Eine geführte Gruppenreise ist für uns Neuland, und den Norden Südafrikas kennen wir noch nicht. Voller Vorfreude starten wir in Richtung Blyde River Canyon und Kruger Nationalpark, gespannt auf die Natur und wilde Tiere.
Südafrika mit der Familie entdecken - Teil 2
Unsere Rundreise: Königreich Eswatini und Flusspferde in St. Lucia

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Djoser entstanden.
In den Sommerferien waren wir zwei Wochen in Südafrika unterwegs. Das Spannende: Wir sind im Rahmen einer Familien-Gruppenreisem, organisiert von Djoser Family, durch den Norden des Landes gereist. Von Johannesburg ging es zunächst zum beeindruckenden Blyde River Canyon und weiter in den Kruger Nationalpark. Dort konnten wir zahlreiche Tiere aus nächster Nähe beobachten: Elefantenherden, Giraffen, Löwen und viele andere Wildtiere sorgten für unvergessliche Momente. In diesem zweiten Teil berichten wir, wie es auf unserer Rundreise weiterging.
Tag 6: Weiterreise nach Eswatini
Wir verlassen die Region um den Kruger Nationalpark und genießen zum Start in den Tag das leckere Frühstück in der Nkambeni Safari Logde. Man kann sich von einem sehr fröhlichen Mitarbeiter Omelettes mit einer Vielzahl an Zutaten nach Wahl frisch zubereiten lassen. Viel mehr bekommen wir von der Lodge leider nicht mehr mit, denn nun reisen wir schon weiter.
Wir reisen weiter in Richtung Eswatini, das seit 2018 nicht mehr mit dem Kolonialnamen Swasiland benannt ist.
Es ist ein Königreich. Erst 1968 hat das kleine Land die Unabhängigkeit von England als Kolonie erlangt, genauso wie Lesotho. Die Fahrt führt uns durch verschiedene kleinere Orte, einfache Steinhäuser, bunt bemalte Shops, Familien in traditioneller Kleidung auf dem Weg zur Kirche (heute ist Sonntag). Wir fahren am Fluss entlang, im Hintergrund die Berge, Bananenplantagen und vor allem Zuckerrohr, das hier in großen Mengen angebaut wird.
Im Niemandsland zwischen Südafrika und Eswatini besuchen wir das Mantenga Cultural Village, das Einblicke in die Kultur des Swasivolkes bietet. Wir werden begrüßt durch Guide Florence, die uns zuerst auf den kleinen Dorfplatz führt und uns eine Einführung in ihre Kultur gibt.
Beim Swasivolk herrscht Polygamie, der Häuptling lebt mit 2 Frauen, 25 Kinder und den Großeltern im Dorf. Die Großmutter ist eine Art Queen Mum der Familie. Kinder schlafen bis zum Alter von 6 Jahren bei der Mutter, danach bis 13 bei der Oma, danach in eigener Hütte für Jungs und Mädchen getrennt.
Anschließend zeigt uns Florence die sogenannte Parlamentshütte, in der Familienversammlungen abgehalten werden. Die Rundhütten sind alle im traditionellen Stil gebaut. Das Dach ist mit Reet gedeckt, der Boden besteht aus einer Mischung aus gepresstem Kuhdung und Termitenhügelerde. Geschlafen wird auf Bastmatten mit hölzernem Kissen und einem Kuhleder als Decke. Am Ende gibt es noch eine Show mit traditionellem Tanz und Musik.


Wir reisen nach Eswatini ein. Das kleine Land hat gut 1,2 Millionen Einwohner. Es herrscht bis heute Polygamie. Die große Mehrheit der Einwohner sind Christen. Die Hauptstadt Eswatinis ist Mbabane. Nur etwa 1% der Bevölkerung ist weiß. Eswatini hat mit 27 % die höchste HIV-Infektionsrate der Welt. Es bestehet eine große wirtschaftliche Abhängigkeit von Südafrika, ein Teil der Bevölkerung wünscht sich den Anschluss an Südafrika und damit ein Leben in der Demokratie statt Monarchie. König Maswati ist 57 Jahre alt, er hat 16 Ehefrauen, 35 Kinder und 7 Enkelkinder. Er fährt gern BMW, Mercedes und Maybach und ließ eine Autobahn vom Palast zum Flughafen bauen. Er nimmt großen Einfluss auf die Regierung und ist der einzige absolutistisch regierende Herrscher Afrikas. Abgesehen von Lesotho ist Eswatini das einzige Königreich in Afrika.
Wir sehen viel Holzproduktion, viele Eukalyptusbäume auf unserem Weg durch Eswatini.
Nachmittags kommen wir in der Maguga Lodge direkt am Maguga Damm an, einer Ansammlung schöner Hütten mit Blick auf den Stausee und Damm. Es gibt einen großen Pool, in den die Kinder sofort springen. Auf dem Gelände traben Impalas umher. Abends gibt es ein leckeres Buffet und wir sitzen noch draußen gemütlich auf der Veranda und spielen Spiele.


Tag 7: Entspannen in Eswatini
Der nächste Tag ist ein echter Gammeltag - im positivsten Sinne des Wortes. Zwar hätten wir verschiedene Aktivitäten über die Lodge buchen können, diese haben uns aber nicht so überzeugt (in einem Cultural Village waren wir gestern schon und eine halbstündige Bootstour auf dem Stausee fanden wir nicht so interessant, eine kurze, geführte Wanderung gibt es nur früh morgens und wir wollen alle mal ausschlafen). Also frühstücken wir spät alle zusammen auf der Veranda, verquatschen uns, spielen Spiele (unser Favorit ist Stadt Land Vollpfosten in unterschiedlichen, teils selbst ausgedachten Varianten). Die Sonne scheint, wir genießen sie am Pool auf den Liegen, lesen, unterhalten uns, schwimmen ein paar Bahnen.
Am Nachmittag ist uns doch ein bisschen nach Bewegung. So machen wir uns zu elft auf den Weg zu der über ein Schild angepriesenen Rock Art, Steinmalereien, die wir allerdings nicht finden. Der kleine Spaziergang in der Nachmittagssonne mit Blick auf den Stausee ist trotzdem schön. Mit ein paar anderen ziehe ich noch weiter, um uns den nahen Staudamm anzuschauen. Und dann ist schon fast wieder Zeit für das Abendbuffet und einen Spieleabend auf der Veranda. Ein perfekter Urlaubstag.


Tag 8: Weiterreise von Eswatini nach St. Lucia
Nach dem Frühstück reisen wir weiter, passieren Berge, Granitfelsen, Ananasplantagen, fahren vorbei an der Hauptstadt Mbabane und der zweiten größeren Stadt des Landes, Manzini. Auf der Schnellstraße muss Kenneth manchmal abbremsen. Mal fährt ein sehr langsamer Zuckerrohrlaster vor uns, mal überqueren Kühe, Ziegen oder Esel die Straße oder stehen einfach darauf herum. Hinter den Bergen zu unserer Linken liegt Mosambik.
Über die Grenze reisen wir zurück nach Südafrika auf die N2 Autobahn, die längste Autobahn Afrikas.
Am Nachmittag kommen wir in der Forest Lodge in St. Lucia an. Das Gelände ist sehr grün und regenwaldartig. Auf den großen Gummibäumen und in den Bananenstauden turnen freche Meerkatzen herum. Während die Jungs sich im Pool der Anlage vergnügen, laufen Andi und ich ins nahe Santa Lucia, um unsere Wäsche zu waschen und ein bisschen herumzuschlendern. Ein netter Ort, in dem wir abends gemeinsam Abendessen gehen.


Tag 9: Safari im Hluhluwe-Imfolosi-Park und Flusspferde in St. Lucia
Der Wecker klingelt um 4:10 Uhr, das ist schon hart. Trotzdem sind wir sofort wach und voller Erwartung. Guide Sawadee holt uns um 4:45 Uhr von der Forest Lodge ab. Der andere Teil der Gruppe fährt in einem anderen Geländewagen. Obwohl Sawadee die Planen des Pritschenwagens zugemacht hat, ist es noch ganz schön kalt, Raureif tropft auf uns. Zum Glück hat er Wolldecken für uns alle mitgebracht. Um 6 Uhr sind wir im Park. Die Sonne geht langsam auf.

Der hügelige Park ist auch im Winter ziemlich grün und Heimat der Big Five, die wir nun hoffen zu sehen. Falls ihr euch übrigens fragt, wie man den Namen des Parks ausspricht: Wir haben es uns mit „Schluschluwi“ gemerkt.
Da steht schon die erste Impalaherde, Sawadee zeigt uns Marolabäume, die die Elefanten so gerne mögen. Geier sitzen im Baum. Wir entdecken eine Giraffenherde. Weibliche Giraffen haben wuscheligere Hörner, die der männlichen sind hart und weiß vom Kämpfen. Giraffen können gemeinsam gegen einen Löwen kämpfen, indem sie ihn mit den Vorder- und Hinterbeinen malträtieren und so sogar töten können. Jede Giraffe hat ein einzigartiges Muster.
Da kommt ein Gnu, das durch die Savanne streift. Wir fahren weiter durch die sehr schöne, hügelige Landschaft, beobachten ein Nashorn, das am Fluss steht, wir sehen es von Weitem, bevor es im Busch verschwindet. Eine grasende Gnuherde, ein Warzenschwein, das neben der Straße entlangtrabt, dann eine ganze Warzenschweinfamilie am Waldrand, viele Nyalas.
Endlich! Zwei ausgewachsene Breitmaulnashörner! Und gleich noch mehr, sogar mit Jungen.
Wir sehen Zebras grasen und eine Elefantenherde, die zum Fluss schreitet. Es wurde ein Leopard gesichtet, als wir an der Stelle ankommen, finden wir ihn aber nicht mehr.





Für eine Frühstücks- und Mittagsrast haben unsere Guides ebenfalls gesorgt, haben alles für uns mitgebracht und vorbereitet, perfekt! Bei der Mittagsrast entdeckt eins der Kinder plötzlich eine ganze Zahl Flughunde, die in er offenen Hütte von der Decke hängen. Hier gibt es auch einen hübschen Laden mit Souvenirs, die hier direkt vor Ort hergestellt werden.


Am Nachmittag sind wir zurück in der Forest Lodge. Nach einer Pause im Pool gehen wir Abendessen auf der Hauptstraße St. Lucias, der McKenzie Street. Hier erhoffen wir uns ein ganz besonderes Abendspektakel: Gegen 19 Uhr sollen die Flusspferde aus der Wasserlandschaft des hiesigen Isimangaliso Wetland Parks, übrigens auch UNESCO-Welterbe, an Land kommen und durch den Ort schlendern. Eine Bekannte hat es live gesehen, erst vor ein paar Wochen und der Kellner verspricht uns, uns Bescheid zu sagen, wenn es soweit ist. Während wir also auf unser Sea Food, das es hier gibt (für mich eine sehr willkommene Abwechslung zu der ansonsten sehr fleischlastigen Nahrung) warten, ist es tatsächlich soweit. Mit vielen anderen Gästen drängen wir uns auf der Veranda, um die schwerfällig aussehenden und doch so schnellen und auch gefährlichen Tiere zu beobachten, wie sie tatsächlich mitten auf der Straße entlangspazieren und sich sogar durch Autostau nicht aus der Ruhe bringen lassen. Unglaublich!

Tag 10: Bootstour in der Isimangaliso-Lagune und Weiterreise nach Zinkwasi
Wir frühstücken in der Forest Lodge. Draußen flitzen überall freche Meerkatzen herum. Wir checken aus und fahren mit unserem Bus zum Bootsableger der nahen Isimangaliso-Lagune. Um 10 Uhr legt unser Boot ab. Wir haben einen Sonnenplatz auf dem Oberdeck ergattert und gleiten durch das mit dem Meer verbundene Areal, das Meer ist 2 Kilometer entfernt.
Circa 800 Hippos leben hier, Krokodile und Bull Sharks, die einzigen Haie, die im Süßwasser überleben können. Ein Fischadler fliegt vorbei, unter der Brücke Schwalben- und Mauerseglernester. Flusspferde sind sehr gefährlich, im Wasser kommen sie auf eine Geschwindigkeit bis zu 30 km/h, an Land bis zu 45 km/h. Sie werden 40 Jahre alt. Ihre Temperatur regulieren sie im Wasser. Der Kapitän unseres Ausflugsbootes kommentiert alles, was wir sehen, mit ebenso amüsanten wie informativen Geschichten.
Ein Kormoran hockt auf einem Baumstumpf im Wasser, dann entdecken wir die erste Hippofamilie. Gähnen dient als Warnzeichen des dominanten Hippobullen, nicht näher zu kommen, er zeigt seine spitzen Zähne. Ausgewachsene Hippos wiegen 1,5 Tonnen, die Haut allein schon 500 Kilo. Rechts und links Mangroven. Am Ufer liegen zwei Krokodile in der Sonne.




Nach der Bootstour fahren wir weiter bis nach Zinkwasi, sehr idyllisch gelegen am Indischen Ozean und an einer Lagune, auf die wir von unserer Lodge aus blicken.
Familienreisen weltweit mit Djoser Family
Djoser Family bietet sorgfältig geplante Familienreisen auf allen Kontinenten. Von Safari-Abenteuern in Südafrika über Natur- und Kulturerlebnisse in Asien bis zu spannenden Zielen in Europa, hier ist für jede Familie etwas dabei. Auf der Djoser-Website findest du alle Reiseziele, detaillierte Reiseverläufe, Termine sowie wichtige Informationen zur Buchung und zum Ablauf der Reisen: www.djoser.de/familienreisen
Im Artikel "Familien-Gruppenreise durch Südafrika" berichten wir näher über Djoser und unsere Erfahrungen.
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Eins spontaner Job bringt mich unverhofft nach Kapstadt, und dabei wollten wir doch eigentlich über´s Wochenende nach Kassel fahren. Schon am nächsten Tag sitze ich im Flieger und erlebe drei unvergessliche Tage.