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Herbstferien im Allgäu

Reisetipps für eine Rundreise im Wohnmobil (Teil 1)

Wir wollen in unseren Herbstferien das Allgäu im Wohnmobil erkunden. Nach einigen coronabedingten Anlaufschwierigkeiten und einer gemütlichen ersten Nacht im Bed & Breakfast d’Kammer in Illerbeuren haben wir unseren Etrusco T 6900 SB bezogen. Mit vier coolen Leihfahrrädern von Willis Radladen in der Wohnmobilgarage und gefüllten Kühlschrank starten wir von Isny aus in Richtung Bodensee.

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Mit den Fahrrädern am Bodensee

Lindau am Bodensee

Ob der Bodenseeso groß ist wie ein Meer, wollen unsere Jungs wissen. Oder ob wir mal eben mit den Fahrrädern drumherum radeln könnten. Weder noch. Aber wunderschön liegt er da in der Herbstsonne und fast schon übertrieben kitschig gleitet ein stolzer Schwan vorbei.

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Bodensee am Morgen -fast schon zu kitschig

Unser Campingplatz Park Camping Lindau am See liegt, wie der Name schon sagt, direkt am Bodensee und lässt sich diese Premiumlage auch entsprechend bezahlen, obwohl schon Nebensaison ist und zum Beispiel gar nicht mehr alle Waschräume geöffnet haben. Wir finden einen guten Platz in Seenähe und fahren gleich los mit den Rädern ins etwa 5 Kilometer entfernte Lindau.

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Abendlicher Blick vom Campingplatz auf den See

Was für ein Touristenmagnet diese hübsche, auf einer durch Brücken mit dem Festland verbundenen Insel thronende mittelalterliche Stadt in der Hochsaison ist, lässt sich erahnen. Jetzt schlendern wir fast allein durch die Gässchen und blicken von Seehäfen und alten Befestigungsanlagen auf den See, der hier tatsächlich wie das Meer wirkt. Um 18:00 Uhr haben hier schon alle Läden zu und die Stadt wirkt etwas ausgestorben. Wir kurven mit den Rädern noch einmal um die Stadt herum und treten dann den kurzen Rückweg zum Campingplatz an.

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Lindau - einmalige Lage
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Im Herbst schön leer
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Hafen in Lindau
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Fast wie am Meer
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Durch die Altstadt mit den Rädern
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Rathaus Lindau

Skywalk Allgäu Naturerlebnispark in Scheidegg

Am nächsten Tag steht der Skywalk Allgäu Naturerlebnispark in Scheidegg auf unserem Programm, eine gute Mischung aus Skywalk, Baumwipfelpfad, Naturerlebniswegen, Spielplätzen und Streichelzoo. Während Mato schaukelt und klettert und sich in verschiedenen Geschicklichkeitsdisziplinen misst, zum Beispiel über sehr wackelige Baumstämme balanciert, laufen wir anderen schon einmal abwechselnd auf 40 Meter hinauf. Der Blick von der Aussichtsplattform ganz oben ist gigantisch, unten die noch sattgrünen Wiesen, auf denen die hübschen grauen Allgäukühe weiden, im Hintergrund die schon schneebedeckten Alpen.

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Eine wunderschöne Aussicht

Als nächsten trauen wir uns auf den Baumwipfelpfad, was unseren höhenängstlichen Mato etwas Überwindung kostet. Hier läuft man nicht nur entlang, sondern es wird viel Abwechslung geboten. So kann man klettern und rutschen und nebenbei noch einiges über Wald und Waldbewohner erfahren.

Nachdem wir wieder unten angelangt sind, geht es nach einer weiteren Spielplatzrunde auf den vielen schönen Naturholzgeräten in den Streichelzoo, wo Kaninchen und Ziegen, auch ein sehr niedliches, ganz junges Zicklein, leben.

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Hinauf auf 40 Meter Höhe
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Wanderung über Baumwipfel
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Klettern in der Höhe
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Und danach noch ein paar niedliche Tiere beobachten und streicheln
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Er hat sich ein schönes, sonniges Plätzchen mit Aussicht ausgesucht

Im Shop noch schnell Matos Radiergummisammlung um ein sehr cooles, neues Monsterexemplar erweitert und einen Kuhglocken-Schlüsselanhänger für die immer ihren Schlüssel suchende Oma erstanden, bevor es wieder den schönen Spaziergang hinab zum Parkplatz geht, mit kleiner Pause auf einer hölzernen Hollywoodschaukel.

Skywalk Naturlerlebnispark Allgäu

Highlight des Naturerlebnisparks ist sicherlich der moderne und barrierefreie Baumwipfelpfad, der aus einer 540 Meter langen Hängebrückenkonstruktion besteht. Vom Aussichtsturm in 40 Metern Höhe kann man bis zu den Alpen und den Bodensee schauen. Darüber hinaus bietet der Park zahlreiche Walderlebnisse für Jung aber auch Alt: Abenteuerspielplatz, Geschicklichkeitsparcours, Streichelzoo, Walderlebnispfade, Waldbaden, Barfußpfad und natürlich auch ein gastronomisches Angebot für die Pause zwischendurch.

In der Hauptsaison hat der Park von 10 - 18 Uhr geöffnet, in der Nebensaison von 11 - 17 Uhr. Erwachsene zahlen 7,50 €, Kinder ab 1 Meter Größe 5,20 €, für kleinere Kinder ist der Eintritt frei. Es werden zudem verschiedene Familien- und Gruppentarife angeboten.

Weitere Infos gibt es auf der Website www.skywalk-allgaeu.de

Spaziergang zu den Niedersonthofener Wasserfällen

Im Bemühen, nicht die überlaufenen Allgäu-Touristen-Hotspots anzusteuern, sind wir bei der Suche nach Geheimtipp-Alternativen auf die Niedersonthofener Wasserfälle gestoßen. Die liegen allerdings so versteckt, dass man den Zugang dorthin kaum findet und uns Google Maps erstmal fehlleitet. Und mit großem Wohnmobil muss man ja auch immer darauf achten, nirgendwo im Weg herumzustehen und den Unmut der Anwohner auf sich zu ziehen. Schließlich finden wir ein Plätzchen zum Parken und fahren zunächst mit den Rädern los. Allzu weit kommen wir damit nicht, denn der Waldweg ist sehr holprig und führt recht steil bergan. Zumindest konnten wir die Jungs so eher motivieren als mit „Wandern“. Nun wandern wir weiter und der Weg ist sehr schön und leer. Durch den herbstlichen Wald laufen wir bei schönstem Sonnenwetter immer am Wasser entlang, mal treppauf, mal über Brücken, bis wir den ziemlich versteckt liegenden Wasserfall entdecken, und der ist spektakulär. Hier machen wir Rast und lauschen dem wilden Getöse, bis wir wieder zurücklaufen.

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Eine sehr schöne Wanderung durch den Wald
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Angekommen!

Schöner Stellplatz in Blaichach

Leider kommen wir auf diesem schönen Wohnmobilpark Alpen-Rundblick in Blaichach erst an, als es schon dunkel wird und kalt. Den hier gibt es einen Spielplatz und gigantische Alpensicht, wie wir am nächsten Morgen feststellen. Abwaschen kann man im Häuschen, Duschen normalerweise auch, wenn nicht gerade Coronapandemie herrscht. Diese Nacht werden wir unsere Standheizung auf niedriger Stufe angeschaltet lassen, denn es soll frieren.

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Camping with a view

Mit der Fellhornbahn hinauf in den Schnee und wandernd wieder hinunter

Bei eisigem Sonnenwetter brechen wir auf zur Fellhornbahn. Mit einem solchen Ansturm hatten wir nicht gerechnet und stehen erst einmal eineinhalb Stunden an, bevor wir mit der Gondel der Oberstdorf-Kleinwalsertal-Bergbahnen hinauf zum Fellhorn fahren können. Auf halber Höhe steigen wir um und fahren weiter hinauf zur Gipfelstation auf 1967 Metern. Oben angekommen, können unsere Jungs ihr Glück kaum glauben, dass hier tatsächlich Schnee liegt und zwar genug, um sich mit Schneebällen zu bewerfen und einen Schneemann zu bauen. Der Blick auf die gegenüberliegenden Alpengipfel ist wunderschön. Hier oben hat man die Wahl, ganz hinauf zum Gipfel zu laufen, zu einem See zu wandern, oder den Weg bergab zu nehmen. Wir entscheiden uns für letzteres, auch angesichts der fortgeschrittenen Zeit. Auf der Fellhorn Gipfelbahn Station wollen wir einkehren und freuen uns auf einen Kaiserschmarrn. Allerdings haben diese Idee auch sehr viele andere, sodass der Kaiserschmarrn schon aus ist und die Schlangen extrem lang. Langsam bangen wir, ob wir die letzte Talfahrt noch erwischen, denn auch hier sind die Schlangen endlos. Wir entschließen uns nach einigem Hin und her, den Weg ganz bis hinunter zu Fuß zurückzulegen. Ohne Kaiserschmarrn oder sonstiges Mittagessen im Magen stellen die zwei Stunden Wanderung eine kleine Herausforderung für unsere Jungs dar. Mit unserem letzten Proviant, ein paar Nüsschen, und Pausen, z.B. am Schlappoldsee, halten wir sie bei Laune. Die Wanderung ist superschön und abwechslungsreich, über Skipisten, durch Wälder und Brücken. Nächstes Mal würde ich direkt so planen.

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Im Schnee auf dem Fellhorn
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Glücklich im Schnee
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Abstieg ins Tal
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Das erste Etappenziel vor Augen
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Mato am Schlappoldsee
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Und weiter geht's hinunter ins Tal
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Das letzte Stück durch den Wald

Oberstdorf Kleinwalsertal Bergbahnen

Die OK Bergbahnen verbinden bringen die Besucher sowohl im Sommer als auch Winter auf die Gipfel rund um Oberstdorf und dem Kleinwalsertal. Im Winter haben wir die Bahnen bereits beim Skifahren genutzt, im Sommer bzw. Herbst kann man sich in die Berge fahren lassen, um dort vor toller Alpenkulisse zu wandern.

Die Fellhornbahn I (im Winter gibt es zusätzlich die Fellhornbahn II) bringt Besucher auf die Mittelstation auf 1.779 Metern. Hier kann man im Bergrestaurant einkehren, zu verschiedenen Wanderungen aufbrechen (z.B. zum nahegelegenen Schlappoldsee oder man fährt mit der Fellhorn Gipfelbahn weiter nach oben. Lohnenswert und für Kinder geeignet ist die ca. 2 stündige Wanderung zurück zur Talstation.

Die Bergbahnen sind ganzjährig geöffnet, die Fahrzeiten orientieren sich an der jeweiligen Saison. Weitere Infos zu Öffnungszeiten, Wanderrouten, Pistenplänen und Preisen findet ihr auf der Website www.ok-bergbahnen.com.

Mit der Hörnerbahn aufs Bolsterlanger Horn und im Mountaincart hinuntergedüst

Heute fahren wir in den kleinen gelben Gondeln der Hörnerbahn von Bolsterlang aus hinauf aufs Bolsterlanger Horn. Auf 1586 Metern angekommen, ist es so neblig, dann man kaum die Hand vor Augen sehen kann. Was vor allem unser Jungs sehr freut, ist, dass wir heute nicht den Berg hinunterwandern, sondern eine besondere Attraktion geplant haben, die wir so auch noch nicht kannten, geschweige denn ausprobiert haben: wir leihen uns Mountaincarts, eine Art Kettkar ohne Kette, in denen wir ins Tal düsen. Mato ist noch zu klein, um selbst zu fahren, und fährt bei Andi mit. So ganz geheuer ist ihm die Fahrt nicht und als Beifahrer kommt ihm das Tempo wohl noch schneller vor. Spaß hat dann aber doch. Milan und ich pesen schon mal vor. Von entgegenkommenden Wanderern ernten wir teils Spott, teils Freude über diese seltsame Art der Fortbewegung bergab. Wir haben jedenfalls Riesenspaß und würden am liebsten gleich nochmal fahren. Das einzige, das uns davon abhält, sind die Preise.

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Hinauf mit der Hörnerbahn
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Hinab im Mountaincart
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Ein Riesenspaß

Wanderung Ostertal-Tobelweg

Nach dem Mountaincartspaß haben wir heute noch eine Wanderung zum Ostertal Tobel geplant. Übrigens, für alle Nicht-Allgäuer unter euch: Tobel bedeutet „enge Schlucht, besonders im Wald“. Wir mussten das auch erstmal googlen. Auch der Ostertal-Tobelweg ist recht versteckt, man muss ihn erstmal suchen. Wir finden einen Wanderparkplatz, wo wir im Wohnmobil picknicken und von hier aus mit unseren Rädern starten. Wie schon befürchtet, müssen wir allerdings wieder bald absteigen und zu Fuß weitergehen, was den Jungs zunächst missfällt. Der Weg ist aber so schön, immer am Ostertalbach entlang durch den Wald, vorbei an Felswänden, dass das Wander-Gemecker bald schon verstummt. Am steinigen Ufer des Ostertalbachs bauen wir Steintürme und genießen die Natur und den Blick auf den Tobel. Zum Parkplatz ist es von hier aus gar nicht mehr weit, sodass wir beschließen, den Weg weiterzugehen und die Räder später mit dem Wohnmobil einzusammeln. Ein wirklich schöner Spaziergang!

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Ein erster kleiner Wasserfall in Sicht
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Ein sehr schöner Weg am Fluss entlang
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Die Wasserfälle werden immer spektakulärer
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Weg zurück über die Brücke
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Und über die Wiese

Stellplatz in Fischen

Den Wohnmobilstellplatz in Fischen steuern wir auf unserer Allgäureise insgesamt dreimal an. Er ist gar nicht so außergewöhnlich, liegt aber als Ausgangspunkt für alle möglichen Ausflüge und Unternehmungen sehr gut, ist ruhig und beschaulich, gleich neben einer Weide, wo die Glocken der Allgäukühe klingeln. Nur ab und zu hört man den ganz in der Nähe auf eingleisiger Strecke fahrenden Regionalzug hupen. Man darf hier freundlicherweise die Toiletten des nebenan liegenden Kleingartenvereins mitbenutzen, was wir allerdings erst bei unserer dritten Übernachtung hier mitbekommen haben.

Heute Abend fängt es an, sich richtig einzuregnen. Es regnet die ganz Nacht durch, was im Wohnmobil sehr gemütlich ist, unsere weiteren Reisepläne aber etwas durcheinanderbringt. Denn eigentlich sollte unsere Allgäutour mit dem Besuch eines Hochmoors weitergehen, was bei diesem Wetter aber nicht möglich ist. Wie es stattdessen weitergegangen ist, das erfahrt ihr im zweiten Teil unserer Allgäurundreise.

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Stellplatz mit Blick auf die Kuhweide
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Sehr idyllisch!

Unser Allgäu-Roadtrip im Video

Wenn euch unsere Rundreise durch das Allgäu interessiert hat und ihr ein paar bewegte Bilder sehen wollt, dann schaut doch mal auf unserem YouTube-Kanal vorbei. Dort findet ihr ein paar Videos über die Reise mit vielen Eindrücken und Impressionen.

Zu unseren Allgäu-Videos auf YouTube

Herbstferien im Allgäu (Teil 2)

Unser Roadtrip im Wohnmobil geht weite: Mittelalterliche Städtetour, Leben auf dem Bauernhof, Illerbrücken, Alpakatour, Gipfelbesteigungen, Moorlandschaften, Radtouren und Tobelwege - hier lest ihr, wie unsere Allgäurundreise im Wohnmobil weitergeht.

Zum 2. Teil unseres Allgäu-Roadtrips

Kommentare

Kai

Sorry, mein Kommentar sollte natürlich so aussehen??!
Kai

Kai

??
Kai, Camperfan

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