Unsere letzte Station am Pazifik führt uns in den entlegenen Nationalpark Corcovado. Hier gibt es einsame Traumstrände und atemberaubenden Regenwald.
Im Nebelwald von Monteverde
Reisetipps und Aktivitäten
Nach unseren ersten drei Tagen in Costa Rica, die wir in La Fortuna und am Vulkan Arenal verbrachten, geht es für uns weiter nach Monteverde. Die Bergregion um den kleinen Ort Santa Elena ist biologisch eine der vielfältigsten Orte Costa Ricas und eins der Top-Touristenziele. Dank des feuchten Klimas ist hier auf 1.600 Metern Höhe ein einzigartiger Nebel- und Wolkenwald entstanden, den auch wir sehr gerne besuchen möchten.
In wilder Fahrt über den Arenal-See
Von La Fortuna nach Monteverde ist es gar nicht so weit, wenn man sich die Karte betrachtet. Dennoch dauert die Fahrt über drei Stunden. Zunächst sparen wir Zeit, in dem wir mit dem Boot den Arenal-See überqueren anstatt ihn im Bus zu umrunden. Es regnet und es ist stürmisch, während unser Boot über den See jagt. Die Hoffnung, vom See aus einen Blick auf den freien Vulkan zu werfen, haben wir längst begraben. Wir sind schon froh, wenn wir die Uferhänge nebelfrei erkennen können.
Auf der anderen Seite des Sees steigen wir in einen Mini-Van um, der uns über eine holprige Piste nach Santa Elena bringt. Der kleine Ort ist das Zentrum der Region und ganz auf den Tourismus eingestellt. Hier gibt es wirklich alles, was der gemeine Touri braucht oder auch nicht braucht. Unser Hotel Fonda Vela liegt recht weiter außerhalb des Hotels einsam in den Ausläufern des Nebelwaldes. Der Nachteil: Wir sind abgeschnitten und können zu Fuß nicht mal eben in den Ort gehen, um dort im Supermarkt etwas einzukaufen oder zum Abendessen irgendwo einzukehren. Der Vorteil: Zum Nationalpark sind es nur anderthalb Kilometer, die wir locker zu Fuß zurücklegen können, und wir sind hier abseits des Zentrums ganz für uns.
Biologisches Reservat Monteverde
Wir beziehen ein kleines Appartement im Hotel und machen uns kurz nach der Ankunft auf dem Weg zum Biologisches Reservat Monteverde (Reserva Biológica Bosque Nuboso Monteverde). Nach der Fahrt im Mini-Van sind wir froh, dass wir uns nun ein wenig bewegen können. Am Rande der leicht ansteigenden Straße gehen wir im Gänsemarsch zum Eingang des Nationalparks.
Ausländische Erwachsene zahlen 22 $ (Einheimische 7 $) Eintritt, die dazugehörigen Kinder von 6 bis 12 Jahren 10 $. Im Nebelwald erwartet uns eine magische Welt aus intensiven Grün, das zwischen dem hier üblichen Nebel durchscheint. Riesige, mit Moos überdeckte Bäume, herunterhängende Lianen und ein dichter Teppich aus Schlingpflanzen machen den Besuch im Nebelwald einzigartig. In diesem Gebiet kommen gut 3.000 Pflanzenarten und 169 Amphibien- und Reptilienarten vor, dazu leben hier auch Säugetiere wie Affen, Tapire oder Agutis. Bis auf ein paar Vögel sehen wir aber keine Tiere. Sie sind wahrscheinlich in dem Dickicht der Pflanzenwelt zu gut getarnt, als dass wir sie erkennen können.
Wir sind zwei Stunden unterwegs, weil wir eine Abzweigung im Wald verpassen und so unfreiwillig mehrere Rundwege miteinander kombinieren. Das macht aber gar nichts, denn so wird unsere Wanderung abwechslungsreich - es geht bergauf und bergab und schließlich über eine Hängebrücke zurück zum Ausgangspunkt.
In Costa Rica sollte man immer seine Regenkleidung griffbereit haben. Gerade in Monteverde regnet es sehr viel und oft. Kaum haben wir den Park verlassen fängt es heftig an zu regnen. Schnell werfen wir unsere Regenponchos um, um halbwegs trocken zurück zum Hotel zu kommen. Mit mäßigem Erfolg, denn das Wasser spritzt von allen Seiten auf uns ein. Da es trotzdem relativ mild ist, ist das kein großes Problem. Einzig nervig ist, dass die Klamotten bei der hohen Luftfeuchtigkeit nicht wirklich trocknen können und so immer etwas klamm bleiben.
Kolibris und Hängebrücken im Selvatura Park
An unserem zweiten Tag in Monteverde wartet bereits ein Shuttle auf uns, denn wir machen einen Ausflug in den Selvatura Park, einem Natur- und Abenteuerpark, der verschiedene Aktivitäten anbietet. Während die meisten Besucher sich für die Canopy-Tour, einer Zipline-Tour über den Baumwipfeln, anmelden und am Eingang Schlange stehen, betreten wir den Rundweg, der uns zunächst zum Kolibri-Garten führt. Hier stehen Tränken bereit, die mit Zuckerwasser sehr erfolgreich die kleinen Vögel anlocken. Durch den schnellen Flügelschlag herrscht hier ein ziemliches Gesumme, wenn die Kolibris senkrecht in der Luft stehen und mit ihren langen Schnäbeln das Wasser trinken. Dabei sind sie ganz zutraulich, lassen sich toll beobachten und fotografieren. Und sie setzen sich sogar auf unsere Finger, während sie trinken.
Wir sind so angetan von den Kolibris, dass wir fast vergessen, dass noch ein 3 Kilometer langer Wanderweg mit acht Hängebrücken auf uns wartet. Dieser führt ebenfalls durch einen bezaubernden und faszinierenden Nebelwald, der uns dank der Hängebrücken auch oberhalb der Baumwipfel entlang führt.
Nach ca. 1,5 Stunden erreichen wir ein riesiges Gewächshaus mit einer Schmetterlingsfarm. Hier fliegen verschiedene Schmetterlinge herum, die uns aber insgesamt nicht so sehr begeistern. Da die Schmetterlingsfarm in unserem Eintritt inbegriffen ist, schauen wir zumindest einmal kurz vorbei. Denn ein Besuch im Selvatura Park ist nicht wirklich günstig und auf allgemeinem Costa Rica-Niveau. Wir hatten das kleinste und günstigste Paket, das wooden package, gebucht. Hier zahlen Erwachsene 50 $ und Kinder (4-12 Jahre) 40 $. Wer das volle Programm inklusive Canopy Tour buchen möchte, darf dafür 150 $ pro Person ausgeben. Trotz der happigen Preise sind wir im Selvatura Park voll auf unsere Kosten gekommen und hatten eine tolle Zeit. Auch wenn kurz vor dem Biologischen Reservat vor einem Café ebenfalls Kolibri-Tränken aufgebaut und diese kostenlos zu besichtigen sind, sind sie hier im Selvatura Park noch etwas schöner im Garten aufgestellt. Und die Hängebrücken sind einfach nicht zu toppen und ein tolles Erlebnis.
Kaffee- und Schokoladentour bei Don Juan
Am Nachmittag werden wir von einem Shuttle zur Kaffee- und Schokoladentour bei Don Juan abgeholt. Don Juans Familie war eine der ersten, die sich in der Region von Monteverde niederließen und Kaffee anbauten. Seit 12 Jahren werden Touren angeboten, die den Besuchern die Herstellung von Kaffee, Schokolade und Rum näherbringen.
Die zweistündige Tour wird auf spanisch oder endlich angeboten und ist informativ und kurzweilig zugleich, was an unserem Guide liegt. Er bringt Fakten und Herstellungsprozesse lebhaft und humorvoll rüber und schafft es, unsere 12-köpfige Gruppe bei Laune zu halten. Zunächst schauen wir uns junge Kaffeepflanzen an. Die Bohnen werden später zum Trocknen ausgelegt und geröstet. Hier dürfen sich die Jungs nützlich machen und verteilen die Kaffeebohnen fachkundig auf einer Trockenvorrichtung. In einer Hütte können wir dann frisch gerösteten Kaffee aufbrühen und probieren. Unsere Jungs wollen unbedingt auch einmal probieren und wir sind ganz überrascht, dass ihnen der frische Kaffee schmeckt.
Weiter geht es zu einer Zuckerrohrpresse. Der süße Saft wird ein wenig mit Wasser gemischt und auf unsere Gruppe verteilt. Sehr lecker. Doch statt ihn an Touristen zu verköstigen, wird der Zuckerrohrsaft normalerweise für die Rum-Herstellung verwendet.
An der letzten Station geht es um die Kakaofrucht und die Herstellung von Schokolade. Wir stellen aus der bitteren Kakaomasse ein süße Pampe her, die zwar noch keine richtige Schokolade ist, aber vom Geschmack her schon etwas daran erinnert. Gemischt mit heißem Wasser können wir dann auch noch leckeren Kakao trinken.
Die zweistündige Tour geht schnell vorüber und hat uns allen Spaß gemacht. Zum Abschluss besuchen wir die Bar, in der es kostenlosen Kaffee gibt, und den Shop. Wir schlendern ein wenig durch die Regale und kaufen ein paar Mitbringsel, kleine Kaffeepackungen und leckere, mit Schokolade überzogene Kaffeebohnen. Die Preise sind überraschend günstig und auf jeden Fall günstiger als in anderen Souvenir- oder Kaffeeshops, die wir im weiteren Verlauf der Reise ansteuern. Kurz bevor es zurück ins Hotel geht, treffen wir auf den echten Don Juan, der mit seinem Hund vorbeigeschlendert kommt und gerne mit unseren Jungs für ein Foto posiert.
Reiseführer Costa Rica
Auf unserer Costa Rica-Reise hatten wir die Reiseführer von Iwanowski´s und von Stefan Loose mit im Gepäck. Mit diesen beiden Reiseführern waren wir bestens versorgt. Wir haben Wissenswertes über Land und Leute erfahren, konnten unsere Reise bestens planen und wurden mit aussagekräftigen Infos zu unseren Stationen versorgt. [Affiliate-Links]
Kommentare
Danke für eure tollen Costa Rica Beiträge! Das steigert die Vorfreude ins GIGANTISCHE! Sehr hilfreich für unsere weitere Reiseplanung. Liebe Grüße Jenni
Danke für deinen Kommentar. Wie toll, dass es für euch nach Costa Rica geht! Wann werdet ihr reisen? Das Land ist ein absoluter Traum, freut euch drauf!
Viele Grüße Andi
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