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Costa Rica mit Kindern

Highlights und Sehenswürdigkeiten unserer Rundreise

Car Bags

Nach einem zehnstündigen Flug landen wir in San José, der Hauptstadt Costa Ricas. Der erste Eindruck beim Blick aus dem Flugzeugfenster nach der Landung: Es regnet. Und es ist verdammt grün überall.

Drei Wochen sind wir im August in dem kleinen, zentralamerikanischen Staat unterwegs und die Vorfreude und Neugier auf Abenteuer, Vulkane, Strände und exotische Tiere ist riesig. Gerade herrscht in Costa Rica Regenzeit oder “die grüne Saison” wie die Einheimischen die Zeit von Mai bis Oktober nennen. Während dieser Phase des Jahres regnet es regelmäßig und dann oftmals richtig heftig, was uns aber während der Rundreise nicht sonderlich einschränkt. Meist dauert ein Regenschauer eh nur eine halbe Stunde, an vielen Tagen regnet es auch überhaupt nicht. Und wenn es mal losgeht, dann hat es sich danach immer abgekühlt, was bei den hier herrschenden tropischen Temperaturen eine angenehme Erfrischung ist.

So funktioniert die Reiseplanung mit Anywhere

[Werbung]  Organisiert und gebucht haben wir die Reise mit dem US-amerikanischen Reiseanbieter Anywhere, einem ausgemachten Spezialisten für Reisen nach Mittelamerika. Auf der englischsprachigen Internetseite können wir zunächst einige Kriterien angeben, die es den Reiseplanern ermöglichen, uns eine passende Reise zusammenzustellen. Wir geben an, dass wir als Familie reisen, gerne aktiv sind und uns für die Berge im Landesinneren ebenso wie den Strand und das Meer interessieren. Als Unterkünfte wählen wie die Mittelklasse aus, bei der Art des Transports sind wir flexibel.
Keine 24 Stunden später erhalten wir den Link zu unserem persönlichen Reiseplan mit Vorschlägen für die Route, Transport, Unterkünfte und Aktivitäten. Nach jedem der Module, zu denen es immer zusätzliche Infos und Bilder auf Mausklick gibt, können wir einen Kommentar hinterlassen oder einen Wunsch äußern. So stimmen wir uns bequem online mit unserer Ansprechpartnerin ab, sodass unsere Wunschreise immer mehr Gestalt annimmt und wir am Ende das perfekte Reisepaket für uns erstellt haben.
Grundsätzlich planen wir ja sehr gerne unsere Reisen selbst, schmökern in Reiseführern und recherchieren im Internet. Sich eine komplett maßgeschneiderte Reise erstellen zu lassen, ist dagegen völlig neu für uns, hat aber auch einige Vorteile. So sparen wir viel Zeit und können auf die Erfahrung kompetenter Ansprechpartner zurückgreifen, die uns zahlreiche Tipps geben und uns auf alle wichtigen Dinge vor und während der Reise hinweisen. Und das hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Nach der Landung am Flughafen von Costa Ricas Hauptstadt San José werden wir bereits von einem Fahrer von Anywhere erwartet. Im schmucken Van geht es nun in zweistündiger Fahrt nach La Fortuna, der ersten Station unserer Reise. Fasziniert und neugierig schaue ich aus dem Fenster auf die vorbeirauschenden, grünen Landschaften während die Jungs nach der langen Reise eingeschlafen sind. Endlich sind wir angekommen, das Abenteuer Costa Rica kann beginnen!

Zunächst besuchen wir das Landesinnere, wo wir einen privaten Transfer von Anywhere nutzen, um herumzukommen. Danach geht es dann im Mietwagen entlang der Pazifikküste Richtung Süden. In 22 Tagen legen wir insgesamt 1.500 Kilometer zurück und werden richtig viel erleben. Einen Überblick über unsere Route sowie die Sehenswürdigkeiten und Highlights unserer Reise geben wir in diesem Artikel. Detaillierter Berichte zu den einzelnen Stationen sowie interessante Reisetipps folgen in späteren Artikeln.

1. La Fortuna und Arenal

Die erste Station unserer Rundreise ist der kleine Ort La Fortuna im Landesinneren, der sich in der Nähe des Vulkans Arenal befindet. Hier bewohnen wir etwas außerhalb eine großzügige Ferienwohnung. Der Arenal ist einer der aktivsten Vulkane der Welt, der letzte Ausbruch fand 2010 statt. Berühmt ist er wegen seiner fast perfekten, symmetrischen Form. Leider zeigt sich uns die Kuppel nur einmal am frühen Morgen, danach versteckt sich der Gipfel für den Rest unseres Aufenthalts in einer dichten Wolkendecke.

Im Parque Nacional Volcán Arenal führen verschiedene Wanderwege am Fuße des Arenals vorbei. Wir entscheiden uns am nächsten Morgen für eine Wanderung entlang der jüngsten Lavaströme und lernen gleich beim ersten Ausflug die Tücken der Regenzeit kennen. Zum Glück sind wir mit guter Regenkleidung ausgestattet, so dass uns die paar Tropfen (ähem) nicht so viel ausmachen. Am Nachmittag unternehmen wir eine Pferdetour auf die Hänge des Vulkans. Während des Ausritts haben wir einen tollen Blick auf den immer nur durch Wolken verdeckten Arenal, aber auch auf die umliegende Umgebung.

Am zweiten Tag besuchen wir vormittags den Wasserfall von La Fortuna, der sich ein wenig außerhalb des Ortes am Fuß des erloschenen Vulkans Cerro Chato befindet. Schon von Weitem sehen wir den imposanten Wasserfall, bei dem der Rio Fortuna von einer  70 Meter hohen Felswand herunterstürzt. Eine Treppe führt durch den Regenwald hinunter zu dem Fluß und lässt uns das nasse Spektakel aus nächster Nähe anschauen.

Man muss sich ja auch mal etwas gönnen, schließlich machen wir in Costa Rica ja auch Urlaub. Rund um den Arenal gibt es zahlreiche Hot Springs, die mit vulkanischem Thermalwasser gespeist werden. Ein Besuch ist nicht ganz günstig, wenn man für die ganze Familie Eintritt bezahlen muss, aber auch ganz speziell und einmalig. Wir entscheiden uns, nach dem Wasserfall in die Hot Springs Eco Termales einzukehren. Mitten im Regenwald gibt es hier mehrere Becken mit unterschiedlichen Wassertemperaturen. Hier können wir in einmaliger Kulisse entspannen und dabei auf den umliegenden Bäumen Leguane und Basilisken beobachten.

Arenal Costa Rica
Reiten am Vulkan Arenal
Wandern am Arenal Costa Rica
Wandern auf den Lavaströmen
Hot Springs La Fortuna Costa Rica
Entspannen in den Hot Springs

2. Im Nebenwald von Monteverde

In wilder Fahrt geht es über den Arenalsee, wo uns am anderen Ufer bereits ein Fahrer von Anywhere mit seinem Van erwartet. Über eine holprige Schotterpiste geht es weiter nach Monteverde. Die Region liegt in einer Höhe von 1.400 bis 1.700 Metern und bietet eine einzigartige Vegetation und Artenvielfalt. Von unserem Hotel in dem zentralen Ort Santa Elena machen wir uns kurz nach der Ankunft auf zum Biologischen Reservat Monteverde (Reserva Biologica Bosque Nuboso Monteverde), wo wir durch den Nebelwald wandern. Durch die Höhenlage in dem tropischen Gebirge ist der Wald fast immer durch Wolken oder Nebel gehüllt. 

Beeindruckt von der einmaligen Atmosphäre im Nebenwald besuchen wir am nächsten Tag das private Schutzgebiet Selvatura. Hier treffen wir zunächst auf Kolibris, die sich ganz zutraulich auf unsere Finger setzen, um an die aufgestellten Tränken zu kommen. Ein weiteres Highlight ist der Rundweg mit acht Hängebrücken, die durch und über den Nebelwald führen. Zum Abschluss schauen wir uns in der Butterfly Farm noch die prächtigen Schmetterlinge an, die es auch außerhalb überall zu beobachten gibt. 

Später nehmen wir noch an der Tour durch Don Juans Plantagen teil. Hier erfahren wir viel über den Anbau von Kaffee, Kakao und Zuckerrohr. Die Führung ist sehr anschaulich gehalten und wir können selber Kaffee rösten und diesen kosten, Zuckerrohrsaft pressen und probieren und Kakaomasse - der Vorstufe der Schokolade - naschen.

Nebelwald von Monteverde
Hängebrücke im Nebenwald
Kolibri in Monteverde
Kolibri
Kaffeeplantage in Monteverde
Auf der Kaffeeplantage von Don Juan

3. Erholung in Tamarindo

Nach den Tagen im Landesinneren geht es für uns nun erneut mit einem privaten Transfer an die Pazifikküste nach Tamarindo. Der lebhafte Küstenort ist toll gelegen und vor allem bei amerikanischen Familien beliebt. Dabei geht es hier zumindest zu dieser Jahreszeit sehr angenehm und entspannt zu. Die große Bucht mit breitem Strand ist absolut klasse. Hier können wir bequem baden, aber genauso erste oder nach vielen Jahren erneute Versuche auf dem Surfbrett unternehmen - was uns nach einer Surfstunde auch recht erfolgreich gelingt.

Die zweieinhalb Tage in Tamarindo lassen wir ruhig angehen. Unser Hotel Diria mit mehreren Pools, großem Garten und direktem Strandzugang ist ideal und zentral im Ort gelegen. Und auch ein Bummel entlang der Hauptstraße vorbei an Boutiquen, Souvenirläden, Surfer-Shops und Restaurants macht Spaß. 

Am letzten Tag unternehmen wir dann noch eine Mangroven-Tour in den nahegelegenen Fluss, der am Ende der Bucht ins Meer mündet. Mit einem kleinen Boot fährt uns ein Guide in das mit Mangrovenbäumen dicht bewachsene Labyrinth aus schmalen Flussarmen. Auf dieser Tour sehen wir Krokodile, wenn auch nur ganz kurz, da sie sofort untertauchen, wenn wir angetuckert kommen, aber auch Brüllaffen und eine Menge Vögel.

Tamarindo Costa Rica
Der Strand von Tamarindo
Surfen und Bodyboarden in Tamarindo
Ab in´s Wasser
Mangroven in Tamarindo
Ausflug in die Mangroven

4. Beachlife in Sámara

In Tamarindo nehmen wir unseren 4x4 Mietwagen in Empfang und steuern die Nicoya Halbinsel und den kleinen Surferort Sámara an. Hier steigen wir etwas außerhalb des Ortes direkt am Strand im relaxten Fenix Beach Resort ab, einer kleinen und urigen Anlage mit sechs Wohneinheiten direkt am Strand. Die familiäre Atmosphäre gefällt uns hier sehr, so dass wir uns direkt wohlfühlen. Wir hängen am traumhaften, dunklen Strand ab, testen mit den hoteleigenen Bodyboards die Wellen und plantschen im kleinen, aber völlig ausreichenden Pool herum. In den eigentlichen Ort Sámara, wo es kleine Läden und Supermärkte gibt, können wir in wenigen Minuten am Strand entlang gehen.

Absolutes Highlight ist unsere Delfintour, die wir früh morgens unternehmen. Doch anstatt Delfine zu sehen, treffen wir nach wenigen hundert Metern auf See einen Buckelwal mit Jungtier. Damit haben wir gar nicht gerechnet und sind von der überraschenden Begegnung absolut begeistert. Die Delfine machen es uns dagegen schwerer und lassen sich erst nach längerer Suche blicken. Dann aber begleiten sie uns links und rechts unseres Bootes und zeigen sich immer wieder. Am Ende der Tour halten wir für eine Schnorcheleinheit noch in einer kleinen Bucht.

Ebenfalls wunderschön ist die Nachbarbucht und die tolle Playa Carrillo. In unserem Reiseführer lesen wir von einer Brücke über einen kleinen Fluss, der ganz am Ende der Bucht in das Meer mündet. Mit etwas Glück lassen sich hier Krokodile beobachten. Und Glück haben wir tatsächlich, denn wir entdecken ein ordentliches Exemplar im trüben Wasser. Auch wenn der Fluss weiter weg vom eigentlichen Badestrand ist, verzichten wir auf ein Bad im Meer.

Sámara Costa Rica
Der Strand von Sámara
Chillen in Sámara
Chillen in Sámara
Delfintour in Sámara Costa Rica
Delfintour

5. Surferparadies Santa Teresa

Über eine “bumpy road” mit Schlaglöchern und Flussdurchquerungen geht es weiter Richtung Süden und wir sind froh, dass wir einen Allrad-Jeep als Mietwagen besorgt haben. Unser Ziel ist die Region Mal Pais (schlechtes Land), deren Name sicherlich nicht gewählt worden ist, um den großen Touristenboom in der Region auszulösen. Dementsprechend ist unsere Erwartungshaltung aufgrund des nicht so positiven Namens eher überschaubar. Das aber völlig zu Unrecht wie wir direkt nach unserer Ankunft in Santa Teresa feststellen.

Der Ort ist ein entspannter Surfer-Aussteigerort abseits des Massentourismus. Chillige Bars, hippe Restaurants und coole Läden reihen sich entlang der matschigen und ziemlich schlechten Hauptstraße (oder Schotterpiste). Der Strand ist wieder einmal der Hammer und lässt uns zu der Erkenntnis kommen, dass es in Costa Rica nur Traumstrände geben muss. Zumindest sehen wir nur solche. 

In Santa Teresa treffen wir Gal, der uns im Auftrag von Anywhere die nächsten Tage begleiten und filmen wird. Wir sind gespannt. Er zeigt uns Felsenpools in der Nähe unseres Hotels, die bei Ebbe perfekt zum Baden geeignet sind. Später besorgen wir uns nochmal Surfbretter und machen an der Playa Hermosa weitere kleine Fortschritte im Wellenreiten.

Am nächsten Tag besuchen wir den kleinen Hippie-Ort Montezuma, in dem viel selbsthergestelltes Kunsthandwerk auf Straßenständen verkauft wird. Und ganz nebenbei bietet auch dieser Ort seinen eigenen palmengesäumten Traumstrand.

Santa Teresa
Am Strand von Santa Teresa
Santa Teresa
Kicken am Strand
Montezuma Costa Rica
Zu Besuch in Montezuma

6. Nationalpark Manuel Antonio

Mit der Autofähre verlassen wir die Halbinsel Nicoya und fahren die Küste weiter in Richtung Süden. Ziel ist Manuel Antonio, der bekannteste Nationalpark Costa Ricas. Wir haben im Vorfeld schon vieles gehört, nun wollen wir uns selbst ein Bild machen. Zusammen mit einem Guide mit Adleraugen und Teleskop, ohne den wir wahrscheinlich kaum ein Tier gesehen hätten, spazieren wir durch den Park. Wie zu erwarten war sind wir hier nicht die einzigen Besucher und das Ganze erinnert eher an einen Freilandzoo als an einen idyllischen Nationalpark. Darauf haben wir uns aber eingestellt, von daher ist das alles ok hier. Vor allem, weil wir wirklich eine Menge Tiere sehen können, Rehe, Waschbären, Affen, Echsen, Vögel, Frösche und endlich auch Faultiere. Zum Nationalpark gehören auch einige wunderschöne Strände, an denen unsere Tour endet und wir uns niederlassen, um einen Sprung ins Meer zu wagen. 

Bekannt sind in Costa Rica die Canopy-Touren, die wir selbstverständlich auch einmal erleben wollen. Wir finden einen Anbieter in der Nähe, auf dessen Gelände 12 Ziplines mit bis zu 450 Metern Länge in einer Höhe von bis zu 30 Metern gespannt sind. Hier gleiten wir gut gesichert von Plattform zu Plattform durch und über den Regenwald. Ein tolles Erlebnis mit viel Action und Spaß. Am Ende warten noch mit der Rappel, wo wir uns aus 20 Metern senkrecht abseilen, und der Tarzan Swing echte Herausforderungen auf uns.

Nationalpark Manuel Antonio Costa Rica
Nationalpark Manuel Antonio
Faultier in Manuel Antonio
Faultier
Affen im Nationalpark Manuel Antonio
Freche Affen am Strand

7. Puerto Jiménez und Corcovado Nationalpark

Ganz im Süden auf der Halbinsel Osa liegt der kleine Ort Puerto Jiménez, an dem der Tourismus nur ganz langsam ankommt. Hier verbringen wir die letzten drei Tage am Pazifik bevor es dann für uns wieder zurück in Richtung San José geht. Rund um Puerto Jiménez gibt es eine Vielzahl von wunderschönen und einsamen Traumstränden, von denen wir absolut begeistert sind. Wir machen Strandspaziergänge, bauen Burgen und springen in der tosenden Brandung herum. Richtig schwimmen ist allerdings nicht möglich, da die Wellen und Strömungen einfach zu heftig sind.

Puerto Jiménez ist ein beliebter Ausgangspunkt, um von dort aus den Corcovado Nationalpark zu besuchen. Dieser Nationalpark zählt zu den artenreichsten Regionen weltweit und bietet Wanderungen entlang der Strände, der Mangrovensümpfe bis hinein in den Regenwald. Da die Touren recht anspruchsvoll und meist über mehrere Tage gehen, können wir dieses Unterfangen mit unseren Jungs leider nicht angehen. Das hindert uns aber nicht daran, zum Parkeingang nach Playa Carate zu fahren und von hier aus zumindest die Traumstrände des Corcovado zu erkunden. Und die sind schon ein absolutes Highlight. Der Regenwald reicht hier bis an den schwarzen Sandstrand und wir sind hier die einzigen Menschen weit und breit.

Corcovado Nationalpark
Traumstrand im Corcovado Nationalpark
Osa Peninsula
Wunderbare Strände
Lagune am Corcovado Nationalpark
Lagune

8. In die Berge von San Gerardo de Dota

Schweren Herzens verabschieden wir uns vom Pazifik und folgen der Interamericana in Richtung Norden. Die Schnellstraße, die auch Panamericana genannt wird, verbindet Alaska mit Feuerland. Haben wir bei der Abfahrt noch bei über 30 Grad geschwitzt, so sinkt das Thermometer in den Bergen auf gerade mal 9 Grad. Die Aussicht hier oben können wir kaum genießen, denn wir befinden uns mitten in den Wolken und außer weißem Dunst gibt es nicht wirklich viel zu erkennen. Die letzte Station bevor es am nächsten Morgen früh nach San José zum Flughafen geht ist das bergige Hochland bei San Gerado de Dota. Hier verbringen wir die letzte Nacht in einer urigen Lodge mitten vom Regenwald umgeben. Hier soll es den Göttervogel der Maya geben, den Quetzal. Also machen wir uns auf einen Dschungel-Trail, der uns ein wenig durch die Umgebung unserer Lodge über bergiges Terrain bis hin zu einem Wasserfall führt. Wir sehen einige Vögel, der Quetzal ist leider nicht darunter. Trotzdem genießen wir den letzten Tag in den Bergen nochmal nach der Zeit am Pazifik. Die Region ist eher noch ein Geheimtipp, dabei ist die Landschaft und der Nebelwald hier mindestens so beeindruckend wie zum Beispiel in Monteverde. 

Am nächsten Morgen machen wir uns um 5 Uhr noch in der Dunkelheit auf den Weg Richtung Flughafen. Zwei Stunden dauert die Fahrt, dabei haben wir nicht die morgendliche Rushhour in der Hauptstadt berücksichtigt. Pünktlich um 7:00 stehen wir im morgendlichen Verkehr, der durch zwei Unfälle noch weniger fließt als an normalen Tagen. Zum Glück haben wir genug Puffer eingeplant, um rechtzeitig am Flughafen anzukommen, den Mietwagen abzugeben und einzuchecken. Etwas abenteuerlich geht es über Panama City und Madrid zurück nach Düsseldorf.

Im Nebelwald Costa Rica
Wandern durch den Nebelwald
Costa Rica
Über den Wolken
Costa Rica
Familienfoto im Wald

Unser Fazit

Costa Rica hat uns begeistert. Was wir in den drei Wochen alles gesehen und erlebt haben, ist schon einmalig. Über allem steht natürlich die faszinierende Natur, die vielen unterschiedlichen Landschaften, Vulkane, Regen- und Nebelwälder, Mangroven und reihenweise Traumstrände, die exotische Pflanzen und die ganzen Tiere, die man überall beobachten kann. Wer von uns hätte schon gedacht, dass wir beim Abendessen Besuch von einem Faultier bekommen, das an der Stromleitung hängend vorbeigeschlendert kommt. Dass wir im strömenden Regen über erstarrte Lavaströme wandern und uns später im Thermalwasser mitten im Regenwald erholen. Dass wir bei einer Bootsfahrt Wale und Delfine sehen, selber Zuckerrohrsaft und Schokolade herstellen, am Pazifik surfen und an einer Zipline über den Regenwald fliegen. In Costa Rica ist das alles möglich und jeder in unserer Familie ist voll auf seine Kosten gekommen.

Schon seit vielen Jahren fördert Costa Rica den Ökotourimus. Nachhaltigkeit wird groß geschrieben, fast 26 % der Landesfläche steht unter Naturschutz und der Strom im Land wird fast ausschließlich aus erneuerbaren Energien gewonnen. In vielerlei Hinsicht ist Costa Rica so ein Vorbild. Das klingt natürlich alles verlockend und zieht entsprechend Touristen an, die hier ihr eigenes Abenteuer erleben wollen. Vor allem US-Amerikaner trifft man hier, was natürlich auch an der geografischen Nähe liegt. Unser Spanisch brauchen wir jedenfalls kaum auszupacken, da man hier eh fast überall in fließendem Englisch angesprochen wird.

Der Tourismus ist also ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, entsprechend gut ist alles in dem Land organisiert. So kann man als Reisender problemlos einen sorgenfreien Urlaub erleben. Auch beim Thema Sicherheit muss man sich keine großen Sorgen machen. Beachtet man die üblichen Regeln, die man übrigens überall auf der Welt beachten sollte, dann wird man keine Probleme haben, denn Costa Rica ist ein sicheres Reiseland. Und die Ticos, wie die Einheimischen genannt werden, sind ein freundliches und fröhliches Volk und immer hilfsbereit.

Aras im Regenwald in Costa Rica
Aras im Regenwald

An touristischen Hot Spots wie in Monteverde oder im Nationalpark Manuel Antonio ist man eher selten alleine unterwegs, hier kann es auch mal voller werden. Aber gerade in der Regenzeit, die eigentlich die Nebensaison ist, verläuft es sich ganz gut. Wir haben auch größere Touristenansammlungen mancherorts nie als störend empfunden. Zumal das Land genug Rückzugsmöglichkeiten bietet, wie Sámara, Santa Teresa oder Puerto Jiménez, wo sich eher selten der gemeine Pauschaltourist hinverirrt. In diesen Orten hat man noch das Gefühl von dem eigenen kleinen Paradies - auch wenn man natürlich auch hier auf andere Touristen trifft, es geht hier sehr entspannt zu. Zumindest jetzt, in der Hauptsaison kann es auch hier anstrengend voll werden, so berichtet uns der hier lebende Fotograf Gal.

Was uns anfangs ein wenig die Stimmung vermiest hat, sind die doch sehr hohen Preise. Klar, der Ökotourismus mit all seinen Facetten hat natürlich seinen Preis und wir unterstützen ja auch indirekt diese Entwicklung. Dennoch sind die Preise teilweise ziemlich hoch, gerade für eine vierköpfige Familie. Da fragt man sich schon, ob man für die Besichtigung eines Wasserfalls wirklich 45 $ oder für ein mittelmäßiges Abendessen in einem Standard-Restaurant über 80 € ausgeben will. Mit der Zeit finden wir aber so unsere Tricks, um einigermaßen kostengünstig unterwegs zu sein. Die Preise variieren innerhalb des Landes schon deutlich und abseits der großen Touri-Pfade wird es etwas günstiger. Und ein Abendessen in einem günstigen Soda, den staatlich geförderten und teilweise sehr urigen Restaurants, finden wir eh viel spannender als in einem schicken Restaurant zu dinieren.

Wir sind sehr froh, diese Reise erlebt zu haben und haben das Gefühl, einen sehr guten Eindruck von dem Land erhalten zu haben. Eine Rundreise ist definitiv zu empfehlen, denn das Land hat so viel zu bieten. Und Costa Rica ist ideal für Familien, denn für jede Altersgruppe gibt es so einiges zu erleben. In diesem Sinne: “Pura Vida!” wie der Tico sagt.

Unsere Reise nach Costa Rica erfolgte in Zusammenarbeit mit Anywhere. Unsere Berichterstattung und unsere Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Kommentare

Cornelia

Hallo,
vielen Dank für den tollen Bericht. Ich bin gerade am Planen einer Costa Rica Reise für nächsten Sommer und habe hier einige Inspirationen bekommen.
Zwei Fragen hätte ich an euch:
1) Habt ihr die verschiedenen Touren bereits vorab gebucht oder habt ihr die spontan vor Ort gebucht? Wir werden auch im Juli/August unterwegs sein, also nicht in der Hauptsaison. Und da frage ich mich, ob es besser ist, das dennoch vorab zu organisieren oder ob man sich dort umschauen und dann spontan entscheiden kann.
2) Von Manuel Antonio hört/liest man oft, dass es extrem touristisch und überlaufen ist. War das im Juli auch so? Auch wenn es ein touristischer Hot Spot ist, ist es dennoch einen Besuch wert?
Vielen Dank und liebe Grüße,
Cornelia

Andi

Hallo Cornelia,

danke für dein Feedback und toll, dass ihr eine Reise nach Costa Rica plant. Das ist wirklich ein super Reiseland!

Zu deinen Fragen:
1. Die Touren haben wir meist vor Ort gebucht. Es gibt zahlreiche Anbieter, die man entweder online, über die Unterkunft oder über lokale Büros buchen kann.

2. Manuel Antonio ist ein Touri-Hot Spot, keine Frage. Als wir dort waren, haben wir es jedoch nicht als besonders touristisch oder überlaufen empfunden, auch wenn dort etwas mehr los war als in anderen Regionen. Das kann in der Hauptsaison z.B. an Ostern natürlich anders aussehen. Im Park waren einige Gruppen mit Guides unterwegs, es hat sich aber verlaufen. Das Tolle ist, dass man auf engstem Raum viele Tiere sehen kann. Uns hat es dort sehr gut gefallen. Und da wir sonst meist sehr einsam unterwegs waren, fanden wir ein paar Menschen um uns herum auch mal ganz angenehm. Wenn man all dies berücksichtigt, sich darauf einstellt und keinen einsamen Nationalpark erwartet, können wir einen Besuch in Manuel Antonio nur empfehlen.

Wenn es dich interessiert, kannst du ja auch mal in unseren Podcast reinhören. Wir haben insgesamt 3 Episoden über Costa Rica aufgenommen.
Z.B. diese hier: https://open.spotify.com/episode/6ghvAX1l8Br4l9xx2hSZ5j?si=b26e4c121cbf429b

Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen... ;-)

Viele Grüße
Andi

Jochen

Hi,
besten Dank für euren ausführlichen Reisebericht - wir starten in einigen Wochen eine fast idente Tour und sind über eure Inspirationen und Tips echt dankbar!
Pura Vida, Jochen

Andi

Hallo Jochen,
danke für deinen Kommentar. Wie toll, wir wünschen euch eine super Zeit in Costa Rica.
Gute Reise und viel Spaß,
Andi

Sandra

Hallo, toller und informativer Bericht. Wir haben 3 Wochen Costa Rica für den Zeitraum von Ende April bis Mitte Mai mit unserer einjährigen Tochter gebucht, was auch in die Regenzeit fällt. Vom Nordpazifik liest man ja eher, dass dort meist nur nachmittags und für kurze Zeit viel Regen fällt, aber wir waren eure Erfahrungen diesbezüglich in Manuel Antonio und Covocado und vor allem in den Bergen bei La Fortuna? Unsere Reiseroute beinhaltet die Orte Alajuela, Fortuna, Tamarindo, Manuel Antonio und Uvita. Bin etwas besorgt, dass wir manche Tage aufgrund des Regens nicht genießen/ oder für Ausflüge nutzen können. Danke vorab für euer Feedback! Grüße, Sandra

Andi

Hallo Sandra,
schön, dass ihr bald nach Costa Rica fahrt. Als wir dort waren hat es im Inland täglich geregnet. Das dauerte meist weniger als eine Stunde, kam dann aber recht heftig runter. Wir hatten gute Regenkleidung dabei und haben uns dann irgendwo untergestellt. Am Meer hat es nur alle 2-3 Tage geregnet, auch nur relativ kurz. Nur einmal in 3 Wochen hat es sich einen Tag lang richtig eingeregnet, das war dann wohl Pech.
Wir hatten uns jedenfalls drauf eingestellt, mussten aufgrund des Regens keine Abstriche machen und konnten die Reise absolut genießen.
Viel Spaß und eine gute Reise,
Andi

Nena

Hallo,
Sehr schöner Bericht.
W möchten auch gerne mit unseren Kindern nach Costa Rica reisen, zumindest ist es mein großer Traum.?
Ein befreundeter Arzt hat mich aber verunsichert bezüglich der Denguefieber übertragenden Mücken. Besteht dort wirklich ein hohes Risiko oder kann man dies durch Vorkehrungen beeinflussen? Bzw. wie habt Ihr das erlebt?
Vielen Dank!
Liebe Grüße Nena

Andi

Hallo Nena,
nach unserer Erfahrung gibt es bezüglich Krankheiten und Impfungen immer unterschiedliche Meinungen. Wir sind bisher damit gut gefahren, nicht direkt in Panik zu verfallen, die Warnungen aber ernst zu nehmen. Mücken können Krankheiten wie Dengue oder Malaria übertragen. Also haben wir zunächst einmal dafür gesorgt, dass wir uns gut vor Mücken schützen, z.B. durch Spray, Kleidung oder Moskitonetze. Wir haben dazu seinerzeit mal einen Artikel geschrieben, vielleicht hilft der ja. Wir waren in Costa Rica während der Regenzeit und sind selbst so gut wie gar nicht gestochen worden.
Viele Grüße,
Andi

Lona

Schöner Bericht. Da wäre ich jetzt gerne!
Gruß Lona

Nils

Klasse Fotos, toller Bericht!
VG Nils

Andrea

Das ist ein tolles Land! Vielen Dank für den schönen Bericht!
Herzlichst Andrea

Julia & Jan

Hi,
super Timing! Nächste Woche starten wir nach Costa Rica! Wir freuen uns riesig und euer Bericht kommt gerade rechtzeitig.
J&J

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