Sucht ihr den perfekten Ort für einen sehr entspannten Strandurlaub, mit sonnigem Wetter, griechischer Herzlichkeit, herrlichem Meer zum Schwimmen und für kleine Bootstouren und urigen Tavernen direkt am Strand? Dann fahrt nach Tolo!
Sommerferien auf dem Peloponnes
Griechenland: Sonne, Chillen und Meer
Das Problem an einer Weiterreise von einem traumhaften Urlaubsort zum nächsten ist ja immer die Befürchtung, dass der neue Ort in den Erwartungen weit hinter dem ersten zurückbleibt. So ging es uns nach einer traumhaften ersten Sommerferienwoche in Tolo auf dem Peloponnes. Würde der zweite Ort, Petrochori, die zweite Unterkunft, Petrasaki, annähernd mithalten können? Da waren wir erst einmal skeptisch, nachdem wir uns in Tolo so wohlgefühlt hatten und dieser kleine Ort für uns der Inbegriff des sommerlichen Chillens war.
Von Tolo auf der Innenseite des östlichsten „Fingers“ des Peloponnes bis nach Petrochori auf der Außenseite des westlichsten Zipfels dauert die Fahrt ungefähr 2 Stunden 40 mit dem Auto. Die Strecke ist gut ausgebaut und abwechslungsreich. Die Preise der Autobahnmaut sind fair, Rastplätze mit sauberen Toiletten gibt es überall. Unterwegs decken wir uns in einem Discounter mit ein paar Grundnahrungsmitteln wie Wasser, Tomaten, Gurken, roten Zwiebeln, Olivenöl und Feta in Massen ein, wollen wir doch die leckeren griechischen Salate, von denen wir uns in der letzten Woche vornehmlich ernährt haben, auch einmal selbst ausprobieren.
Schließlich erreichen wir mit unserm bis auf den letzten Millimeter vollgestopften Mietkleinwagen das beschauliche Örtchen Petrochori, das inmitten von Olivenhainen liegt und aus nur wenige Häusern, einer Kapelle, einer Taverne und einem kleinen Lädchen besteht. Der erste Eindruck unserer Unterkunft am Rande des Örtchens: Das ist aber urig! Wie auf der Internetseite beschrieben und gezeigt, liegen die kleinen, im griechischen Stil gebauten Steinhäuschen in einem schönen Garten mit Terrassen, Hängematte und Schildkröten, die wir aber erst später entdecken werden. Die Unterkunft ist genauso einfach, wie wir sie uns vorgestellt haben, gemütlich und alles da, was man braucht, von der eigenen Terrasse aus der Blick ins weite Land auf Olivenhaine, Meer und manchmal auch (zum Glück nur in der Ferne und sehr schnell gelöscht) Waldbrände. Was wir uns zugleich fragen: Wie werden wir es hier angesichts der Hitze von deutlich über 30 Grad ohne Pool aushalten (an den hatten wir uns in Tolo als Abwechslung zum Meer gewöhnt) und wird uns in der abgeschiedenen Idylle in den kommenden 10 Tagen nicht irgendwann die Decke auf den Kopf fallen?
Zur großen Erleichterung unserer Jungs funktioniert das WLAN einwandfrei, sodass sie auf digitale Weise chillen können.
Wir (vor allem unsere Jungs) hatten sich einen entspannten (oder auch faulen) Strandurlaub gewünscht und den bekommen wir hier. So sieht unser Tagesrhythmus aus, angepasst an die klimatischen Bedingungen: Ausschlafen, solange es geht. Mit Ventilator und offenen Fenstern und Terrassentür kommt irgendwann am frühen Morgen eine angenehme Brise auf, dann, wenn die Sonne aufgeht, solltet ihr schnellstmöglich alle Fensterläden schließen und weiterschlafen (es sei denn, ihr wollt um 6 aufstehen, wir wollten das nicht!). Ihr könnt auch auf den Sonnenliegen auf der Terrasse schlafen, unsere Jungs haben es ausprobiert. Nachts endet das Dauerzirpen der Zikaden, dafür schallt manchmal von fern das Geheul der Schakale. Frühstück auf der Terrasse mit frischem Brot aus dem Dorfladen, Müsli und regionalem Obst, vor allem die Nektarinen und Wassermelonen haben es uns sehr angetan. Danach erstmal ausruhen und verdauen, vielleicht eine Partie Backgammon oder Quixx spielen (eher wir Erwachsenen als die Kinder). Dann, wenn es eigentlich schon zu heiß ist, gehen oder fahren wir, dick mit Sonnenmilch eingecremt, zum Strand, wo man es nur im Wasser und im Schatten aushalten kann. Die Strände sind hier traumhaft und wir haben die Qual der Wahl, welchen Strand wir zuerst ansteuern.
Der absolute Favorit unserer Jungs: Der Voidokilia Strand, von ihnen auch liebevoll der Vokuhila Strand genannt. Laut irgendeines Rankings gehört er zu den 5 (oder 10?) schönsten Stränden der Welt und wenn ihr dort seid, versteht ihr sofort, weshalb. Die Bucht ist kreisförmig mit nur einer schmalen Öffnung zum offenen Meer hin. Der Sand fein, mit einer schönen Dünenlandschaft drumherum und sogar etwas Kultur: Auf den umliegenden Bergen könnt ihr antike Grabstätten, eine Befestigungsanlage und auch eine Höhle erkunden (das solltet ihr aber früh morgens oder abends tun, wenn die Sonne nicht zu sehr knallt). Am Abend kommen Wellen auf, tagsüber ist das Meer meist ruhig, sodass ihr entspannt schwimmen und schnorcheln könnt. Die Kinder haben viel Spaß, von der steilen Düne am Ende der Bucht aus ins Wasser zu rennen beziehungsweise zu springen. Der Voidokilia Strand ist trotz seiner lokalen Berühmtheit und Schönheit sympathischerweise weder bewirtschaftet noch bewacht. Was auf der anderen Seite bedeutet, dass ihr euren eigenen Sonnenschirm mitbringen solltet (gibt es in jedem Laden in unterschiedlichen Preis- und Qualitätsklassen zu kaufen), falls ihr euch nach dem Baden noch am Strand aufhalten wollt (ohne Schatten wird es sehr schnell viel zu heiß!).
Es gibt von unserer Unterkunft aus auch einen näheren Strand, nicht so außergewöhnlich wie Voidokilia, aber auch schön und bewirtschaftet, was den Vorteil hat, dass ihr hier einfache Liegen, schicke Pouffs oder auch luxuriöse Sonnenbetten mieten und euch mit Getränken und sogar Snacks versorgen könnt. Dorthin gelangen wir in 10 Minuten zu Fuß.
Ein weiteres Strandhighlight ganz in der Nähe: Die langgezogene Navarinobucht. Hier kommt Ostseefeeling auf. Seichtes Wasser, dadurch, dass die Bucht komplett vom offenen Meer geschützt ist, null Brandung. Hier kann ich perfekt „Bahnen schwimmen“ und es gibt eine außergewöhnliche Besonderheit hier, die vor allem die Kinder sehr begeistert: Ein gesunkenes Schiff direkt in unmittelbarer Strandnähe, um das herum das Schnorcheln besonders viel Spaß macht.
Nach dem morgendlichen beziehungsweise eher mittäglichen Strandbesuch kehren wir in unsere Unterkunft ein, essen griechischen Salat, der in Griechenland aus irgendeinem Grund noch viel besser schmeckt als zuhause, ruhen uns wieder aus, hängen herum, lesen (zumindest wir Eltern), füttern eine der drei Schildkröten der Schildkrötenfamilie, die den Garten mit uns teilt, mit Gurkenscheiben, spielen noch etwas.
Gegen 18 Uhr hat es sich soweit abgekühlt und wir sind wieder voller Tatendrang, dass wir zum zweiten Strandausflug des Tages aufbrechen. Klamotten tragen wir, abgesehen von unseren Badesachen, in diesem Urlaub so gut wie keine und hätte entsprechend getrost mit Handgepäck statt größeren Taschen reisen können. Waschen kann man in der Unterkunft übrigens auch.
Wenn wir dann gegen 20 Uhr vom Strand zurückkehren, haben wir Hunger. Und dann kehren wir meist in die sehr nette und unkomplizierte, leckere Strandbar auf dem Weg zu unserem „Hausstrand“ ein. Zum Nachtisch bekommt man hier, wie in Griechenland üblich, noch etwas Wassermelone oder Baklava gereicht. Sonnenuntergang über dem Meer, lauschige Sommerabende, köstliche, griechische Küche von Tzatziki über griechischen Salat und Meeresfrüchte bis hin zu Lamm und am Spieß frisch zubereitetes Spanferkel (auf das sich unsere Jungs stürzen). Auch die Taverne im Örtchen ist lecker und nett. Auch ein gutes Restaurant inmitten der Olivenhaine haben wir aufgetan. Uns hat es aber doch immer eher ans Meer gezogen.
So vergehen die 10 Urlaubstage in Petrochori viel schneller als erwartet. Am Abreisetag legen wir auf der etwa dreieinhalbstündigen Rückfahrt zum Flughafen Athen noch einen kurzen Zwischenstopp am Kanal von Korinth ein. Wenn man die Brücke darüber überquert, kann einem schon etwas mulmig werden. Wenn man den Bungeejumpern zuschaut, noch mehr! Hier kaufen wir die letzten Souvenirs und geben dann pünktlich unseren Wagen ab.
Die Rückreise ist leider mehr als abenteuerlich, aber das ist eine andere Geschichte. Hier kotmmGestrandet in Athen, nachdem wir schon stundenlang im extrem verspäteten und zunächst technisch defektem Flieger standen. Ausstieg dann letztendlich wegen Nachtflugverbots in München, nachdem schon lange klar war, dass wir unseren Anschlussflug nach Köln verpassen würden. Mitten in der Nacht Gepäck wieder vom Band abgeholt, zusammen mit 240 anderen übermüdeten und irgendwann auch verzweifelt bis verärgerten Flugpassagieren zum Aegean Schalter, an dem sich niemand zuständig fühlte und auch nicht kümmerte, von Lufthansa, mit der wir geflogen sind beziehungsweise eben nicht fliegen konnten, keine Spur, keine Ansprechperson, kein Hotel, kein Wasser, kein Kümmern, keine Entschuldigung. Die ersten schreienden Gäste mit Nervenzusammenbruch, statt Trost oder Lösungsansätzen wurde die Bundespolizei alarmiert. Schlaflose Nacht auf Steinboden außerhalb der Sicherheitskontrolle (mitten in der Nacht und wenn man keinerlei Info hat, wann und wie es weitergehen soll, kann man ja leider kein Gepäck aufgehen). Wenn man so auf seinen klammen Strandhandtüchern auf dem Steinboden eines Flughafens liegt und vom Sicherheitspersonal angeschrien wird, man solle sofort aufstehen und verschwinden, weiß man ansatzweise, wie sich Wohnungslose fühlen. Stunden in der Lufthansa und später auch Eurowingshotline verbracht, auch hier Verantwortungspingpong, keiner zuständig, fehlerhafte Umbuchung, Forderung von 2.000 Euro am Checkinschalter und so weiter. Wir sind schließlich nach 30-stündiger Reise angekommen, zwar nicht in Köln, aber zumindest in Düsseldorf (inzwischen auch in Köln!). Drückt uns die Daumen, dass es auch irgendwann mit der Kompensation für diese krasse Desorganisation klappt! Die Urlaubserholung war erstmal dahin, danke an Lufthansa, aber bestimmt kommt sie bald wieder!
Kommentare
Oh, das klingt nach einem tollen Urlaub. Das griechische Festland hatte ich gar nicht auf dem Radar, vielmehr die Inseln. Danke für den Tip!
Danke für deinen Kommentar. Eine Reise auf den Peloponnes können wir sehr empfehlen!
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