Wandern über sattgrüne Almen, vorbei an Bergseen und über einen Grat, hinauf zu Gipfeln und durch eine Klamm, Wildwasserraften und Action am Berg. Als Ausgangspunkt ein hübscher Ort mit Badesee. Perfekte Erholung plus Aktivität für die ganze Familie im sommerlichen Alpbachtal in Tirol!
Balkan-Roadtrip mit dem Camper
Teil 3: Über Istrien und Österreich nach Hause
Nachdem wir einige sehr schöne Urlaubstage in Slowenien und Kroatien verbracht haben, treten wir nun von Cres aus unsere Rückreise über Istrien und Österreich an – mit viel Zeit und vielen schönen Stopps zwischendurch.
Tag 21: Die Rückreise beginnt - leider: Mit der Fähre nach Istrien, Zwischenstopp in Kotli
Jetzt heißt es Abschiednehmen. Wir sind sehr wehmütig. Cres hat uns, genauso wie Krk und Pag, unheimlich gut gefallen und wir beneiden Angela von Unterwegsmitkind und ihren Sohn, mit denen wir die letzten zwei Tage auf Cres verbracht haben, noch weiter hierbleiben zu können. Wir fahren die Küstenstraße gen Norden, vorbei an tollen Aussichtspunkten aufs Meer und die Nachbarinsel Krk und das Festland in Istrien. Mit der Fähre setzen wir in nur 20 Minuten über aufs Festland und setzen unsere Reise fort. Heute haben wir noch einen Zwischenstopp bei den Mühlen und Wasserbassins in Kotli eingeplant. Die Landschaft ist wunderschön, aber aufgrund der Hitze sind Fluss und damit auch Wasserbassins fast komplett ausgetrocknet. Ich springe trotzdem einmal kurz hinein. Eine sehr angenehme Erfrischung bei über 30 Grad. Weiter geht‘s wieder zurück an die Küste. Ein letztes Mal wollen wir das Meer genießen. Wir finden einen Campingplatz in der Nähe von Opatija, kurz vor Rijeka.
Unser Stellplatz in Ičići
Der Campingplatz Autocamp Rivijera Opatija ist etwas in die Jahre gekommen, recht leer und hat Meerblick. Es gibt keine Parzellen, das heißt wir haben freie Platzwahl und finden ein hübsches Fleckchen. Mücken lieben den Platz leider auch, sodass ich schon nach wenigen Minuten ziemlich zerstochen bin. Die Nacht ist anstrengend, da es zum einen sehr schwül und heiß ist, zum anderen Leute in der Nähe feiern und auch ein Schreibaby zu Gast ist, das noch abends spät und morgens wieder ab 6 brüllt, sodass wir ziemlich gerädert sind nach dieser Nacht.
Ein letzter Abend an der kroatischen Riviera
Über eine Treppe gelangt man vom Campingplatz aus zum Stadtstrand, einem asphaltierten Strandbad mit abgegrenztem Badebereich, und, zur großen Freude unserer Jungs, einem Hüpfburgenland im Wasser. Hierfür geben wir unseren letzten kroatischen Kuna aus und die Jungs sind glücklich. „Das ist der schönste Strand der Welt!“, rufen sie, und hüpfen los, auf Trampolinen, Schaukeln, Kletterwänden und lassen sich fröhlich ins Meer plumpsen. Auf dem Weg zurück zum Campingplatz duftet es aus einem kleinen Hafenrestaurant so lecker nach gegrillten Calamares, dass wir beschließen, zur Feier des letzten Abends am Meer dort einzukehren. Hier essen wir sehr lecker Calamares, Sardinen und Čevapčići. Der Ort insgesamt hat einen leicht morbiden Charme. Es sieht aus wie in Italien, an der Küste in Ligurien, bloß dass die Villen nicht alle hergerichtet sind, sondern teilweise verfallen mit aus den Fenstern wachsenden Feigenbäumen.
Tag 22: Rückreise über Slowenien nach Österreich
Dank des Schreibabies sind wir ab 6 Uhr wach, frühstücken und reisen ab. Heute müssen wir Strecke machen, zwei Landesgrenzen passieren, unzählige Tunnel durchfahren, tanken, einkaufen, und nachmittags am Mondsee sein, wo wir uns mit Kölner Freunden verabredet haben, um dort noch ein paar gemeinsame Urlaubstage zu verbringen. Der Abschied von Kroatien fällt uns schwer, die Vorfreude auf Österreich hält sich aufgrund der mäßigen Wettervorhersage und des fehlenden Meers in Grenzen.
Camp Austria am Mondsee
Am Nachmittag erreichen wir den Mondsee und das Wetter ist viel besser als vorhergesagt. Der erste Eindruck vom Campingplatz Camp Austria ist ernüchternd. Auf engstem Raum hocken viel zu viele Menschen auf viel zu engen Parzellen. Unsere vor Monaten reservierten, in Seenähe nebeneinanderliegenden Plätze gibt es nicht beziehungsweise sind sie anderweitig vergeben worden. Der Platz ist restlos überbucht ist. So will man wohl coronabedingte Verluste wieder wettmachen, zulasten der Gäste. Eine Entschuldigung erhalten wir nicht, sondern werden von der äußerst unprofessionellen Mitarbeiterin im Gegenteil noch angeranzt, das schlechte Wetter der letzten Tage wäre ja wohl nicht ihre Schuld (auf unseren Unmut hin, auf einer durchnässten, zerfurchten Wiese im Schlamm zu stehen statt auf der bestellten Parzelle am See). Wie wir nach und nach merken, füllt sich die Miniparzelle immer mehr, bis wir am Ende mit 18 Personen, 2 Campervans, einem Wohnmobil, zwei Autos und drei Zelten (ich übertreibe nicht!) auf etwa 15 x 10 Metern nächtigen. Die Betreiberin des Platzes will davon nichts gewusst haben. Wir versuchen, uns nicht die Laune verderben zu lassen, was unter diesen Umständen sehr schwierig ist. Das Heimweh nach Kroatien wächst.
Am nächsten Tag können wir auf Druck hin endlich umziehen auf die ursprünglich gebuchten Plätze, wo es viel schöner ist, allerdings ebenfalls ziemlich eng. Auf Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen wird hier überhaupt nicht geachtet, auch wenn überall Verbotsschilder hängen. Die Menschen hocken auf dem Steg engstens beieinander, spielen in einem zwei Meter breiten Durchgang auf einer Tischtennisplatte Rundlauf. In den Waschräumen und im ca. 8 Quadratmeter großen Spülraum tragen höchstens 20 Prozent der Gäste Masken, die anderen halten das offenbar nicht für nötig. Corona? War da was? Die Ausbreitung von Ischgl aus über ganz Europa? Interessiert hier keinen. Uns macht das echt fassungslos, aber damit stehen wir hier ziemlich alleine da.
Die Nachtruhe ist entsprechend eingeschränkt. Irgendwo feiert immer noch jemand bis spät in die Nacht, die Nachbarn stehen so dicht, dass man sie nachts schnarchen hört (nicht unsere Freunde!) und morgens schreit immer irgendein Kleinkind ab 6:30 Uhr herum. Erholsam ist das nicht.
Tag 23 bis 26: am Mondsee
Nun haben wir wenigstens reguläre Stellplätze nebeneinander mit Seeblick und können uns installieren. Von einem Ponton aus gelangt man ins Wasser. Die Jungs machen von dort aus Salto ins Wasser. Man kann im See gut schwimmen mit herrlichstem Blick auf die umliegenden Berge. Das Wetter ist meistens gut mit ab und zu Schauern und Gewittern, was im Camper gemütlich ist. Auf dem Campingplatz gibt es ein ganz nettes Restaurant mit Terrasse, das jeden Tag ein bestimmtes Essensmotto anbietet, wie z.B. Grilltag oder Backhendltag.
An einem Tag machen wir eine Wanderung auf den nahen Almkogel. Ein sehr schöner, steiler Weg durch den Wald, auf dem man ganz gut kraxeln muss, was den Wanderspaßfaktor vor allem bei den Jungs deutlich erhöht. Nach gut eineinhalb Stunden mit 400 Höhenmetern bergan erreichen wir das Gipfelkreuz und haben uns eine Pause verdient. Was auch hier leider sehr nervt, ist die Überfüllung. Alle paar Meter muss man anhalten, um entgegenkommende Wanderer vorbeizulassen. Der Weg ist so eng, dass man kaum aneinander vorbeikommt, sodass wir jedes Mal, wenn uns wieder ein Wanderer zu nahe kommt und in unsere Richtung atmet, unangenehm an die Coronagefahr erinnert werden, was extrem unentspannt ist.
Tag 26: Rückreise vom Mondsee nach Bad Waldsee
Jetzt heißt es wieder Abschiednehmen. Aber vorher springen wir noch einmal in den Mondsee und schwimmen eine Runde. Unsere heutige Etappe führt nach Bad Waldsee zurück, wo wir morgen früh unseren liebgewonnenen Camper wieder gegen unser Auto eintauschen werden. Wir passieren die Grenze nach Deutschland und amüsieren uns über eine Infotafel, die Urlaubsrückkehrer aus Risikogebieten anregt, sich freiwillig in zweiwöchige Quarantäne zu begeben. Ob das irgendwer freiwillig macht? Von Kontrollen oder zumindest Nachfragen an der Grenze, wo die Leute herkommen, keine Spur.
Bad Waldsee
Laut Radio ist heute der bislang heißeste Tag des Sommers mit bis zu 34 Grad in Süddeutschland. Wir freuen uns also, als wir nachmittags endlich in Bad Waldsee ankommen und ich mit den Jungs direkt ins Freibad eile, während Andi schon einmal anfängt, den Wagen parat zu machen und die Sachen, die wir für unsere letzte Nacht im Camper nicht mehr benötigen, schon mal in unserem Auto verstaut.
Das Freibad liegt direkt am See und schließt auch ein Strandbad am See mit ein. Die perfekte Erfrischung an einem sehr heißen Tag nach einer ziemlich langen Fahrt. Während die Jungs auf einem Spielplatz am See spielen und von einem Podest ins Wasser springen, schwimme ich durch den See. Herrlich. Irgendwann holt uns Andi ab und wir schlendern zurück zum Wohnmobilstellplatz. Auf dem Weg machen wir noch einen kleinen Schwenk durch die sehr hübsche Altstadt von Bad Waldsee. Wir sind total angetan von diesem Städtchen und versuchen uns auszumalen, wie es wäre, hier zu leben. Wir überlegen, in eins der schnuckeligen Lokale einzukehren, viele Menschen sitzen auf den schönen Plätzen draußen. Allerdings müssen wir noch ein paar Essensreste verbraten, die wir schlecht mit zurück nach Köln nehmen können. Am Stellplatz angekommen, stellen wir fest, dass unsere Pfanne, die wir zum Trocknen nach dem Spülen herausgestellt hatten, uns wohl nachts auf dem Mondsee-Campingplatz geklaut wurde. Wäre ich im Leben nicht drauf gekommen, dass jemand eine Pfanne (mit Deckel!) stehlen könnte. So werden wir unser Geld, das wir für die erste, verhunzte Nacht am Mondsee eingespart haben, für eine neue Pfanne investieren müssen, und heute improvisieren.
Stellplatz in Bad Waldsee
Der Stellplatz ist schön gelegen und bietet viel Platz für Wohnmobile. Für 12 Euro hat man hier Strom und Wasser und seine Ruhe. Nur von Weitem hört man da Rauschen der nahen Bundesstraße. Mit ein bisschen Fantasie könnte das aber auch als Rauschen der Adria durchgehen.
Tag 27: Die letzte Etappe nach Hause
Wir stehen früh auf, weil wir heute einiges vorhaben. Viel länger hätten wir aber eh nicht schlafen können, weil heute hier die Grünflächen gemäht werden. Wir schrubben, putzen, waschen und packen im Akkord, da wir um 10:30 den Übergabetermin bei Hymer haben. Schweren Herzens sagen wir unserem Free 600 Campus tschüß und steigen in unser Auto um, das uns im ersten Moment vorkommt wie ein tiefergelegter Sportwagen. Nach langer Fahrt bei wieder recht großer Hitze und einigen Pausen kommen wir ziemlich erschöpft abends in Köln an. Wir werden die frische Brise unterm Aufstelldach in den eigenen Betten vermissen.
Unser Fazit
Unsere Entscheidung, nicht wie so viele andere den Sommerurlaub im überfüllten Deutschland zu verbringen, war für uns goldrichtig. Die Rechnung, Kroatien könnte diesen Sommer deutlich weniger überfüllt sein als sonst, ist aufgegangen. Überall konnte man sich aus dem Weg gehen, nirgends mussten wir uns Coronasorgen machen, die Hygieneregeln wurden überall eingehalten und wir haben uns durchweg sicher gefühlt. In Slowenien haben wir da genauso erlebt, in Österreich war das Bild leider komplett anders und wir hatten große Schwierigkeiten, Menschen, die sich an keinerlei Hygiene- und Abstandsregeln halten, auf einem komplett überbuchten Campingplatz und einem überfüllten Wanderberg aus dem Weg zu gehen.
Auf diesem Roadtrip haben wir deutlich weniger Stationen gemacht als zum Beispiel im letzten Sommer auf unser Ruta Atlántica. Diesmal hatten wir auch kein klares Ziel vor Augen wie letztes Jahr das Cap Finisterre, den westlichsten Punkt in Nordspanien. Wir haben uns treiben lassen und sind geblieben, wo es uns gefallen hat, zum Teil auch deutlich länger als ursprünglich angedacht. Das war genau richtig und sehr schön. Wir planen schon die nächste Kroatienreise, da wir in der letzten Wochen ja nur einen kleinen Teil des Landes gesehen haben. Dann wollen wir auf jeden Fall die mittel- und süddalmatinische Küste erkunden mit den Städten Split, Trogir und Dubrovnik und einige vorgelagerte Inseln wie zum Beispiel Rab, Brać, Pašman, Murter und Korčula. Vielleicht machen wir das im Herbst, denn vor einem überfüllten Sommer dort graut es uns etwas, nachdem wir es dieses Jahr so schön entspannt und leer erlebt haben. Allerdings sind zwei Wochen für eine solche Reise natürlich sehr kurz. Mal sehen, wir uns entscheiden. Uns fällt schon was ein, um unser Kroatienfernweh zu heilen.
Reiseführer von Marco Polo
Bei der Reiseplanung mögen wir es sehr gerne, in Reiseführern zu schmökern. Wir lassen uns inspirieren und gerne auch beraten, denn bei mittlerweile wissen wir, welche Verlage und Reiseführer-Serien mit uns auf einer Wellenlänge was das Reisen betrifft sind.
Für unsere Balkan-Tour haben wir uns die beiden Reiseführer "Kroatische Küste - Istrien/Kvarner" und "Kroatische Küste - Dalmatien" von Marco Polo entschieden. Wir haben bereits andere Bücher aus der Serie und finden das kompakte und platzsparende Format sehr praktisch für unterwegs. Auf den ersten Seiten werden kurz und knapp die Highlight beschrieben, tiefer einsteigen kann man dann im weiteren Verlauf. Alle wichtigen Informationen sind zu finden, Infos zum Land, Reise- und Routentipps. Dazu gibt es viele schöne Bilder und ein zeitgemäßes Layout. Auf der Rückseite befindet sich eine Übersichtskarte, im Umschlag zudem eine herausnehmbarer, faltbarer Faltplan.
[Affiliate-Links/Werbung]
Kommentare
Liebe Jenny, lieber Andi!
Schön wars, euch zu treffen! Auch uns ist der Abschied schwer gefallen, obwohl wir noch mehr Zeit hatten. Und wenn ich das schöne Bild vom Sonnenuntergang auf Cres sehe, würde ich am liebsten gleich wieder hin. Ich hatte auch schon kurz die Idee, da im Herbst nochmal hinzufahren. Vor den vielen Kilometern graust mir allerdings auch etwas ...
Euer Corona-Fazit teile ich absolut. Ich habe es sehr ähnlich erlebt. Überfüllt war es bei uns in Bayern. In Österreich ist uns das zum Glück erspart geblieben. Pfannen-Klau ist ja wirklich asso!
Liebe Grüße
Gela
Liebe Gela,
ja, es war so schön dort. Wir schwelgen immer noch in Erinnerungen. Für die Herbstferien mussten wir inzwischen einsehen, dass die Zeit doch etwas knapp ist und wir haben auch nicht noch einmal so große Lust, dieselbe Strecke zu fahren. Die letzte Reise nach Kroatien war das aber auf keinen Fall. Wäre schön, Euch auf der nächsten wieder zu treffen.
Viele liebe Grüße an euch beide von uns allen
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.
Wir freuen uns über Deinen Kommentar zu unserem Blog oder diesem Artikel.
Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst Du Dich mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden. Mehr Infos findest Du in der Datenschutzerklärung.
Ähnliche Beiträge
Skifahren in einem abwechslungsreichen und familienfreundlichen Skigebiet und zugleich Urlaub machen im schönsten Dorf Österreichs auf traditionelle Tiroler Art? Auf ins Alpbachtal!
Skiurlaub mit der Familie in einem großen und abwechslungsreichen Skigebiet in hohen Höhen mit Gletscher, zwei tolle, auch mit dem Zug gut erreichbare Orte, die auch nach dem Skitag viel zu bieten haben. Kommt mit nach Zell am See-Kaprun!