Unsere Reise liegt nun einige Wochen zurück und es ist an der Zeit, ein Fazit zu ziehen. Wir bewerten verschiedene Kriterien, die für eine Reise mit Kindern wichtig sind und zeigen im Video ein paar Eindrücke unserer Reise.
Ait Ben Haddou
Arabische Märchenkulisse mit Weltkulturerbe- und Hollywoodstatus
Ait Ben Haddou, nicht von ungefähr UNESCO-Weltkulturerbe, ist einer der Orte, der einem den Atem raubt. Der Blick von der Dachterrasse unseres netten, einfachen, familiären Hotels La Fibule D’Or ist noch viel spektakulärer als wir ihn uns anhand der Bilder auf der Internetseite vorgestellt hatten. Wir können uns gar nicht entscheiden, was eindrucksvoller ist: der stille, friedliche Morgen oder der ruhig ausklingende Abend, wenn kein Licht mehr zu sehen ist in dem wunderschönen Ksar (befestigte Berbersiedlung mit verschiedenen Wohnburgen, Gassen, Lehmhäusern und Stallungen). Strom werden die dort lebenden Menschen erst nächstes Jahr bekommen. Wir hingegen residieren auf der anderen Seite des Flusses in dem verschlafenen neueren Teil des Örtchens. Auf der Dachterrasse unseres Hotels Fibule D’Or thronen wir über den Dächern direkt vis-à-vis der um einen Felsen herum verschachtelten Festung. Von hier überblicken wir alles: den mächtigen Felsen, die einzelnen Wohnburgen mit ihren Türmen, verwinkelte Gassen und das als Hollywoodkulisse nachgebaute Stadttor, sowie die unendliche Weite der umliegenden Canyons. Dass sich die Benhaddou-Sippe hier eine Festung errichtet hat, leuchtet sofort ein. Nicht erst als wir sie erklommen haben und den Jungs erklären, wie weit man von hier aus schon die Feinde hätte kommen sehen.
Der Ort ist einfach magisch.
Tagsüber, nachdem wir ein leckeres Frühstück mit noch warmen Crèpes, Eiern und dem üblichen frischgepressten Orangensaft auf der Dachterrasse eingenommen haben, lassen wir es aufgrund der Hitze langsam angehen.
An einem Tag besuchen wir die nahe gelegenen Atlas-Filmstudios in Ouarzazate. Am zweiten Tag waten wir durch die zwei Flussarme (man kann auch die dafür vorgesehenen Steine nehmen), die den neuen Ortsteil vom historischen trennen und lassen die begeisterten Jungs hier erstmal ausgiebig spielen. Sie buddeln im Sand, tragen kiloweise Algen und Schlamm zusammen und dekorieren ihre eigene Insel, die sie „Inselito“ nennen und stolz davor und darauf posieren. Sie sind so glücklich, dass wir alle Warnungen vor afrikanischen Gewässern, die Bakterien und Würmer etc. enthalten könnten, vergessen – was wir hinterher natürlich bereuen und niemandem empfehlen können. Glücklicherweise sind wir wohl ohne Folgen davon gekommen (irgendwelche Symptome hätten sich inzwischen wohl gezeigt), werden wir aber nächstes Mal lassen!
Anschließend (Matos Hose ist mittlerweile klitschnass, sodass ich ihm nur ein Tuch über die Windel binde) wandern wir am späteren Nachmittag durch das Ksar bis zur Festung hoch, was glücklicherweise weniger anstrengend ist als befürchtet (obwohl ich Mato viel tragen muss). Der Blick von oben ist atemberaubend und endlos weit. Ein Ort, den wir sicher nie vergessen werden.
Man kann das Labyrinth an verwinkelten Gassen gut auf eigene Faust erkunden. Wer sich einen Guide wünscht, findet sofort einen bzw. wird selbst gefunden. Man zahlt einen geringen Eintrittspreis am Eingangstor, wenn man die Kasbah Ben Haddou (Festungsburg neben dem Eingangstor) besichtigen will. Die Bewohner, die sich als Fremdenführer anbieten, erzählen nicht nur vom damaligen, sondern auch von ihrem heutigen Leben im Ksar. So erfahren wir zum Beispiel, dass unser Guide mit zwölf anderen Familienmitgliedern eines der Festungshäuser bewohnt, sich auf den für 2016 geplanten Strom freut und dass der größte Stolz der Bewohner die Importkuh aus Holland ist.
Fotogalerie Ait Ben Haddou
Kommentare
WOW, die Lehmhäuser sehen aus, als wären sie in den Fels gebaut. Toll! Sieht super aus!
Viele Grüße,
Martina
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