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Zu Besuch in Fuzhou

Zwei Tage in der Hauptstadt der Provinz Fujian

Fuzhou in China

Die nächste Etappe unserer China-Reise steht an, wir fahren von Xiamen in die 300 Kilometer entfernte Stadt Fuzhou. Mit dem Schnellzug sind wir 1,5 Stunden unterwegs. Am Bahnhof in Xiamen warten bereits einige Verwandte, die sich von uns verabschieden wollen. Dazu haben sie auch ausreichend Zeit, denn es dauert eine kleine Ewigkeit bis wir alle durch die Eingangskontrolle den Sicherheitsbereichs des Bahnhofs betreten können. In China kann man sich nämlich nicht so einfach ein Zugticket kaufen. Das muss bereits im Vorfeld geregelt werden, ein Cousin hat den Kauf freundlicherweise für uns übernommen. Dafür haben wir unsere Reisepässe eingescannt und nach China gemailt. Nun hat aber irgendjemand bei einigen Tickets die Reisepassnummer mit der Personalausweisnummer verwechselt, was zu einem kleinen Chaos führt. Wenn man sich dann auch nicht richtig verständigen kann, wird es sehr schnell kompliziert.
Irgendwann ist es dann geschafft, wir winken noch ein letztes Mal und verschwinden dann in Richtung Bahnsteig. Die Zugfahrt und die Orientierung am Bahnhof ist dabei recht einfach und unkompliziert. Alles ist gut ausgeschildert, so dass wir gut in Fuzhou ankommen. Hier werden wir bereits von zwei Cousins meiner Mutter erwartet. Mit zwei Freunden holen sie uns in ihren Autos ab und bringen uns zu unserem Hotel. Wo wir denn wohnen werden, fragt mich Milan. In einer Shopping Mall antworte ich scherzhaft, ohne zu ahnen wie Recht ich haben werde.

Zugfahren in China
Zugfahren in China

Fuzhou ist die Hauptstadt der Provinz Fujian. In der Stadt leben 6,4 Millionen Menschen. Wir haben uns auf die vier Autos aufgeteilt und werden durch diese riesige Stadt kutschiert, die so gar kein Zentrum zu haben scheint. Alle paar Meter kommen wir an Kreuzungen vorbei, die aus Hochhäusern und einer Shopping Mall bestehen. Nach einiger Zeit biegen wir in eine Tiefgarage solch eine Mall ab und parken vor dem unterirdischen Eingang unseres Hotels.
Unser Hotel ist ein Businesshotel und liegt an einer großen Kreuzung und ist in eine Shoppingmall integriert. Na, wer sagt´s denn. Die Doppelzimmer sind ausreichend groß und bieten auf den Nachttischen allerlei, sagen wir mal, Hygiene-Artikel an - sehr zur Belustigung der heranwachsenden Kinder.
Wir machen uns kurz frisch und dann geht es auch wieder zum Mittagessen. Was soll in Fuzhou auch anders sein als in Xiamen? Die Cousins leiten uns aus dem Hotel raus ein paar Meter weiter zu einem Restaurant, das sich im Gebäude der Mall befindet. Wir gewöhnen uns jetzt schon an unser Veedel, in dem wir die meiste Zeit verbringen werden. In dem Restaurant warten bereits Tante und Onkel meiner Mutter, sowie Ehefrauen der Cousins und eine Tochter mit ihrem Ehemann und Baby. Wir werden in den prunkvollsten Speiseraum geführt und setzen uns an einen riesigen runden Tisch,  in dessen Mitte sich eine künstliche Landschaft befindet. Wir kommen uns eher vor wie bei einem NATO-Gipfel als bei einem Familientreffen, denn der Durchmesser des Tisches ist schon recht groß und eine Konversation ist nur mit den unmittelbaren Tischnachbarn möglich. Auch hier wird uns nur das Beste aufgetischt, Seafood, Gemüse und eine Menge Dinge, die sehr lecker sind, aber die wir nicht recht identifizieren können.
Nach dem Essen treffen wir uns bei einem Cousin Zuhause, der praktischerweise auf der anderen Seite der Kreuzung wohnt. Hier trinken wir Tee, tauschen Geschenke aus und machen viele Fotos.

Auch in Fuzhou haben die Verwandten verschiedene Ausflüge organisiert, von denen ich nun berichten werde.

Abendessen in Fuzhou
NATO-Gipfel in Fuzhou
Fuzhou in China
Unser Veedel

Im Jinjishan Park

Maqinqin ist die die Tochter des einen Cousins meiner Mutter in Fuzhou. Sie ist Architektin und hat verschiedene Projekte in der Stadt umgesetzt, die sie uns nun zeigen will. Auch hier wird für uns ein kleiner Reisebus bestellt, der uns durch die Stadt zu Jinjishan Park bringt. Hier steigen wir in einen kleinen Elektro-Bus um, der uns auf die Hügel hoch mitten in den Park bringt, was bei den suptropischen Temperarturen sehr angenehm ist.

Fuzhou in China
Tang-hulur-Stand
Fuzhou in China
Mit dem Bus in den Park

Oben auf den Hügeln gibt es eine Art Skywalk. Verschiedene Brücken führen oberhalb der Bäume zu Plattformen, auf denen sich moderne Pavillions befinden. Von hier hat man einen tollen Blick auf Fuzhou, zumindest auf einen Teil, denn die Stadt verteilt sich auf eine Fläche von 12.153 km².

Pavillion in Jinjishan Park in Fuzhou
Pavillion in Jinjishan Park
Jinjishan Park in Fuzhou
Aussicht im Jinjishan Park
Brücken im Jinjishan Park in Fuzhou
Fußgängerbrücken im Jinjishan Park

Xin Xin führt uns zu einem sehr schönen, modernen Pavillion, den sie konstruiert hat. Hier kehren wir in das klimatisierte Innere ein, trinken Tee und knabbern an ein paar leckeren Nüsschen und Sesam-Crackern.

Pavillion in Jinjishan Park in Fuzhou
Teezeremonie

Three Lanes and Seven Alleys in Fuzhou

Nachdem wir den Jinjishan Park verlassen haben, ist erstmal wieder Mittagessen angesagt. Wir befinden uns im alten Stadtzentrum Fuzhous, das sich ganz in der Nähe von "Three Lanes and Seven Alleys" befindet, einer der als Top-Sehenswürdigkeiten Chinas ausgezeichneten Gegend im Bezirk Gulou.

Three Lanes and Seven Alleys
Die Altstadt von Fuzhou von oben

In der Tang-Dynastie (618 bis 907) wurde ein Labyrinth aus Straßen und Gassen entwickelt, das symmetrisch aufgebaut worden ist. Anstatt wie in anderen Altstädten die alten Holzhäuser abzureißen und durch moderne Hochhäuser zu ersetzen, hat man sich in Fuzhou zum Glück für das Gegenteil entschieden. Auf einer Fläche von 40 Hektar wurden ganze Straßenzüge und 268 alte Wohnhäuser komplett saniert.

Three Lanes and Seven Alleys
Eingang zur Altstadt
Three Lanes and Seven Alleys
Unterwegs in der Altstadt
Three Lanes and Seven Alleys
Spaziergang durch die Altstadt

Die "Three Lanes and Seven Alleys" sind eine besonders beliebte Fußgängerzone in der Altstadt, durch die wir nun spazieren. Überall können wir die wunderschönen Holzhäuser, die mit Schnitzereien und Lampions verzirrt sind, bewundern. Eine Vielzahl an Geschäften lädt zum Bummeln ein. Meist handelt es sich um kleine Boutiquen und Kunsthandwerk, die angebotenen Produkte sind natürlich produziert und machen einen sehr wertigen Eindruck. Hier könnten wir wirklich einiges kaufen, wenn unser "Reiseführer", Cousin Xiaoming, nicht immer so auf das Tempo drücken würde. Am Ende dankt es ihm unser Geldbeutel.

Three Lanes and Seven Alleys
Schöne Holzfassaden
Three Lanes and Seven Alleys
Lampions
Three Lanes and Seven Alleys
Sonnenschirme

Aufbruch nach Hongkong

In Fuzhou verbringen wir nur zwei Tage, denn wir wollen noch ein paar Tage in Hongkong verbringen. Obwohl unser Flug morgens um 8:00 Uhr startet, lässt sich Cousin Xiaoma es sich nicht nehmen, uns um 5:00 am Hotel abzuholen und zum 40 Kilometer entfernten Flughafen zu bringen.
Meine Eltern und Schwestern mit Anhang werden noch ein paar Tage in Fuzhou verbringen, bevor sie nach Shaowu, dem Geburtort meiner Mutter (meine Eltern), bzw. nach Peking (meine Schwestern) aufbrechen.
Als wir abends in Hongkong kurz bei Instagram reinschauen, sehen wir, was sie ohne uns so getrieben haben. Mit den beiden Cousins ging es in die Berge auf Felder zum Erdbeerenpflücken und danach in einen Wasserpark mit Thermen und viel Wasseraction. Auch nicht schlecht und die Verwandten lassen sich wirklich etwas einfallen. Wir sind nur ein ganz kein bisschen neidich. Dafür sind wir jetzt in Hongkong und erkunden in den nächsten Tagen diese faszinierende Metropole.

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