Um zurück nach San Francisco zu kommen, fahren wir den Highway 1 in Richtung Norden. Die Straße führt entlang der kalifornischen Pazifikküste und passiert dabei einen der schönsten Küstenabschnitte der USA.
Death Valley
Im Tal des Todes
Wir nähern uns dem Tal des Todes, das von mehreren Gebirgsketten eingeschlossen wird. Zur Sicherheit tanken wir an einer einsam gelegenen Tankstelle nochmal den Wagen voll, da wir nicht wissen, wann die nächste kommt.
Nach dem Tanken gehe ich in den kleinen Laden, um zu zahlen. Der junge Tankwart sitzt an der Kasse und schläft. Ich räuspere dezent, um auf mich aufmerksam zu machen. Keine Reaktion. Dann etwas lauter. Nichts. Ich huste. Immer noch nichts. Ich spreche ihn an, werde dabei immer lauter. Er schläft weiter. Ich gehe zum Kühlschrank und hole mir so laut es geht eine Cola heraus. Der Typ pennt und pennt. Jenny guckt schon etwas verwundert aus dem Auto rüber, was ich so lange mache. Ich tippe ihn an, leicht, etwas heftiger. Da, er bewegt sich! Ich tippe ihn weiter an. Und tatsächlich, er öffnet die Augen, grinst mich an und erklärt mir nach einer kurzen Orientierungsphase, dass ich der erste Kunde an diesem Tag sei. Wir haben 15:00.
Das Death Valley ist eine trostlose Gegend, glühend heiss und kein bisschen Schatten. Den Namen "Tal des Todes" trägt die Gegend hier nicht zu Unrecht. Wir fahren wieder mal eine schnurgerade Straße durch die Wüste, Vegetation gibt es hier so gut wie gar nicht. In der Ferne sehen wir die Berge, die das Tal einkesseln.
Wir übernachten im Stovepipe Wells Village Hotel mitten in Valley. Der Ort erinnert ein wenig an eine alte Westernstadt. Die Zimmer teilen sich auf mehrere Holzgebäude auf und sind modern und großzügig. Eine angenehme Abkühlung bei großer Hitze bietet der Pool, der allerdings nahe an der Straße und somit nicht besonders schön gelegen ist.
Abends essen wir im zum Hotel gehörigen Restaurant. "Hi, I´m Sally, your waitress for tonight!" fällt die Begrüssung ein wenig gekünstelt aus. Und nach einem ordentlichen, amerikanischen Abendessen und diversen "Amazing´s" und "Great´s" gehen wir erschöpft von der ganzen Fahrerei ins Bett.
Am nächsten Morgen starten wir richtig ins Death Valley. Kurz hinter unserem Hotel befinden sich zahlreiche Sanddünen, die sich in großen Wellen aneinander reihen. Wir erklimmen die erste Düne, was bei Temperaturen deutlich über 30 Grad ziemlich schweißtreibend ist.
Nächster Stop auf der durch das Tal führenden Badwater Road ist der Artist Drive. Die Piste führt von der Hauptstraße an die vielfarbigen Hänge der umliegenden Berge. Die Farbenreichtum der Gesteinsformationen reicht von dunklen Rottönen bis hin zu Türkis und Grün.
Kurze Zeit später halten wir am Devil´s Golf Course, einem Areal mit kleinen, zackigen Salzformationen, die sich über den Boden gelegt haben.
Am Ende der Straße erreichen wir schließlich Badwater, ein flaches Wasserloch mit hohem Salzgehalt, weshalb das Wasser ungenießbar - also "bad water" ist. Von hier aus wandert man ein Stück durch die Salzwüste, um den tiefsten Punkt der westlichen Hemisphäre zu erreichen, der 86 m unter dem Meeresspiegel liegt.
Eine angenehme Abwechslung bietet die Gegend um das Furnace Creek Resort, das wie eine Oase mitten im Valley liegt. Ein schickes Hotel mit sehr schönem Pool, daneben ein Golfplatz und ein Palmenhain, der angenehmen Schatten spendet.
Einer der berühmtesten Spots im Death Valles ist der Zabriskie Point. Bekannt wurde die Erosionslandschaft durch den gleichnamigen Film von Michelangelo Antonioni, in dem die Schauspieler nackt durch die Landschaft tänzeln.
Eine grandiose Aussicht bietet Dante´s View, einem Aussichtspunkt in 1669 m Höhe, den man über eine steile und unebene Zufahrtsstraße erreicht. Von hier aus überblickt man das gesamte Tal und hat einen herrlichen Blick auf das Badwater Basin, den ausgetrockneten Salzsee und die hohen Gipfel der umliegenden Gebirge.
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