Apfelstrudel, Aqualand, Ćevapčići, Sprache mit tausend Konsonanten, türkises Wasser, Glühwürmchen und Sternenhimmel, Seeigel und Seegurken, Betonbuchten und Felsenküste - all das und noch viel mehr ist Kroatien. Hier findet ihr viele unserer Reiseeindrücke aufgelistet.
Entspannte Ferientage in Kroatien
Unterwegs in Dalmatien
Wohin wir denn wollen, fragt der kroatische Grenzbeamte hinter verspiegelter Scheibe (man sieht ihn kaum). Die Schlangen an der Grenze von Montenegro nach Kroatien und damit auch in die EU waren zwar nicht lang, das Warten aber schon und wir sind entsprechend schon leicht genervt, zumal es in der Schlange neben uns rund fünfmal so schnell ging. „Nach Kroatien“, antwortet Andi todernst. Und fügt zum Glück noch „und dann zurück nach Deutschland“ hinzu. Nach Sichtung unserer Pässe werden wir durchgewunken.
Wir reisen mit gemischten Gefühlen nach Kroatien ein. Einerseits sehnen wir uns seit unserem Sommerurlaub 2020 nach Kroatien zurück. Andererseits wissen wir, dass es nun, zwei Jahre später, nirgends mehr so ruhig und beschaulich sein wird wie damals im ersten Coronasommer. Länger als geplant sind wir daher in Albanien und Montenegro geblieben und hatten es mit der Weiterreise nach Kroatien gar nicht eilig. Nun haben wir noch eine Woche übrig und hoffen auf einen entspannten Strandurlaub in Süddalmatien.
Als erstes steuern wir Dubrovnik an. Die Stadt steht schon seit längerem auf unserer Liste und nun liegt sie da mit ihren imposanten Stadtmauern und ringsherum das türkis glitzernde Meer. Es ist mittags, es ist heiß, wir stehen im Stau und finden keinen Parkplatz für unseren Camper, sodass wir uns genervt umentscheiden und weiterfahren. Wir beschließen, noch einmal im Frühling oder Herbst wiederzukommen, jedenfalls nicht in der Hauptsaison bei über 30 Grad und auch nicht im Camper.
Auf der Halbinsel Pelješac
Wir fahren weiter auf die Halbinsel Pelješac, für viele nur Durchgangsstation auf ihrem Weg auf die beliebte Insel Korčula. Genau das ist unsere Überlegung: Viele Urlauber aus dem Süden bleiben hier nicht und die aus dem Norden reisen vielleicht nicht ganz so weit südlich nach Dalmatien. Die Horrorbilder völlig überfüllter kroatischer Inseln, die so viele, die wir in Albanien und Montenegro getroffen haben, gemalt haben, haben sich uns eingebrannt. Und tatsächlich haben wir bei den ersten beiden Campingplätzen, die unser Reiseführer empfiehlt und die wir ansteuern, Pech. Es sind kleine, enge, völlig überfüllte Plätze, auf denen keine zwei Quadratmeter mehr frei sind, noch nicht mal in der Knallsonne. Beim nächsten Platz haben wir Glück und können es kaum glauben. Das Autocamp Vrila liegt an der Innenseite der Halbinsel etwas außerhalb des Ortes Trpanj an einer hübschen Bucht. Hier können wir uns sogar einen Stellplatz aussuchen und haben damit die Qual der Wahl. Der Platz ist terrassenförmig unter Feigen- und Olivenbäumen und Palmen angelegt. Von vielen Plätzen aus blickt man direkt aufs glitzernde Meer.
In den Ort Trpanj, der auch sehr idyllisch ist mit kleinen Lädchen, Spielplatz und Panoramarundweg an der Küste entlang, kann man bequem zu Fuß gehen. Wir beschließen, statt wie ursprünglich geplant nur zwei Nächte gleich vier zu bleiben und unsere letzten Urlaubstage an diesem sehr entspannten Ort direkt am Meer zu verbringen. Eine sehr gute Entscheidung!
Die Tage vergehen schnell mit Schwimmen, Schnorcheln, SUPfahren, Lesen und Spielen. Ab und zu kommt ein struppiger Hund vorbei, der es sich im Schatten unter unserem Camper bequem macht. Im Waschraum steht ein Karton mit sechs kleinen Babykatzen. Nachts heulen (oder „singen“) die Kojoten in den umliegenden Bergen und falls wir mal Abwechslung brauchen, laufen wir nach Trpanj. Hier kann man zum Beispiel lecker essen mit Blick auf den Hafen und das Meer. Was will man mehr?
Nach vier herrlich entspannten Strandtagen, genauso, wir uns das gewünscht hatten zum Abschluss unserer diesjährigen Balkanrundreise, brechen wir auf in Richtung Heimat. Es ist Freitag und wir haben noch ein bisschen Zeit, bis wir Montag früh unseren Camper in Leutkirch im Allgäu abgeben und wieder gegen unser Auto eintauschen müssen.
Wir kommen über die Autobahn gut voran und fahren bis kurz hinter Senj, also schon bis an die Kvarner Bucht. Im Kamp Odmoriste Leso finden wir einen sehr schönen Stellplatz mit Meerblick und netten Nachbarn. Auf den bisherigen Plätzen hatten wir diesmal wenig Kontakt. Die meisten anderen Reisenden waren Polen und Tschechen, die sehr stark den Eindruck vermittelten, keinerlei Kontakt zu wünschen. Auf diesem Platz ein großes Hallo mit anderen Deutschen und einem freundlichen Betreiber. Schnell ziehen wir uns die Badesachen an und springen in der kleinen Bucht die zu Platz gehört, ins Meer. Herrlich! Später am Abend fängt es heftig an zu stürmen. In der Nacht tue ist fast kein Auge zu, so laut stürmt und so heftig wackelt es im Camper. Am nächsten Morgen hat sich das kaum geändert und so ändern wir unsere Pläne, noch ein letztes Mal in diesen Sommerferien in der Adria schwimmen zu gehen und fahren stattdessen weiter in Richtung Norden.
Rückfahrt (leider)
Auch an der Grenze zu Slowenien werden wir (nicht nur wir) kontrolliert. Wozu? Ist doch EU? Der Grenzbeamte schaut sich unsere Reisepässe gelangweilt an und winkt uns durch. Weiter geht’s auf der Landstraße durch slowenische Ortschaften, deren Bewohner uns wirklich leidtun mit diesem Reisechaos Tag für Tag und in den Sommermonaten ganz besonders. Trotzdem erreichen wir unser Etappenziel, heute zumindest noch durch den Karawankentunnel nach Österreich zu kommen, locker.
Wir beschließen, in Österreich noch einen Abend an irgendeinem der vielen schönen Seen zu verbringen und landen am Ossiacher See. Lange Schlangen bei der Anmeldung am ersten Campingplatz, den wir ansteuern, beim zweiten kaum kürzere. Zumindest bekommen wir hier, beim Seecamping Mentl, noch den letzten freien Camperstellplatz zugewiesen, übrigens auf spanisch, nachdem die etwas nach deutschen Worten suchende Kolumbianerin an der Rezeption freudestrahlend herausgefunden hat, dass wir sie in ihrer Muttersprache verstehen. Die happigen Preise auf österreichischen Campingplätzen kennen wir noch bestens von vor zwei Jahren. Über 70 Euro zahlen für eine Nacht, nicht drüber nachdenken, einfach in den See springen. Zumindest ist die Parzelle riesig und der Platz schön. Die Jungs finden am Steg gleich Anschluss und überbieten sich mit ihren Springkunststücken, während Andi eine Runde mit dem SUP dreht und ich ein paar „Bahnen“ schwimme. Auch am nächsten Morgen springen wir nochmal kurz rein, bevor wir den Platz um Punkt 11 Uhr verlassen haben müssen (Strom wird schon vorher abgedreht!). Alles etwas anders als in Albanien, wo niemand nach Ausweisen fragt und das Bezahlen ganz selbstverständlich erst bei der Abreise mit Uhrzeit wann man will stattfindet, aber das haben wir auch schon in Montenegro und Kroatien gemerkt.
Immer weiter geht es in Richtung Nordwesten. Auch an der österreichisch-deutschen Grenze verlieren wir viel Zeit im Stau und fragen uns auch hier, wozu das nötig sein soll innerhalb der EU. Heute müssen wir es bis nach Leutkirch im Allgäu schaffen. Das ist nicht allzu weit, sodass wir ungefähr auf halber Strecke eine Rast bei Andis altem Schulfreund und Familie im Kreis Traunstein einlegen können. Wir kommen passenderweise pünktlich zur Mittagszeit an und dürfen leckere Bolognese und frischen Salat aus dem Garten mitessen. Nachdem wir in dem idyllischen Örtchen noch ein bisschen herumgeschlendert sind und zum Nachtisch ein Eis gegessen haben, müssen wir aber wirklich weiter.
Die letzte Nacht im Camper. Wir sind schon ganz wehmütig. Wie sehr werden wir die vertraute Gemütlichkeit und die frische nächtliche Brise durch die Fliegennetze vermissen!
Unser eigenes Auto kommt uns nach dem Tausch wieder vor wie ein tiefergelegter Sportwagen, der tief auf der Straße liegt. Aber nach fünfeinhalb Stunden Autofahrt bis Köln haben wir uns auch daran wieder gewöhnt. Und Zeit genug gehabt, de nächsten Roundtrip im Camper zu planen. Ob es durch Frankreich an die Costa Brava bis nach Barcelona sein wird oder doch nach Norwegen bis zu den Lofoten oder etwas völlig anderes, das wissen wir jetzt allerdings noch nicht. Dass dies nicht unsere letzte Rundreise im Camper war, können wir jetzt hingegen schon mit Sicherheit sagen!
Roadmovie
Lust auf unseren Roadmovie? Dann schaut bei YouTube unseren Film "Roadtrip durch den Sommer - Unterwegs auf dem Balkan" an.
Der Etrusco CV 600 DB
[Werbung] Auf unserem diesjährigen Balkanroadtrip waren wir mit einem Kastenwagen von Etrusco unterwegs. Wir mögen tatsächlich die Fahrzeuge des italienischen Herstellers, weil sie uns einfach gut gefallen, rein optisch mit den hellen und modernen Design, aber auch von der Ausstattung her. Mit knapp 6 Metern ist der CV 600 DB sehr kompakt, bietet aber genug Platz für eine vierköpfige Familie. Sitzecke, Küche, Dusche und WC, ein Doppelbett sowie ein Aufstelldach - mit dieser Ausstattung lässt sich bequem ein Roadtrip angehen. Wenn ihr mehr über den Camper erfahren wollt, schaut euch gerne einmal die Roomtour auf YouTube an.
Weitere Artikel zu unserem Balkan-Roadtrip
Vor Kroatien sind wir auf unserem Roadtrip bereits durch Albanien und Montenegro gereist.
Hier geht es zum Artikel Roadtrip durch Albanien und Roadtrip durch Montenegro.
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