Die Küste des japanischen Meers hat ihren ganz eigenen Charme mit vielen schönen Stränden und Buchten. In den Alpen könnt ihr das Weltkulturerbe der Gassho-Dörfer bestaunen. Und wenn ihr dann zum Schluss eures Urlaubs nochmal einen Schönwetterstrand haben wollt, fahrt nochmal auf die Halbinsel Izu.
Die Burg von Himeji
Unser Besuch in Japans schönster Burg

Unser Roadtrip durch Japan führt uns weiter in Richtung Chūgoku, dem westlichsten Teil der Hauptinsel Honshū. Unser Ziele sind Hiroshima und die Schreininsel Miyajma. Danach geht es für uns über die Inlandsee auf die kleinste der vier Hauptinseln, Shikoku. Von hier aus besuchen wir die Insel Awaji und danach die ehemalige Hauptstadt Nara bevor wir uns so langsam wieder auf den Weg zurück nach Tokio machen müssen.
Auf dem Weg zwischen Kyoto und Hiroshima liegt die kleine und eigentlich unspektakuläre Stadt Himeji. Wir wären wahrscheinlich vorbeigefahren, wäre da nicht die eine sehenswerte Attraktion, die Himeji auf der touristischen Landkarte ganz groß aufblinken lässt: Die Burg von Himeji.
Bevor wir jedoch zur großen Burgbesichtigung starten, halten wir an einem kleinen Landhotel mit Onsen. Trotz der Hitze tut ein Bad in dem heißen Wasser gut und erfrischt uns alle. Während Milan und ich im Männerbereich zwischen grimmig dreinschauenden Senioren mit Handtuch auf dem Kopf still schweigend unser Badezeremoniell vollziehen, haben Jenny und Mato drüben bei den Frauen mehr Spaß. Dort herrscht deutlich bessere Stimmung, es wird sich trotz Sprachbarrieren wild gestikulierend unterhalten und alle sind ganz dicke. Nach dem Bad in der heißen Quelle gönnen wir uns im stilvollen, mit Tatami-Matten ausgelegten Speisesaal ein köstliches Mittagessen. Hier kann man es sich gut gehen lassen und wir hätten nichts dagegen, uns für 1-2 Tage gediegen verwöhnen zu lassen.




Frisch gereinigt und gestärkt machen wir uns auf den Weg zum Stadtzentrum Himejis. Schon aus der Ferne können wir die weiße Burg sehen, die sich mitten in der Stadt auf einem Hügel befindet. Ihrer weißen Farbe verdankt sie den klangvollen Namen "Burg des weißen Reihers", auf japanisch Shirasagijo. Die Burg von Himeji gilt als die am besten erhaltene Burg Japans und als Prototyp japanischen Burgenbaus. Die ersten Gebäude wurden bereits im 14. Jahrhundert errichtet, ihre endgültige Form stammt aus dem 17. Jahrhundert.

Als UNESCO Weltkulturerbe gehört die Burg zum klassischen Pflichtprogramm einer Japan-Rundreise. Dementsprechend knubbeln sich die Reisebusse auf dem großflächigen Parkplatz unmittelbar vor dem Burgpark.
Durch einen etwas kargen Park gelangen wir zum Eingangstor, wo wir den Eintritt bezahlen, 1000 Yen für Erwachsene (ca. 7,60 €) und 300 Yen für die Kinder (ca. 2,30 €). Danach werden die Besucher auf einem Rundweg hoch zur Burg und dann durch das Innere auf den Turm geleitet. Die Wege sind klar abgesteckt, aber so verteilen sich die Touristenscharen ganz gut und der Besuch ist recht entspannt.



Die Burganlage wurde aus Holz und Stein erbaut. Die zahlreichen Gebäude, dicken Mauern und Tore bilden ein ausgeklügeltes Verteidigungssystem mit vielen kleinen Labyrinthen. Die Burgmauern sind mit Gips verputzt, was der Burg die weiße Farbe gibt und sie zugleich gegen Feuer schützt. So ist die Burg nicht nur optisch ein Hingucker, ihre Wehranlagen sind hochentwickelt und sie galt als uneinnehmbar.

Durch verschiedene Tore und kleine Höfe gelangen wir schließlich in das Innere der Burg. Hier müssen wir wie es sich in Japan gehört die Schuhe ausziehen. Dafür stehen bestens organisiert kleine Plastikbeutel bereit, in die wir unsere Schuhe packen. Nun geht es barfuß oder auf Socken Stockwerk für Stockwerk auf den fünfstöckigen Hauptturm. Dabei muss man ein wenig vorsichtig sein, denn die blitzeblank polierten Holzböden sind etwas rutschig und die Treppen steil.






Trotz des schwülen Klimas in Himeji ist es im Inneren der Burg angenehm kühl. Durch schmale Schießscharten und Fenster haben wir nicht nur einen tollen Blick über die Burganlage auf die Stadt, es kommt auch ein erfrischender, leichter Wind hindurch.
Die Innenräume sind weitestgehend leer. Hier und da stehen Schautafeln, ansonsten gibt es bis auf das reine Gebäude nicht viel zu sehen. Aber das stört uns nicht, denn die Architektur und der Blick nach draußen sind wirklich toll und reichen uns völlig aus.

Nach gut anderthalb Stunden stehen wir wieder draußen vor der Burg. Natürlich darf auch hier eine passende Fotowand nicht fehlen, durch die wir unsere Köpfe stecken können. Diese sind in Japan sehr beliebt und wir konnten sie bisher in verschiedenen Variationen ausprobieren.
Über eine überdachte Einkaufsstraße schlendern wir langsam zurück zu unserem Campervan und machen uns am späten Nachmittag auf den weiteren Weg Richtung Süden.


Kommentare
Super Infos und schöne Fotos! Hat man gleich Lust zu verreisen. Danke sehr.
Die Burg von Himeji sieht ja wirklich aus wie aus dem Bilderbuch! Die werde ich mir auch mal anschauen. Danke für die schönen Fotos und Tipps!
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Japan ist berühmt für vieles, sicherlich nicht für seine Traumstrände. Völlig zu unrecht! Auf Izu könnt ihr Strandurlaub vom Feinsten machen, in den tollen Wellen baden und surfen und es euch einfach gutgehen lassen.