im Museum zu erkunden.

Schokoladenmuseum Köln
Im Tropenhaus

Der Kakaobaum führt ganzjährig Früchte und wächst entlang des Äquators. Die größten Anbaugebiete sind die Elfenbeinküste, Ghana und Indonesien, wie wir auf einer großen Weltkarte lernen. Eileen hat auch noch eine Menge anderer Fakten parat, zum Beispiel, dass sich in einer Kakaofrucht gut 60 Kakaobohnen befinden und man daraus maximal drei Tafeln Schokolade herstellen kann. Unsere Jungs lauschen mit großem Interesse. Besonders Milan zeigt sich engagiert, stellt viele Fragen und bringt sich begeistert immer wieder ein.

Schokoladenmuseum Köln
Wir erfahren vieles über den Kakaoanbau

In der Schokoladenschule dürfen wir dann eine Kakaobohne probieren. Ganz schön bitter, so ganz ohne Zucker. Der Weg bis zur fertigen Schokolade ist noch weit und wird uns hier anschaulich erklärt. Zudem dürfen wir immer etwas probieren, um so die Produktion zu verstehen. Wir kosten unter anderem Kakaobutter, eines der teuersten Fette der Welt, und Kakaomasse, die einer Schokolade geschmacklich schon näher kommt.

Wir betreten die Produktion. Hier wird feinste Lindt-Schokolade verarbeitet und vor unseren Augen in kleine Tafeln gegossen und schließlich verpackt. Alles natürlich maschinell und es ist sehr interessant, die verschiedenen Maschinen bei der Herstellung zu beobachten. Im Schokoladenmuseum werden übrigens jedes Jahr knapp 160.000 Kilogramm Schokolade verarbeitet, das sind rund 400 Kilogramm am Tag. Nicht schlecht für ein Museum.

Schokoladenmuseum Köln
Flüssige Schokolade
Schokoladenmuseum Köln
Schokoladenproduktion
Schokoladenmuseum Köln
Gegossene Schokoladentäfelchen
Schokoladenmuseum Köln
Produktion im Schokoladenmuseum

Am Ende der großen Produktionshalle steht mit bestem Blick auf den Rhein und den Dom das Wahrzeichen des Schokoladenmuseums, der Schokobrunnen. Er ist drei Meter hoch und mit 300 kg frischer Schokolade gefüllt. Hier dürfen wir richtig naschen. Die Maîtres Chocolatiers tunken für uns kleine Kekse in die flüssige Schokolade, die sehr lecker sind. Wir könnten den Rest des Tages auch einfach hier verbringen, aber wir haben ja noch mehr Schokoladiges im Programm.

Im oberen Stock schauen wir uns an, wie die Schokolade in die sogenannten Hohlfiguren gegossen wird. So können wir sehen, wie verschiedenste Schokoladenfiguren auch aus unterschiedlichen Sorten hergestellt werden. Und die ausgestellten Hohlfiguren zeigen, dass man bei der Auswahl der Figuren schon immer sehr kreativ war. Osterhase und Weihnachtsmann kennt man ja, es gibt aber auch Hasen, Elefanten, Kamele... damit könnte man schon einen richtigen Schokozoo gründen.

Schokoladenmuseum Köln
Der berühmte Schokoladenbrunnen
Schokoladenmuseum Köln
Hohlfiguren

Wir werden bereits von der Maître Chocolatier Aiga erwartet, denn nun können wir im Schokoladenatelier unsere eigene Schokolade kreieren. Vorher müssen wir uns stilecht in das richtige Outfit bringen. Das sieht zum einen natürlich wesentlich stylischer aus und schützt uns, wenn mal ein wenig gekleckert wird.

Wir können aus Vollmilch-, Zartbitter- und weißer Schokolade auswählen. Wir entscheiden uns fast alle für eine Mischung und gießen erst eine braune Schokolade auf die Arbeitsplatte, um diese dann mit weißer Schokolade aus einer Spritztüte zu verzieren. Danach können wir unsere Schoki noch mit einer Vielzahl von Zutaten wie Nüssen, Pistazien, Marshmallows, Blaubeeren und sogar kleinen Brezeln verfeinern. Das macht richtig Spaß und es entstehen interessante und kreative Mischungen. Gerade die Jungs nutzen jeden Platz auf ihrer Schokolade aus und packen ordentlich Zutaten drauf.

Schokoladenmuseum Köln
Die neuen Maîtres Chocolatiers
Schokoladenmuseum Köln
Wir stellen eigene Schokolade her
Schokoladenmuseum Köln
Das Ergebnis

Anschließend stellen wir noch Pralinen und Schoko-Lollies her. Unsere Eigenkreationen müssen jetzt erstmal abkühlen, wir bekommen sie am Ende der Führung hübsch verpackt überreicht.

Schokoladenmuseum Köln
Schoko-Lollies und Schoko-Dom
Schokoladenmuseum Köln
Schoko-Pralinen

In den nächsten Räumen des Museums erfährt der Besucher welche große Rolle der Kakao in Mesoamerika inne hatte und wie die Menschen dort schon seit Jahrhunderten mit ihm gearbeitet und gehandelt haben. Schon vor über 5000 Jahren wurde dort bereits ein Kakaotrunk zubereitet, allerdings ohne Zucker und Milchpulver. Stattdessen wurde er mit heißem Wasser und Gewürzen verrührt.

Im 17. Jahrhundert wurde der Kakao auch in Europa bekannt und beliebt. Zahlreiche Exponate dokumentieren, in welch edlen Gefäßen das Getränk an den Adelshöfen serviert wurde.
Im Zeitalter der Industrialisierung wurde Schokolade auch für das gemeine Volk zugängig. Automaten an Bahnhöfen wurden aufgestellt, die man heute im Schokoladenmuseum anschauen kann.

Wir steuern mit Eileen den Colonialwarenladen an. Hier wurden Ende des 19. Jahrhunderts Lebens- und Genussmittel wie Kakao, Kaffee, Tabak, Reis, Gewürze und Tee gehandelt. Wir dagegen bleiben bei Schokolade und dürfen nun alle möglichen Sorten testen, zu denen Eileen immer Wissenswertes zu berichten hat.
An dieser Stelle muss ich anmerken, dass ich ein großer Schokoladenfreund bin, nach dem "Schoko-Tasting" hatte ich aber erstmal genug davon - zumindest bis zum nächsten Tag.

Schokoadenmuseum Köln
"Schoko-Tasting" im Colonialwarenladen

Mit vollen Mägen, viel interessantem Input zum Thema Kakao und Schokolade und mit Tüten voll selbst kreierter Schokolade verlassen wir das Schokoladenmuseum, das in diesem Jahr seinen 25. Geburtstag feiert. Daher gibt es im Jubiläumsjahr viele Aktionen und Events, bei denen sich ein Besuch sicherlich lohnt. So findet vom 31. Oktober bis 18. November 2018 gemeinsam mit Kölner Schokoladenexperten die "Tour de Chocolat" quer durch Köln statt. Und vom 14. - 18. November zeigen auf dem Platz vor dem Museum auf dem "Markt der Chocolatiers" nationale und internationale Chocolatiers ihr Können. 

Link-Tipps / Werbung

Das Schokoladenmuseum ist eines der bekanntesten Museen in Köln. Allein die Lage an der nördlichen Spitze des Rheinauhafens ist eine Klasse für sich. Im ehemaligen und extra umgebauten Zollamt kann man heute alles über Schokolade und Kakao erfahren, u.a. von der Geschichte, dem Anbau, der Produktion und auch der Werbung in früheren Zeiten.
Ein Museumsguide liegt im Kassenbereich aus und führt den Besucher wie ein roter Faden durch die Ausstellung. Er informiert auf 15 Stationen über Ausstellungshighlights. Natürlich können aber auch Führungen und Schokoworkshops gebucht werden. Gerade Schokoladen in dem Schokoladenatelier selber zu kreieren hat uns sehr viel Spaß gemacht.

www.schokoladenmuseum.de

Kommentare

Toni

Das Schokoladenmuseum ist wirklich einen Besuch wert. Können wir auch empfehlen!

SM

Wir lieben auch Schokolade - sehr sogar!

Timo

Hallo,
Für mich ist Köln = Rhein - Dom - 1.FC Köln - Schokoladenmuseum!
Grüße Timo

Christine

Sehr interessanter Bericht über ein tolles Museum!

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