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Karneval in Andalusien
Unser Frühlingsstart am Cabo de Gata
„Hätzlich willkumme in dä Stadt met K, schalalalala, schalalalala...“ dröhnt es aus den Lausprechern. Wir grölen mit und wiegen uns im Takt. Unsere Jungs können den Text auswendig und hören den Karnevalssong von Kasalla in Dauerschleife. Allerdings fangen wir dabei keine Kamelle, stehen in keiner vollgestopften Kneipe und müssen unsere Füße nicht vorsichtig zwischen Bierflaschen, Kotze und knutschenden Bienchen, Clowns und Tigern voreinander setzen. Auch der sonst an Karneval übliche Nieselregen fehlt. Stattdessen: strahlendblauer Himmel, Frühlingsduft und Sonne. Mit unserem Mietwagen fahren wir vom Dörfchen El Pozo de los Frailes Richtung Strand. Die Karnevalsmusik ist unser Stück Heimat vor Ort und der Kompromiss für unsere Jungs, die sich beschweren, dieses Jahr keinem Karnevalszug beiwohnen zu dürfen. Dass wir noch säckeweise Kamelle vom letzten Karneval übrig haben, zählt dabei nicht.
Von unserer Airbnb Wohnung sind die Jungs schwer begeistert. Eine Wohnung oder noch besser ein Haus mit Treppen wünschen sie sich in Köln auch, schon lange. Wir sind schon froh, überhaupt eine 4-Zimmer-Wohnung gemietet zu haben, in der Kölner Innenstadt keine Selbstverständlichkeit zu Viert, aber da sind die Ansprüche unterschiedlich. Die Wohnung hier am Cabo de Gata in Andalusien ist wirklich toll und sehr geschmackvoll und originell eingerichtet, ohne dass es too much wäre. Das muss man innenarchitektonisch erstmal hinbekommen.
Es ist toll, die ersten warmen Sonnenstrahlen nach diesem endlosen Winter im Gesicht zu spüren. Wir nutzen jede Minute draußen und bereuen es keine Sekunde, die Entscheidung gegen den Kölner Karneval zugunsten des Frühlings in Andalusien getroffen zu haben. Die immerhin ganzen drei Tage, die wir hier sind, nutzen wir voll aus.
Da wir laut Airbnb Klassifizierung für Familienreisende die „Adventurer“ sind und heute dazu ein ganztägiges Fotoshooting haben, müssen wir unserem Ruf als aktive Familie auch alle Ehre machen. Die Aussicht, dafür um 9 Uhr morgens am Strand zu stehen, Jeans gegen Neoprenanzug (natürlich kurzärmelig und –beinig) einzutauschen und im Kajak aufs Meer hinaus zu paddeln, schreckt mich anfangs ehrlich gesagt etwas ab, weil ich Angst habe zu frieren (was ich tatsächlich oft tue). Eine völlig unbegründete Sorge, wie sich herausstellt. Nach Minimaleinweisung geht es von der Cala del Cuervo etwas südlich des Ortes Las Negras auch schon raus auf die Wellen. Ich bin im Team mit Milan, der vor mir sitzt und gut mitpaddelt, mir aber auch reichlich Wasser in den Schoß schaufelt. Zum Glück wärmt die Sonne schon so sehr, dass ich mir nun eher Sorgen um Sonnenbrand statt Frieren machen sollte. Es ist spannend, die schroffe Küste von der Seeseite zu erkunden. Hier gibt es einige Höhlen und bizarre Felsen.
Wieder an Land, setzen wir unsere Erkundungstour fort. Die verlassene Goldmine in Rodalquilar reizt die Jungs sehr. Sie liegt auch recht idyllisch und hier ist nichts abgesperrt, sodass man sogar auf maroden Treppen alte Fördertürme hinaufklettern könnte, was wir natürlich lieber lassen.
Das verfallene Kloster Cortijo el Fraile hat einen ähnlich morbiden Charme. Die perfekte Italowesternkulisse, die auch in unzähligen Streifen genutzt wurde, hat die Landschaft doch eine erstaunliche Ähnlichkeit mit amerikanischen Westerngegenden.
Zwischen unseren Ausflügen picknicken wir auf unserer Dachterrasse spanische Leckereien wie Gazpacho, Queso Manchego, mit Anchoas gefüllte Oliven und Fuet und erkunden anschließend verschiedene Strände. Die Agavenlandschaft an der Küste hat uns sehr beeindruckt.
Auch der nahegelegene Mónsul-Strand hat es uns angetan.
Und so vergehen auch die nächsten Tage wie im Flug. Strände, Wandern, abends leckere Tapas essen auf dem Marktplatz des kleinen Örtchens San José, in dessen gemütlich-dörfliche Atmosphäre ich mich gleich verliebt habe. Schon am zweiten Abend auf dem Dorfplatz werden wir von Dorfbewohnern gegrüßt, hier ist alles sehr familiär, und viele Touristen gibt es zu dieser Jahreszeit hier auch nicht. Die paar deutschen Rentner, die mit uns am Gate in Düsseldorf saßen, haben sich jedenfalls auf andere Ortschaften verteilt. Unser Abendrestaurant suchen wir danach aus, dass wir lecker essen und die Jungs gleichzeitig (mit kürzerer Essensunterbrechung für leckere selbstgemachte Pommes) auf dem Spielplatz direkt davor herumtoben können, sehr praktisch.
Almería gucken wir uns, wo wir schon mal hier in der Gegend sind, auch einmal an. Wir haben Glück und finden ein paar wenig touristische Gässchen, wo wir leckere Tapas für sage und schreibe 1,70 pro Portion essen.
Das Cabo de Gata, das Andi und ich vor 15 Jahren auf einer Andalusienreise von Barcelona aus besucht haben, hatten wir gar nicht so eindrucksvoll in Erinnerung. Offenbar haben wir damals nicht die schönsten Ecken gefunden, heute schon. Wir beobachten Flamingos in den Salinen des Cabo de Gata aus recht großer Nähe und klettern danach ein bisschen auf dem Kap herum.
Es war eine super Idee, zum Ende des Winters den Frühling am südlichsten Zipfel Europas zu begrüßen. Die Landschaft kommt uns schon vor wie ein Vorgeschmack auf Afrika (Namibia) im Herbst. Und den Karneval haben wir ja auch hier vor Ort gehabt, schalalalala, schalalalala.
Kommentare
Diese Karnevalsdiskussion kennen wir auch...aber mit viel Helau anstatt Alaaf ;).Dabei kann man die Tage sooo gut nutzen (kostbare Nebensaison!). In Andalusien waren wir damals im Sommer...und es war sehr heiß. Frühjahr scheint da perfekt. LG
Wir waren im letzten Jahr zum ersten Mal in Andalusien. Es ist wirklich so schön und abwechslungsreich wie ihr es beschreibt. Schon das Wort "Andalusien" klingt nach Urlaub.
Schönen Gruß von Vanessa
Wir fahren in den Ferien immer gerne nach Spanien, aber Andalusien haben wir noch nicht besucht. Euer Bericht und die Fotos zeigen aber, dass wir das mal in die Planung nehmen sollten.
Wir gucken gerne in euren blog und finden immer gute Tipps.
Viele Grüße von Tina
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