Grimmwelt in Kassel
Besuch bei den Brüdern Grimm
Kassel kenne ich in- und auswändig. Schließlich habe ich 17 Jahre meiner Kindheit und Jugend hier verbracht und komme immer gerne zurück. Auch die Jungs lieben Kassel und kennen sich hier gut aus. Hier gibt es viele Orte, die wir immer wieder besuchen (der Artikel dazu ist schon länger in der Mache – da immer wieder was hinzukommt, habe ich ihn leider immer noch nicht fertig...folgt aber bald!). Ab und zu gibt es auch mal neue Attraktionen. Pfingsten besuchen wir die Grimmwelt.
Wie bei jeder Kasseler Touristenattraktion auch hier zunächst die Warnung meiner Eltern: „Hoffentlich findet Ihr einen Parkplatz und müsst nicht so weit laufen, da ist es immer ganz voll!“ – zumal auch noch Stadtfest ist. Wir parken direkt davor. Allerdings erzählt uns auch ein netter Museumsmitarbeiter, dass wir heute Nachmittag Glück haben, da es ansonsten immer sehr voll hier sei. Das Museum ist schon architektonisch einen Besuch wert. Unbedingt auch auf die Terrasse klettern (frei zugänglich). Die Lage des Gebäudes, auf der Weinbergterrasse thronend, ist einfach gigantisch. Sogar den Herkulesblick hat man hier (mindestens so viel Wert wie der Domblick in Köln).
Das Museum hat erst im September 2015 eröffnet und ist schon das meistbesuchte in Kassel - und da gibt es auch noch ein paar andere, wie z.B. die Gemäldegalerie im Schloss Wilhelmhöhe oder das für Kinder (und Erwachsene) tolle Naturkundenmuseum Ottoneum, über das ich hier ein anderes Mal berichten werde. DIE Attraktion: das riesige schwarze Sprachrohr, in das man aktuelle Schimpfwörter hineinrufen darf und das daraufhin mit Schimpfwörtern aus Grimms Zeiten antwortet.
Hiermit haben wir die Kinder hergelockt und nun haben wir die Quittung: hier bekommen wir sie auch nicht mehr weg. „Idiot!“ brüllt Mato in das Rohr. „Hornochse!“ schallt es augenblicklich zurück. Jetzt wird Mato (3 ½ ) wütend: „Selber Hornochse! Du Blöder!“ Außerdem finden Milan, Mato und die zwei etwa gleichaltrigen Jungs, die sich dazugesellt haben, es ganz schön feige, dass der, der das ruft, nicht raus kommt und die Jungs direkt beschimpft. Irgendwann gehen wir endlich weiter und uns ist schon klar, dass wir die vielen kleinteiligen Papierexponate (Briefe, Fotos, Seiten aus dem immernoch umfangreichsten Wörterbuch der deutschen Sprache, etc.) im Beisein der Jungs wohl nicht näher studieren werden können.
Macht nichts. Dafür verlaufen wird uns in Kunstrasenwäldern und stoßen eine symbolische Hexe in den Ofen (das hätte ich mir als Kind auch mal gewünscht, aber da gab es die GRIMMWELT in dieser Form noch nicht). Filme dürfen wir auch schauen, und in zwei Schneewittchenprojektionen mit den 7 Zwergen interagieren und uns einige Komplimente ob unserer Schönheit abholen (außer Schneewittchen, das ist natürlich noch tausend mal schöner als wir!).
Wenn wir nicht schon bei meinen Eltern so viel und gut gegessen hätten und werden, wären wir noch in die nett und lecker aussehende Museumscafé Falada eingekehrt, mit Panoramablick den Weinberg hinab über die Südstadt zur Aue.
Unser Fazit
Das Museum ist interessant, das Gebäude allein schon einen Besuch wert und die Lage in Kassel einzigartig. Für Kinder gibt es ein paar gute Dinge zum Anschauen und Ausprobieren. Mit kleineren Kindern kann das Museum allerdings schnell zum Spießrutenlauf werden, da die meisten Exponate nicht berührt werden dürfen (was nicht nur Kindern nicht ganz einleuchtete, wie wir bei unserem Besuch feststellten). Wenn man weiß, dass Ai Weiwei die Holzwurzeln besprüht hat, weiß man, warum. Sehr nett hat uns ein Securitymitarbeiter durch die Ausstellung begleitet und uns auch ein paar Hintergrundinfos gegeben und den Kindern gezeigt, was sie ausprobieren und berühern können.
Mit diesem Artikel nehmen wir an der Blogparade von Unterwegs mit Kind mit dem Thema Mit Kindern ins Museum teil.
Kommentare
Danke für den schönen Artikel! Da wir auch Familie in Kassel haben, sind wir häufig dort, waren aber tatsächlich noch nie im Grimm-Museum...und das als Germanistin *bückmichundweg*. Das wird demnächst dann nachgeholt - zumindest mit meinen großen Mädels (tststs...Märchen-Museum ohne Anfassen ist doch nicht fair für kleine Märchen-Freunde). Für die Blogparade habe ich im Rhein-Main Gebiet noch jede Menge Ideen und bin sicher auch bald mit dem ein oder anderen Museum dabei. Liebe Grüße Kristin
Ich habe eben euren interessanten Bericht entdeckt. Wir wollen unbedingt zur documenta, die ja bald beginnt. Da ist es gut, auch spannende Ziele für die Kinder zu kennen.Danke.
Malte
Ich war noch nie im Grimmwelt Museum, aber nach diesem Beitrag muss ich dem wohl doch mal einen Besuch abstatten. Danke für die Empfehlung!
Hallo,
wir wollten uns Samstag das Museum ansehen und erwischten den Museumstag. Das war großartig! Das Sepulkralmuseum neben dem Grimm Museum ist auch unbedingt zu empfehlen!
Armin
Hallo Armin,
im Sepulkralmuseum waren wir vor Jahren auch mal. Das ist doch direkt neben der Grimm Welt, oder? Müssten wir uns nochmal anschauen, ist schon lange her.
Viele Grüße,
Andi
Wir haben auf unserer Rückreise von der Nordsee an dem Museum einen Zwischenstopp eingelegt. Es lohnt sich wirklich! Leider hatten wir nicht genug Zeit.
VG Max
Unsere Kinder sind gerade im Märchenalter. Ein Besuch im Grimm Museum scheint sich zu lohnen. Danke für den Tipp!Wir haben vorher noch nie etwas von diesem Museum gehört.
Simone
DANKE!
Endlich mal ein schöner Beitrag über Kassel!
Sina aus Kassel
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